Kann Vitamin E die Entstehung einer Schwangerschaft begünstigen?
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Der unerfüllte Wunsch nach einer Schwangerschaft, der nicht auf ein organisches Problem zurückgeführt werden kann, wird häufig mit ungünstigen Lebensumständen begründet. Vor allem in anhaltenden und häufig wiederkehrenden Stressphasen kann Vitamin E ins Spiel kommen. Es vermindert oxidativen Stress und nimmt positiven Einfluss auf die Spermienqualität des Mannes und auf die hormonelle Situation bei der Frau, um eine Schwangerschaft überhaupt erst zu ermöglichen.
Kinderwunsch – Vitamin E ist eine Hilfe
Bei Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch kann häufig keine eindeutige organische Ursache für das Problem der ausbleibenden Schwangerschaft festgestellt werden. In diesen Fällen ist keine gezielte therapeutische Maßnahme zur Behandlung der Unfruchtbarkeit möglich. Meist werden Lebensumstände wie häufige oder permanente Stresssituationen, Rauchen oder extremer Leistungssport dafür verantwortlich gemacht. Sie können beim Mann zu einer vorübergehenden und reversiblen Beeinträchtigung der Spermienqualität führen oder bei der Frau eine sogenannte Gelbkörperschwäche auslösen. Bei reduzierter Spermienqualität ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Spermium zur Befruchtung in die Eizelle eindringen kann, herabgesetzt. Eine Gelbkörperschwäche bei der Frau führt zu einer reduzierten Produktion des Hormons Progesteron. Der Mangel an Progesteron, das zunächst vom Gelbkörper produziert wird, verhindert, dass sich das befruchtete Ei in der Gebärmutterschleimhaut einnisten kann.
Es stellt sich die Frage, ob und gegebenenfalls wie Vitamin E einen positiven Beitrag zur Behebung der oben beschriebenen allgemeinen Fruchtbarkeitsschwäche leisten kann. Als gesichert erscheint, dass das Vitamin einen positiven Beitrag für eine normale Funktion der männlichen Keimdrüsen leistet. Aus ethischen Gründen konnte das bisher nur in Tierversuchen an Mäusen belegt werden. Eine der wichtigsten Aufgaben für das Vitamin E ist es, in den Membranen aller Zellen als hochwirksames Antioxidans die anderen funktionalen Substanzen wie mehrfach ungesättigte Fettsäuren vor Oxidation und damit vor einer Inaktivierung zu schützen.
Das Vitamin hilft, Oxidationsschäden, die durch Stress und exzessive körperliche Leistung entstehen, zu vermindern. Vitamin E hat auch positive Auswirkungen auf die natürlich gesteuerte Hormonproduktion bei der Frau. In einer von chinesischen Wissenschaftlern durchgeführte Metaanalyse konnte der positive Einfluss von Vitamin E auf die Fruchtbarkeit und Empfängnisbereitschaft bei Kinderwunsch nachgewiesen werden. Nicht zuletzt wird Vitamin E auch häufig als Fruchtbarkeitsvitamin bezeichnet.
Vitamin E in der Schwangerschaft
Der Stoffwechsel von Frauen während der Schwangerschaft muss außergewöhnliches leisten, um das heranwachsende Kind und sich selbst mit Nährstoffen und mit Vitaminen und anderen Mikronährstoffen zu versorgen. Auch das Immunsystem des Kindes muss entwickelt werden. Es benötigt unter anderem ausreichend Vitamin E. Gemäß Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) steigt der tägliche Bedarf an Vitamin E bei schwangeren Frauen lediglich von 12 mg auf 13 mg. Nur während der Stillperiode wird ein Bedarf von 17 mg täglich unterstellt. Die Zahlen mögen ein wenig verwundern angesichts der wichtigen Funktionen die Vitamin E wahrnimmt und angesichts der Tatsache, dass Vitamin E in ausreichendem Maße in jede Zellmembran des heranwachsenden Kindes eingebaut werden muss und ein entsprechend hoher Bedarf während der Schwangerschaft zu erwarten wäre.
In einer Studie, die im schottischen Aberdeen durchgeführt wurde, konnte nachgewiesen werden, dass ein niedriger Vitamin-E-Spiegel bei Schwangeren für die Kinder das Risiko erhöht, dass sie innerhalb der ersten fünf Lebensjahre an Asthma erkranken. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass bei den Neugeborenen das Risiko, innerhalb der ersten 5 Lebensjahre an Asthma zu erkranken, mit zunehmendem Vitamin-E-Spiegel der Mutter abnimmt. Es steht zu vermuten, dass derartige Zusammenhänge auch für andere Erkrankungen zutreffen, die vom überreagierenden Immunsystem ausgelöst oder gesteuert werden. Deshalb ist es schwangeren Frauen zu empfehlen, auf eine gut ausreichende Versorgung mit Vitamin E zugunsten der Entwicklung ihres noch ungeborenen Kindes zu achten.
Kann Vitamin E die Potenz steigern?
Vitamin E wird bei Kinderwunsch häufig als eine Art Wundermittel angesehen und eingesetzt, um eine Schwangerschaft zu erreichen. In einigen Fällen, in denen eine erektile Dysfunktion des Mannes das schwanger werden erschwert, wird von einer zusätzlichen Gabe Vitamin E eine Wirkung als Potenzmittel erwartet. Ob Vitamin E beim Mann eine potenzfördernde Wirkung erzielen kann, konnte bisher noch nicht belegt werden und ist eher nicht wahrscheinlich. Die Stärke von Vitamin E zugunsten einer Schwangerschaft liegt mehr in der Förderung der Spermienqualität beim Mann und in einer Unterstützung des Hormons Progesteron, das die Gebärmutterschleimhaut darauf vorbereitet, eine befruchtete Eizelle aufzunehmen.
Fazit: Vitamin E hilft Paaren beim Wunsch schwanger zu werden
Paare, deren unerfüllter Wunsch nach einem Kind nicht durch ein organisches Problem begründet werden kann, wird oft geraten, ihre Lebensumstände wie Ernährung und Stressphasen unter die Lupe zu nehmen. Besonders permanenter Stress – sowohl beim Mann wie auch bei der Frau – erschweren die Entstehung einer Schwangerschaft. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E kann auf zweierlei Weise helfen. Sie führt zu einer Verbesserung der Spermienqualität beim Mann und fördert bei der Frau die Bildung des Gelbkörperhormons Progesteron.
Das Hormon ist unter anderem wichtig zur Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut, also für die Entstehung der Schwangerschaft. Auch in der Schwangerschaft ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E wichtig für die Entwicklung des ungeborenen Kindes. Ein suboptimaler Vitamin-E-Spiegel erhöht beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind etwa ab dem fünften Lebensjahr an Asthma erkrankt. Ob Vitamin E auch auf die Potenz Einfluss nimmt, ist fraglich und konnte bisher nicht wissenschaftlich belegt werden.
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