Vitamin K ist in der Schwangerschaft und für das Baby wichtig
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Der Begriff Vitamin K steht für eine ganze Gruppe von Verbindungen wie Vitamin K1 und Vitamin K2, die für den menschlichen Organismus teils lebenswichtige Funktionen übernehmen und erhalten. Doch nicht nur Erwachsene benötigen ausreichende Mengen an Vitamin K, auch für Kinder und Babys ist der Mikronährstoff essentiell. Gleiches gilt für schwangere Frauen.
Vitamin K ist für viele Körperfunktionen unerlässlich. Neben der Verbesserung der Blutgerinnung und der Vorbeugung gegen übermäßige Blutungen kann das Vitamin auch zur erfolgreichen Behandlung von Erkrankungen wie Osteoporose, Knochenschwund usw. beitragen.
Vitamin K Mangel ist bei Erwachsenen recht selten. Allerdings sind Menschen, die stark unterernährt sind oder an Verdauungsstörungen wie Morbus Crohn und Zöliakie leiden, anfällig für diesen Mangel. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann die Aufnahme dieses essentiellen Nährstoffs beeinträchtigen und einen Mangel verursachen.
Vitamin K in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft ist es von größter Bedeutung, die ernährungsphysiologischen Anforderungen zu erfüllen, um eine gute Konstitution der Mutter und ein gesundes Wachstum für Neugeborene zu gewährleisten.
Es ist daher wichtig zu verstehen, wie viel Vitamin K während der Schwangerschaft aufgenommen werden muss, um diese Anforderungen zu erfüllen.
Zunächst zum grundsätzlichen Bedarf: Im Allgemeinen steigt der Vitamin K Bedarf während der Schwangerschaft nicht an - die Anforderungen sind für erwachsene Frauen, welche schwanger sind, und solche, die es nicht sind, gleich. Der weibliche Körper benötigt rund 70 Mikrogramm Vitamin K pro Tag. Eine höhere Dosierung erzeugt bei gesunden Menschen keine Nebenwirkungen.
Allerdings ist es gerade in der Schwangerschaft eklatant wichtig, genügend Vitamin K zu sich zu nehmen, besonders wenn es ins dritte Trimester geht. Vitamin K unterstützt ohne Nebenwirkungen die Linderung von Schmerzen und körperlichen, seelischen sowie geistigen Ungleichgewichtszuständen, was für die Geburt und die Rückbildung danach hilfreich sein kann.
Ein Mangel an Vitamin K in der Schwangerschaft kann sich als Risiko für Mutter und Kind erweisen und die Entstehung einer Cholestase (Gallenstauung) verursachen. Die Erkrankung betrifft vor allem Frauen im dritten Schwangerschaftsdrittel und ist eine hormonell bedingte Störung des Gallenflusses in der Gallenblase. Die Symptome der Cholestase können in Form von Depressionen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, dunklem Urin, starkem Juckreiz etc. auftreten. Wer bereits an Cholestase leidet, für den zählt eine ausreichende Vitamin K Aufnahme zur absoluten Priorität und Notwendigkeit. Alle Nicht-Betroffenen sollten prophylaktisch vorsorgen.
Vitamin K Quellen in der Schwangerschaft
In den meisten Fällen reicht eine ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft aus, um den Bedarf des Körpers an Vitamin K und vielen anderen Vitaminen und Mineralien zu decken. Geeignete Lebensmittel, mit denen eine ausreichende Versorgung mit Vitamin K sichergestellt werden kann, sind:
- Grünes Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl etc.
- Joghurt
- Käse
- Milch
- Fleisch
Keine Sorge: Der Vitamin K Gehalt in diesen Lebensmitteln nimmt durch das kurzzeitige Kochen, Blanchieren oder Dünsten kaum ab.
Vitamin K Präparate und Babys
Für Neugeborene können Vitamin K Gaben eine seltene, aber mitunter tödliche Blutungsstörung verhindern, die als „Vitamin-K-Mangelblutung“ (VKMB) bezeichnet wird, auch bekannt als „Hämorrhagische Erkrankung des Neugeborenen“.
Diese manifestiert sich durch eine erhöhte Neigung zu Blutungen, welche aufgrund der ungenügenden Blutgerinnung ausgelöst werden. Letztgenannte hängt wiederum vom Vitamin K Spiegel ab.
Vitamin K hilft dem Blut zu gerinnen und somit schwere Blutungen zu vermeiden. Die meisten Babys erhalten jedoch von ihren Müttern während der Schwangerschaft und als Säuglinge während der Stillzeit nicht genug Vitamin K. Ohne ausreichend Vitamin K besteht die Gefahr, dass Säuglinge an der beschriebenen Vitamin-K-Mangelblutung (VKMB) erkranken. VKMB kann zu Blutungen im Gehirn führen und in der Folge Hirnschäden verursachen, die bis zum Tod führen können. Die Entwicklung der Krankheit kann verhindert werden, indem man Neugeborenen zusätzliches Vitamin K zuführt. Erst im Alter von etwa sechs Monaten haben sie eine ausreichende eigene Versorgung entwickelt.
Die einfachste und zuverlässigste Art, Babys Vitamin K zu verabreichen, ist die Injektion. Eine Injektion kurz nach der Geburt schützt ein Baby über viele Monate. Deutsche Krankenhäuser sind allerdings dazu übergegangen, Vitamin K als Tropfen bzw. ölige Tropfen nach der Geburt oral zu verabreichen. Allerdings sind hier mehrere Dosen notwendig, um einen ausreichenden Schutz zu erreichen, denn Vitamin K wird bei der Einnahme als Tropfen (ölige Tropfen) nicht so gut aufgenommen, zudem hält die Wirkung weniger lange an.
Grundsätzlich benötigen alle Neugeborenen zusätzliches Vitamin K. Sehr kleine bzw. frühgeborene oder kranke Babys sollten das Vitamin durch eine Injektion erhalten. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Die sehr geringe notwendige Dosis ist nur schwer zu messen, zudem ist bei diesen Babys die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie Schwierigkeiten beim Füttern haben.
Weitere Tipps für Mütter von Neugeborenen
Einige Eltern lehnen die Gabe von Vitamin K für Kinder - teilweise aus Angst vor Nebenwirkungen - grundsätzlich ab. Diese Eltern sollten besonders wachsam sein und bei folgenden Auffälligkeiten umgehend einen Arzt aufsuchen:
- Wenn das Baby unerklärliche Blutungen oder Anzeichen von Prellungen entwickelt.
- Wenn das Baby im Alter von mehr als drei Wochen Anzeichen von Gelbsucht (gelbe Färbung der Haut oder des Augenweiß) zeigt.
- Babys mit Leberproblemen sind besonders gefährdet, auch wenn sie bereits eine Dosis Vitamin K erhielten.
Fazit: Die Prophylaxe bei Neugeborenen mit zusätzlichem Vitamin K ist unbedingt sinnvoll
Eine Vitamin-K-Mangelblutung kommt bei Neugeborenen und Babys nicht oft vor, kann allerdings schwerwiegende Folgen haben. Daher empfiehlt sich die Gabe von Vitamin K in Form einer Prophylaxe bei Neugeborenen, wie sie in fast allen deutschen Krankenhäusern durchgeführt wird - meist in Form der „Vitamin K Tropfen“. Nebenwirkungen sind in diesem Zusammenhang - zumindest aus wissenschaftlicher und medizinischer Sicht - nicht bekannt.
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