Nebenwirkungen durch die Einnahme von Vitamin B2?
Inhaltsverzeichnis
- Die Sicherheitsbewertung von Vitamin B2
- Wie gefährlich ist eine extrem überhöhte Aufnahme von Vitamin B2?
- Empfohlene Tageshöchstdosis und keine Nebenwirkungen: Wie passt das zusammen?
- Warum es trotzdem keinen Sinn macht, Vitamin B2 in extremer Überdosierung zu sich zu nehmen
- Fazit: Vitamin B2 ist völlig ohne Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind unerwünschte Wirkungen, die neben der beabsichtigten Hauptwirkung eines Stoffes auftreten. Ob und in welcher Intensität Nebenwirkungen bei der Einnahme eines Stoffes auftreten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier ist zum einen die persönliche Konstitution zu nennen. Aber auch die Menge der Einnahme sowie der Zeitraum, über den der Stoff konsumiert wurde, spielen eine wichtige Rolle.
Auch Vitamine können Nebenwirkungen aufweisen - zumindest dann, wenn sie stark überdosiert werden. Allerdings kann in diesem Zusammenhang direkt Entwarnung gegeben werden: Anders als bei anderen Vitaminen sind bei Vitamin B2 keine Nebenwirkungen bekannt.
Dies gilt übrigens für jegliche Art der Dosierung. Das heißt also konkret: In sämtlichen Dosierungen, in denen Vitamin B2 bislang medizinisch bzw. klinisch getestet wurde, konnten keinerlei unerwünschte Nebenwirkungen festgestellt werden. Für den Verbraucher und Anwender bedeutet das: Er kann beruhigt auf Vitamin B2 zurückgreifen - und zwar nicht nur im Rahmen der normalen täglichen Ernährung, sondern auch in Form von Nahrungsergänzungen und Vitaminpräparaten. Eine Überdosierung ist faktisch nicht möglich, da keinerlei dosierungsabhängige unerwünschte Wirkungen bekannt sind.
Die Sicherheitsbewertung von Vitamin B2
In regelmäßigen Abständen bewertet in Großbritannien ein Expertengremium für Vitamine und Mineralstoffe jeden Mikronährstoff hinsichtlich seiner Sicherheit. Daraus entsteht folgerichtig die sogenannte Sicherheitsbewertung. In der Fachsprache wird diese auch als Safe Upper Level (SUL) oder Guidance Level (Richtwert) bezeichnet. Die Sicherheitsbewertung gibt eine sichere Höchstmenge des jeweiligen Mikronährstoffs an, welche bei täglicher und lebenslanger Zufuhr aus sämtlichen Quellen keinerlei Nebenwirkungen hervorruft.
Die letzte Sicherheitsbewertung für Vitamine, darunter auch Vitamin B2, wurde im Jahr 2003 vorgenommen und gilt bis heute. Die sichere tägliche Höchstmenge für Vitamin B2 beträgt laut Sicherheitsbewertung 43 mg. Zur Verdeutlichung: Dieser Wert entspricht etwa der 30-fachen Menge der empfohlenen Tagesdosis an Vitamin B2 durch die Europäische Union.
Schauen wir uns etwas näher an, wie sich der ermittelte Wert zusammensetzt: Die Nährstoffforscher gehen davon aus, dass mit der täglichen Nahrungsaufnahme durch konventionelle Lebensmittel dem Organismus eine Menge von rund 3 mg Vitamin B2 pro Tag zugeführt wird. Durch Nahrungsergänzungen können laut Sicherheitsbewertungen weitere 40 mg Vitamin B2 eingenommen werden, ohne dass die sichere Tagesmenge überschritten wird.
Aufwendig durchgeführte Studien lassen jedoch erkennen, dass eine Menge von 43 mg pro Tag bei der Aufnahme von Vitamin B2 über sämtliche Quellen bei weitem nicht erreicht wird.
Wie gefährlich ist eine extrem überhöhte Aufnahme von Vitamin B2?
Es wurde eine klinische Studie an insgesamt 51 Patienten durchgeführt, die über einen Zeitraum von drei Monaten eine Dosis von 400 mg Vitamin B2 pro Tag zu sich nahmen. Bei 49 dieser 51 Patienten wurden im Zeitraum der Studie keinerlei unerwünschte Nebenwirkungen beobachtet. Lediglich bei zwei Studienteilnehmern traten leichte Auffälligkeiten wie etwa Durchfall oder eine erhöhte Urinausscheidung auf. Da diese Phänomene jedoch nur bei den beiden besagten Probanden auftraten, könnten sie nach Meinung der Forscher auch durch andere Faktoren als das getestete Vitamin B2 bedingt worden sein.
Zusätzlich wurde beobachtet, dass sich der Urin der Testteilnehmer bei übermäßiger Zufuhr von Vitamin B2 gelblich-orange verfärbt. Dies ist allerdings nur als kosmetisches Phänomen zu verstehen, nicht als ernstzunehmende oder besorgniserregende Nebenwirkung.
Empfohlene Tageshöchstdosis und keine Nebenwirkungen: Wie passt das zusammen?
Aus den bis hierhin dargestellten Fakten rund um das Thema „Nebenwirkungen bei Vitamin B2“ ergibt sich die Frage: Warum wurde seitens der Wissenschaft und im Rahmen der Sicherheitsbewertung eine Höchsttagesdosis festgelegt, wenn keinerlei Nebenwirkungen in sämtlichen Tests und Studien zu beobachten waren?
Die Sicherheitsbewertungen sind für Nährstoffe und andere Substanzen, die in der Lebensmittelindustrie eine Funktion erfüllen, zwingend vorgeschrieben. Aus diesem Grund musste sich die Wissenschaft auf eine bestimmte Höchstdosis einigen. Als Grundlage zog man die bislang getesteten Dosierungen heran, welche sich als völlig unproblematisch erwiesen hatten. Das bedeutet konkret: Theoretisch kann jeder so viel Vitamin B2 zu sich nehmen, wie er möchte, denn Nebenwirkungen sind bei keiner Dosierungshöhe zu erwarten. Praktisch wurden bereits sämtliche Überdosierungen bis hin zu dem durch die Wissenschaft festgelegten Grenzwert im Rahmen der Sicherheitsbewertung getestet. So entstand erst der angegebene Grenzwert.
Warum es trotzdem keinen Sinn macht, Vitamin B2 in extremer Überdosierung zu sich zu nehmen
Angesichts der völligen Risikofreiheit bei der Dosierung von Vitamin B2 könnte man zu der Ansicht kommen, dass je größer die eingenommene Menge das Mikronährstoffs ausfällt, desto höher sei auch die positive Wirkung auf den menschlichen Organismus. Doch auch dies trifft nicht zu. Der Organismus kann nur eine bestimmte Menge an Vitamin B2 aufnehmen und verwerten, der Rest wird ohne Funktion wieder ausgeschieden. Man erkennt dies bei großen Mengen an der deutlichen Gelb-Orange-Verfärbung des Urins. Eine extrem überhöhte Dosis ist also für den Körper nicht schädlich, sie ist jedoch - rein rational gesehen - komplette Verschwendung, da der Körper sich nur einen geringen Teil davon nimmt und der Rest einfach „durchläuft“. Wie groß der tatsächlich benötigte Anteil ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, auf die in diesem Ratgeber noch näher eingegangen wird.
Bei Nahrungsergänzungsmitteln sollte daher stets auf die empfohlene Einnahmemenge seitens des Herstellers geachtet werden. Sie wird durch aufwendige Versuchsreihen und Laboruntersuchungen ermittelt und stellt einen guten Ansatzpunkt dar, an dem sich der Verbraucher orientieren kann.
Fazit: Vitamin B2 ist völlig ohne Nebenwirkungen
Auch bei mehrfach überhöhter Zufuhr von Vitamin B2 konnten bislang in sämtlichen durchgeführten Studien keine unerwünschten Nebenwirkungen festgestellt werden. Da diese Mengen vom durchschnittlichen Verbraucher selbst bei der Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln nicht annähernd erreicht werden, muss sich kein Anwender Sorgen bei der Einnahme von Vitamin B2 hinsichtlich etwaiger Nebenwirkungen machen. Im Gegensatz zu anderen Vitaminen, die in Überdosierung durchaus negative Wirkungen mit sich bringen können, ist dieser Effekt bei Vitamin B2 nicht vorhanden.
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