Wichtige Informationen zur Vitamin E Wirkung (Studien & Co.)
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Vitamin E?
- Lebensmittel mit Vitamin E
- Vitamin E hat eine positive Wirkung auf viele körperliche Funktionen
- Vitamin E hilft bei Fruchtbarkeitsstörungen
- Positive Wirkung zeigt Vitamin E bei Arthrose
- Vitamin E bei Rheuma
- Schöne Haut und Haare durch Vitamin E
- Vitamin E hat eine positive Wirkung auf das Immunsystem
- Vitamin E schützt vor Diabetes
- Vitamin E wirkt positiv bei Wundheilung und Narben?
- Vitamin E beugt grauem Star und altersbedingter Makuladegeneration vor
- Vitamin E schützt die Myelinscheide von Nervenfortsätze und kann schwerwiegenden Nervenerkrankungen vorbeugen
- Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Vitamin E und besteht die Gefahr einer Überdosierung?
- Erklärung – Vitamin E Acetat
- Fazit: Vitamin E - stärkste pflanzliche Antioxidans für jede einzelne Körperzelle
Natürliches Vitamin E ist äußerst gesund und umfasst mehr als 8 fettlösliche Substanzen, die chemisch dem Tocopherol ähneln. Der Hauptanteil besteht aus alpha-Tocopherol. Das Vitamin wird ausschließlich von Lebewesen produziert, die aus der Photosynthese ihre Energie beziehen. Es ist deshalb hauptsächlich enthalten in grünen Pflanzen, Algen und Cyanobakterien. Die Aufnahme von Vitamin E erfolgt im Verdauungstrakt zusammen mit anderen Lipiden, die in der Nahrung enthalten sind. Das Vitamin ist notwendiger Bestandteil jeder Zellmembrane, wo es als eine der Hauptaufgaben die funktional wichtigen ungesättigten Fettsäuren vor Oxidation und damit vor ihrer Deaktivierung schützt.
Vitamin E ist in seiner Funktion zusätzlich an der Regulierung vieler Stoffwechselprozesse beteiligt und schützt beispielsweise die Gefäße vor Ablagerungen und die Myelinscheiden der Nervenfortsätze (Axone) vor Funktionsverlust und Abbau. Das Vitamin ist in vieler Hinsicht wichtig zur Vorbeugung bestimmter Krankheiten und Symptome. Zusätzlich zur systemischen Wirkung kann die Haut auch von den Fähigkeiten des Vitamins bei äußerlicher Anwendung profitieren.
Wegen seiner Fettlöslichkeit kann überschüssiges Vitamin E im Fettgewebe und in der Leber gespeichert werden. Sofern sich der Speiseplan nicht vollkommen einseitig gestaltet, sondern sich auch durch grünes oder rotes Gemüse mit Vitamin E und kaltgepresstem Öl oder Vollkornprodukten auszeichnet, ist eine ausreichende Versorgung mit dem wichtigen Vitamin unproblematisch. Dennoch wurde in Studien nachgewiesen, dass ein großer Teil der Bevölkerung eine suboptimale Versorgung mit Vitamin E aufweist. Es kann im Bedarfsfall auch auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden, worin Vitamin E enthalten ist.
Was ist Vitamin E?
Als Vitamin E wird eine Reihe von Substanzen wie Tocopherole, Tocotrienol, Tocomonoenol und MDT (marine derived tocopherols) bezeichnet. Charakteristisch für alle Vitamin-E-Substanzen ist ihre chemische Struktur. Sie besteht immer aus einem Chromanring mit einer Seitenkette aus aneinandergereihten Isoprenoiden. Der Chromanring selbst besteht aus einem Benzolring, der mit einem cyclischen Enolether kondensiert ist. Isoprenoide dienen unter anderem als Bausteine für Terpene und verschiedene Lipide (Fettstoffe). Sie sind in der Natur bei nahezu allen Lebewesen weit verbreitet.
Je nach Ansatzpunkt der Seitenkette am Chromanring wird zwischen Alfa-, Beta-, Gamma- und Delta-Tocopherolen unterschieden. Alfa-Tocopherol übernimmt für den menschlichen Stoffwechsel besonders wichtige Funktionen, so dass Vitamin E häufig als Synonym für Alfa-Tocopherol verwendet wird. Der Name leitet sich aus den altgriechischen Begriffen für „Geburt“ und „bringen“ ab. Das Vitamin hat demnach Einfluss auf die Fruchtbarkeit von Mann und Frau.
Die chemische Summenformel für Alfa-Tocopherol lautet C29H50O2. Das bedeutet, dass Vitamin E ausschließlich aus den in der Atmosphäre in prinzipiell unerschöpflichen Mengen vorhandenen 3 Elementen Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff besteht. Allerdings liegen die Elemente in der Luft meist in gebundener Form als Kohlendioxid (CO2) und als Wasser (H2O) vor. Alle Substanzen, die als Vitamin E eingestuft werden, sind fettlöslich. Ihre Resorption im Verdauungstrakt setzt ein intaktes Fettaufnahmevermögen voraus. Substanzen, die dem Vitamin E zugeordnet werden, können ausschließlich von photosynthetisch aktiven Lebewesen produziert werden. Das beantwortet im Prinzip bereits die Frage, worin das Vitamin enthalten ist. Als Lieferanten kommen hauptsächlich grüne Pflanzen und Cyanobakterien infrage. Aufgenommenes Vitamin E, das aus natürlichen Quellen stammt, ist daher immer pflanzlicher Herkunft.
Lebensmittel mit Vitamin E
Die verschiedenen Substanzen, die unter Vitamin E eingeordnet werden, haben in unserem Stoffwechsel unterschiedliche Funktionen. Allen ist aber gemeinsam, dass sie für unseren Stoffwechsel essenziell und gesund sind. Da es sich um ein fettlösliches Vitamin handelt, findet man es in kalt gepressten Pflanzenölen. Sie sind in der Regel Lebensmittel mit viel Vitamin E.
Während die meisten grünen Gemüse- und Salatsorten meist einen Vitamin-E-Gehalt von 1,5 mg bis 2,5 mg je 100 g des Lebensmittels aufweisen, lohnt es sich, bei kalt gepressten Ölen, bei einigen Getreidesorten (Vollkorn) und bei einigen anderen ausgewählten Nahrungsmitteln genauer hinzuschauen. Häufig entpuppen sie sich als Quellen mit überraschend viel Vitamin E. Als besonders gute Lieferanten von Vitamin E gelten Mandeln, Sonnenblumenkerne, Nüsse aller Art und Vollkornprodukte. Die nachfolgende Tabelle gibt Auskunft, welches ausgesuchte Lebensmittel welchen Gehalt an Vitamin E hat. Es sind nur Lebensmittel aufgeführt mit viel Vitamin E.
Der jeweils angegebene Gehalt an Vitamin E in mg je 100 g der Lebensmittel ist als durchschnittlicher Wert zu verstehen. Das Vorkommen unterliegt natürlichen Schwankungen:
- Weizenkeimöl, 175 mg – 180 mg
- Sonnenblumenöl, 50 mg – 60 mg
- Walnussöl, 35 mg – 42 mg
- Rapskernöl, 25 mg – 30 mg
- Distelöl, 35 mg – 45 mg
- Erdnussöl, 25 mg – 30 mg
- Sesamöl, 28 mg – 35 mg
- Mandeln, 25 mg – 28 mg
- Sojaöl, 17 mg – 25 mg
- Olivenöl, 13 mg – 35 mg (unterliegt hohen Schwankungen)
- Leinöl, 5,8 mg – 6,5 mg
Unser Artikel Vitamin E - Lebensmittel erläutert das Thema genauer.
Vitamin E hat eine positive Wirkung auf viele körperliche Funktionen
Die Frage, für was ist Vitamin E gut und welche Aufgaben erfüllt es, lässt sich allgemein und spezifisch beantworten. Die zentrale Bedeutung von Vitamin E liegt in seiner Schutzwirkung für jede Art von Membranen im menschlichen Körper gegen die Schädigung durch freie Radikale. Den Schutz, den Vitamin E als Antioxidant vor schädlicher Oxidierung bietet, gilt gleichermaßen auch für Nerven- und andere Gewebe. Die Breitenwirkung des Vitamins umfasst ebenso seine antientzündlichen Eigenschaften, die unter anderem das Immunsystem unterstützen und modulieren.
Auch an zentralen Vorgängen im Protein- und Fettstoffwechsel ist das Vitamin beteiligt. Anhaltende und häufige Stresssituationen sowie starke körperliche und geistige Belastungen erfordern einen hohen Energieumsatz der Zellen, was zu einem erhöhten Auftreten freier Radikale führt. Ihre frühzeitige und wirksame Oxidierung durch Vitamin E kann vielen Erkrankungen vorbeugen. Es ist erstaunlich, wozu das Vitamin gut ist und für was eine ausreichende und optimierte Versorgung vorbeugend wirkt.
Vitamin E hilft bei Fruchtbarkeitsstörungen
Die Bezeichnung Tocopherol deutet ja bereits darauf hin, dass dem Vitamin E eine positive Wirkung bei eventuellen Fruchtbarkeitsstörungen zuerkannt wird. Die Frage ist, was das Vitamin speziell bringt, um bei einem bestehenden Kinderwunsch zu helfen. Falls sich keine eindeutige Ursache für die Fruchtbarkeitsstörung diagnostizieren lässt, liegt häufig eine verminderte Spermienqualität vor, die im Wesentlichen auf Umweltfaktoren wie dauernd wiederkehrende oder anhaltende Stresssituationen bei gleichzeitig suboptimaler Ernährung beruht. Auch in diesen Fällen kann Vitamin E zeigen wofür es gut ist, wenn eine ausreichende Versorgung sichergestellt ist. Vor allem die Wirkung als effektives Antioxidans können die stressbedingten Oxidationsprodukte in den Zellen abfangen und unschädlich machen. Auch bei Frauen können sich häufige und anhaltende Stresssituationen und andere schädliche Umweltbedingungen ungünstig auf ihre Empfänglichkeit auswirken.
In einer in China durchgeführten Metastudie, in der 5 Studien über die Fruchtbarkeit von Paaren ausgewertet wurden, konnte nachgewiesen werden, dass die Wirkung von Vitamin E positiven Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Paare hatte. Andere Studien belegen, dass Vitamin E die Spermienqualität bei Männern verbessern kann. Ein kleiner Prozentsatz der Menschen leidet unter einer verminderten Aufnahmefähigkeit von Vitamin E, weil ihnen aufgrund einer Stoffwechselstörung das für die einzelnen Tocopherole notwendige Transport-Protein TPP fehlt. Die Folge ist ein erheblicher Mangel an Vitamin E. Hier hilft die Einnahme von Tocotrienolen, das auch als Vitamin E3 bezeichnet wird. Es kommt gänzlich ohne Transport-Protein aus und sorgt für eine Behebung des Vitaminmangels, weil es im Stoffwechsel die gleichen Funktionen erfüllen kann wie das Tocopherol. Mehr dazu im Artikel Vitamin E und Fruchtbarkeitsstörungen.
Positive Wirkung zeigt Vitamin E bei Arthrose
Falls die Diagnose bei einem schmerzenden Gelenk Arthrose lautet, bedeutet das für die Betroffenen Schmerzen und Bewegungseinschränkung. Durch die nur noch schlecht gleitenden Flächen im Gelenk stellen sich Entzündungen der Knorpelschicht ein, die das Problem weiter verschärfen. Auf die Frage, für was in diesem Fall Vitamin E gut ist, lautet die Antwort, dass vor allem die Eigenschaften von Vitamin E als Antioxidant und als Entzündungshemmer helfen. Das Vitamin ist gut für eine Linderung der Schmerzen.
Bei akuter Arthrose wird häufig festgestellt, dass in der Gelenkflüssigkeit die Konzentration an Vitamin E zu niedrig ist. Der Hauptgrund für den Mangel an Vitamin E liegt wahrscheinlich in dem hohen Verbrauch, weil die Gelenkentzündungen die Entstehung freier Sauerstoffradikale begünstigen, die von ihm abgefangen werden. Die Tocopherol-Moleküle werden dabei selbst oxidiert und können keine weiteren Radikale unschädlich machen bis sie wieder durch ein weiteres Antioxidans wie Vitamin C reduziert werden und erneut eingreifen können. Vitamin E aus natürlichen Ursprung ist besonders gut zur Vorbeugung gegen Arthrose geeignet. Der Artikel Vitamin E bei Arthrose behandelt das Thema genauer.
Vitamin E bei Rheuma
Rheuma oder Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises umfassen mehrere hundert unterschiedliche Erscheinungsformen. Auch die Verursachung rheumatischer Beschwerden an Gelenken, Muskeln und an Bindegewebe oder an Gefäßen ist sehr unterschiedlich. Falls es sich um entzündliche Vorgänge handelt, kann die Wirkung von hochdosiertem Vitamin E natürlichen Ursprungs, die entzündungshemmend ist, die Schmerzen lindern. Das Vitamin nimmt damit positiven Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung.
Auch die Eigenschaft des Vitamins als hochaktives Antioxidans zeigt eine positive Wirkung auf den Verlauf rheumatischer Beschwerden. Die Wirkung von Vitamin E ist dabei besonders ausgeprägt, wenn ein relativer Mangel an Vitamin E besteht, der durch einseitige Ernährung, durch eine Störung des Aufnahmevermögens oder durch einen Mehrbedarf im Stoffwechsel entstehen kann. Eine gute und optimale Versorgung des Stoffwechsels mit Vitamin E gilt als vorbeugende Maßnahme gegen Rheuma, sofern die rheumatischen Beschwerden nicht durch eine genetische Veranlagung verursacht werden. In diesen Fällen bringt hochdosiertes Vitamin E eine Linderung der Symptome, sofern es sich um natürliches Vitamin E aus pflanzlicher Quelle handelt. Die Symptome der Krankheit werden abgemildert. Mehr dazu erhalten Sie hier.
Schöne Haut und Haare durch Vitamin E
Die Haut kann zweifach von Vitamin E profitieren. Vitamin E entfaltet eine systemische Wirkung, die sich auf die Hautgesundheit positiv bemerkbar macht. Zusätzlich kann das Vitamin äußerlich in Form von Cremes, Gels, Salben oder Hautölen angewandt werden. Die antioxidative und antientzündliche Wirkung des Vitamins kommt den verschiedenen Zellen, aus denen sich die Haut zusammensetzt, direkt zugute.
Die antientzündlichen Wirkungen von Vitamin E sorgen für ein glattes Hautbild und für entzündungsfreie Haarwurzeln und Talgdrüsen. Vitamin E unterstützt die Kollagensynthese in der Haut und trägt so zu einem glatten und straffen Hautbild sowie zu festen und gesunden Haaren bei. Die Wirkung von Vitamin E auf die Haut bei äußerlicher Anwendung besteht auch darin, Hautschäden, die durch intensive UV-Bestrahlung, durch starkes Rauchen und durch Dauerstress entstehen, abzumildern. Eine regelmäßige äußerliche Anwendung von Vitamin E entfaltet eine vorbeugende Wirkung gegen vorzeitiges Altern der Haut. Mehr Infos zum Thema im Artikel Vitamin E für Haut und Haare.
Vitamin E hat eine positive Wirkung auf das Immunsystem
Das Immunsystem kann als Schutzpolizei des Körpers bezeichnet werden. Ein Teil des Immunsystems besteht aus der unspezifischen oder primären Abwehr in Form von Makrophagen oder sogenannten Fresszellen. Sie patrouillieren im Körper und sind in der Lage, eingedrungene Krankheitserreger in Form von Viren, Bakterien oder Pilzen zu erkennen und unmittelbar anzugreifen. Sie nehmen die Erreger in sich auf und versuchen, die Keime in ihrem Inneren zu zerlegen und zu verdauen.
Die Makrophagen werden dabei mit freien Radikalen konfrontiert, die ihre Zellmembranen zerstören können. Hier kann Vitamin E - vor allem in der Form der antioxidativ hochwirksamen Tocotrienole - eine gute Unterstützung leisten. Tocotrienol fängt die freien Radikale ab und schützt so die Membranen der Fresszellen. Allerdings wird das Vitamin durch die freien Radikale selbst oxidiert. Damit es sofort wieder wirksam wird, muss es durch andere Stoffe wieder reduziert werden, um erneut antioxidativ wirksam sein zu können. Die Schutzwirkung, die Vitamin E auf das primäre Immunsystem ausübt, kann deshalb durch weitere antioxidativ wirksame Stoffe verstärkt und optimiert werden.
Vitamin E schützt vor Diabetes
Diabetes mellitus Typ 2 ist die erworbene Form der Zuckerkrankheit. Sie äußert sich in einer dauerhaft erhöhten Blutzuckerkonzentration. Der Blutzucker in Form von Glucose dient allen Körperzellen zur Energieversorgung. Um die energiehungrigen Zellen mit dem Energiespender Glucose versorgen zu können, ist das Hormon Insulin vonnöten, das die Glucose in die Zellen schleust und damit den Blutzuckerspiegel senkt.
Charakteristisch für Diabetes Typ 2 ist eine zunehmende Insulinresistenz. Das bedeutet, dass zwar genügend Insulin von der Bauchspeicheldrüse produziert wird, die Wirksamkeit des Insulins aber nachlässt. Das Insulin kann nicht mehr an bestimmte Zellrezeptoren andocken, so dass die Zellen nicht genügend mit Glucose versorgt werden und der Blutzuckerspiegel erhöht bleibt. Durch die permanent erhöhte Blutzuckerkonzentration leiden die Gefäßwände, so dass das Schlaganfallrisiko durch Thrombenbildung und arteriosklerotische Veränderungen in den Gefäßwänden begünstigt werden.
Diabetiker weisen einen Mehrbedarf an Antioxidantien auf, weil der Körperstoffwechsel versucht, mögliche negative Auswirkungen von oxidativem Stress auf Vitamin A und auf die wertvollen ungesättigten Fettsäuren in den Membranen der Zellen zu reduzieren. Der erhöhte Verbrauch an Oxidantien macht sich meist durch einen Vitamin-E-Spiegel unterhalb der durch Fachgremien empfohlenen Werte bemerkbar.
Eine zusätzliche Verabreichung von Vitamin E, besonders in Form von Alpha- und Delta-Tocopherol, gleicht nicht nur den Zusatzbedarf an Antioxidantien aus, sondern bewirkt nachweislich eine Verbesserung der Insulinresistenz. Zusätzlich vermindert Vitamin E das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls, weil es in den Blutgerinnungsprozess eingreift und eine Wirkung aufweist ähnlich denen eines Gerinnungshemmers (Antikoagulans). Insbesondere wirkt das Vitamin E als Thrombozytenaggregationshemmer, so dass sich die Gefahr des Zusammenklumpens von Thrombozyten mit anschließender Verschleppung der Blutklümpchen (Thromben) in die Herzkranzgefäße oder in das Gehirn verringert. Es entsteht eine gewisse vorbeugende Schutzwirkung vor Herzinfarkt und Schlaganfall. Lesen Sie mehr: Vitamin E bei Diabetes.
Vitamin E wirkt positiv bei Wundheilung und Narben?
Nach einer mechanischen oder durch andere Faktoren verursachten Verletzung der Haut setzen komplexe Prozesse der Wundheilung und der Narbenbildung ein. Die Wundheilung beginnt unmittelbar nach der Verletzung und sorgt zunächst für einen schnellen Wundverschluss. Er schützt die Wunde gegen das Eindringen von Keimen und verhindert weiteren Blutverlust. Bei tiefergehenden Hautverletzungen beginnt später eine Narbenbildung, die mehrere Phasen durchläuft und nach etwa einem Jahr weitestgehend abgeschlossen ist. Narbengewebe gibt der Reparaturstelle in der Haut mechanische Festigkeit. Das neu gebildete Gewebe besteht weitestgehend aus kollagenen Fasern. Narben sind nur sehr schwach von Nervenfortsätzen und Blutgefäßen durchzogen, so dass sie sich meist taub anfühlen und sich hell gegenüber den umgebenden Hautarealen abheben, weil sie kein Melanin bilden können und deshalb nicht mit Bräunung auf die Sonne reagieren.
Die antioxidative Wirkung von Vitamin E kann Wundheilung und Narbenbildung bei lokaler Anwendung unterstützen und optimieren. Cremes, Salben, Gel oder Öl, die in hochdosierter Form reines Vitamin E enthalten, wirken auch entzündungshemmend. Diese Eigenschaft des Vitamins unterstützt die Regeneration der Haut und eine natürliche Narbenbildung. Der besondere Wert der lokalen, äußeren Anwendung von Vitamin E liegt in der Unterstützung der natürlichen Reparaturprozesse der Haut. Einer übermäßigen Narbenbildung, die sich beispielsweise nach einer hartnäckigen Wundinfektion einstellt, wird weitestgehend vorgebeugt. Inwieweit die Narbenbildung kosmetisch durch eine Behandlung mit Vitamin E profitiert, ist umstritten, weil ein derartiger Effekt bisher (noch) nicht nachgewiesen wurde.
Vitamin E beugt grauem Star und altersbedingter Makuladegeneration vor
Grauer Star oder Katarakt und die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) sind die im Alter am häufigsten auftretenden Erkrankungen der Augen, die mit Einschränkungen des Sehvermögens verbunden sind. Während sich der graue Star durch eine zunehmende Linsentrübung bemerkbar macht, ist bei der AMD ausschließlich der sogenannte Gelbe Fleck der Netzhaut, der Bereich des schärfsten Sehens und des Farbsehens betroffen. Die Linsentrübung bei der Katarakt-Erkrankung wird vielfach mit der UV-Strahlung der Sonne in Verbindung gebracht.
Wenn Sonnenlicht auf das ungeschützte Auge trifft, entstehen freie Radikale, die nach Jahrzehnten zu einer Trübung der Augenlinsen führen können, was vor allem zu unangenehmen Blendeffekten bei Gegenlicht in der Dunkelheit führt. Eine optimale Versorgung des Stoffwechsels mit Vitamin E hilft, die entstandenen freien Radikale – auch in den Augenlinsen – frühzeitig unschädlich zu machen. Die Wirkung des Vitamins E als Antioxidans wird durch weitere natürliche Antioxidantien verstärkt, weil sie in der Lage sind, die durch das Abfangen der freien Radikale selbst oxidierten Vitamin-E-Moleküle wieder zu reduzieren und wieder wirksam zu machen.
Die AMD wird durch kleine Ablagerungen unter der Netzhaut im Bereich des Gelben Flecks verursacht. Es ist sehr wahrscheinlich, dass derartige Ablagerungen im Laufe von Jahrzehnten entstehen können, wenn durch freie Radikale oxidiertes Cholesterin, zelluläre Abfallprodukte, nicht vollständig aus der Netzhaut ausschleusen können. Auch hier braucht der Stoffwechsel eine optimale Versorgung mit Vitamin E, um Ablagerungen, sogenannte Drusen, in der Netzhaut zu vermeiden. Wie beim grauen Star übt reines Vitamin E in Form einer hochdosierten Kur eine vorbeugende Wirkung aus.
Vitamin E schützt die Myelinscheide von Nervenfortsätze und kann schwerwiegenden Nervenerkrankungen vorbeugen
Im menschlichen Gehirn lässt sich bereits optisch die weiße von der grauen Substanz unterscheiden. Die weiße Substanz besteht aus Myelin, einer Schutzmembrane, die die Axone bestimmter Nervengewebe umhüllen und unter anderem elektrisch isolieren. Die intakte Myelinscheide ist entscheidend für die Funktionstüchtigkeit der Nerven und hat großen Einfluss auf unsere kognitiven Leistungen und unsere Motorik.
Das Myelin besteht hauptsächlich aus Proteinen und ungesättigten Fettsäuren, die einen wesentlichen Anteil an der Funktionstüchtigkeit der Myelinscheiden haben. Durch häufige und anhaltende Stresssituationen und bei starker körperlicher Belastung entstehen vermehrt freie Radikale, die in ihrer Wirkung als Oxidantien die ungesättigten Fettsäuren in den Myelinscheiden oxidieren und damit funktionsuntüchtig machen. Letztlich beruhen auch schwerwiegende Nervenkrankheiten wie Alzheimer und Parkinson auf der eingeschränkten Funktionsfähigkeit der Myelinscheiden.
Die Wirkung des Vitamins als Antioxidant kann durch Einnahme und Verzehr von anderen Vitaminen gesteigert werden, die das Vitamin E wieder regenerieren, so dass es unmittelbar erneut zur Bekämpfung der freien Radikale zur Verfügung steht. Eine ausreichende und optimierte Zufuhr von Vitamin E ist sehr wichtig und bewirkt einen gewissen vorbeugenden Schutz gegen Nervenerkrankungen wie Alzheimer und Parkinson. Der mögliche vorbeugende Schutz ist Thema kontroverser Diskussionen unter Fachleuten.
Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Vitamin E und besteht die Gefahr einer Überdosierung?
Wieviel Vitamin E in Lebensmitteln und in Nahrungsergänzungsmitteln oder in Medikamenten steckt, wird entweder in Milligramm (mg) oder in Internationalen Einheiten (I. E.) angegeben. In etwa entsprechen 1,49 I. E. einem Milligramm Vitamin E. Über den täglichen Bedarf an Vitamin E gehen die Meinungen auseinander. Als absolutes Minimum gelten 4 mg pro Tag, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt den täglichen Bedarf von Vitamin E für erwachsene Frauen mit 12 mg und für erwachsene Männer mit 15 mg an.
Allerdings reicht das bei Weitem nicht aus, um einen Vitamin-E-Spiegel im Blutplasma zu erzielen, von dem die erwünschte vorbeugende Schutzwirkung des Vitamins vor einer Vielzahl von Erkrankungen ausgeht. Je nach Autor ist hierfür eine tägliche Zufuhr von 20 mg bis 36 mg Vitamin E für Erwachsene erforderlich. Zur begleitenden Behandlung bestimmter Krankheiten oder zur Vorbeugung wird meist eine Kur mit einer Tagesdosis für Erwachsene in Höhe von 400 I. E. bis 800 I. E., entsprechend 270 mg bis 530 mg, empfohlen.
Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Erbrechen treten selbst bei hoher Dosierung sehr selten auf. Es erscheint plausibel, dass aus ethischen Gründen keine wissenschaftlichen Untersuchungen durchgeführt werden können, die eventuelle Gesundheitsgefährdungen bei extremer Überdosierung belegen könnten. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hält eine lebenslange Einnahme von 300 mg Vitamin E täglich, entsprechend 450 I. E. für tolerabel. Einige Wissenschaftler postulieren, dass ein Verzehr von zu viel Vitamin E in Leber und Nieren problemlos abgebaut würde, so dass sich das Problem, zu viel Vitamin E konsumiert zu haben, nicht stelle.
Erklärung – Vitamin E Acetat
Vitamin E Acetat mit der Bezeichnung alpha-Tocopherylacetat ist ein Essigsäureester des Vitamins. Das Acetat kann synthetisch hergestellt werden und besteht aus einem Gemisch verschiedener Isomere des Alpha-Tocopherylacetats. Das Acetat dient im Körper als Provitamin. Es kann vom Stoffwechsel in alpha-Tocopherol umgewandelt werden. Allerdings sind die verschiedenen Isomere unterschiedlich bioaktiv. Einige Isomere sind vollkommen inaktiv und haben keinen Wert für den Stoffwechsel. Die Vorteile von Acetat liegen in seiner hohen Stabilität, seiner guten Lagerfähigkeit und den niedrigen Herstellkosten. Diese Eigenschaften lassen das Vitamin E Acetat für die Verwendung in der Pharma-, Kosmetik- und der Lebensmittelindustrie als besonders gut geeignet erscheinen. Nahrungsergänzungsmittel oder eine generelle Nahrungsergänzung enthalten häufig Tocopherylacetat, obwohl Vitamin E aus natürlichem Vorkommen besser geeignet wäre.
Im Vergleich zu Vitamin E aus natürlicher Quelle schneidet das synthetische Vitamin E in seiner Funktion deutlich schlechter ab. Natürliches Vitamin E stellt immer ein Gemisch aus verschiedenen Stoffen mit unterschiedlichen Wirkungen dar. Alpha-Tocopherol ist zwar Hauptbestandteil des Vitamins aus natürlicher Quelle, aber die übrigen Stoffe sind ebenso wichtig für bestimmte Stoffwechselvorgänge. Synthetisch hergestelltes Vitamin E ist in seiner Zusammensetzung und in seiner Wirksamkeit nicht vergleichbar mit Vitamin E aus natürlichem Vorkommen.
Fazit: Vitamin E - stärkste pflanzliche Antioxidans für jede einzelne Körperzelle
Vitamin E ist die stärkste fettlösliche Antioxidans, das in der Natur vorkommt. Es schützt in sämtlichen Membranen der Zellen die wichtigen ungesättigten Fettsäuren vor der schädlichen Oxidation durch freie Sauerstoffradikale. Dem Vitamin wird eine vorbeugende Schutzwirkung gegen eine Vielzahl von Erkrankungen wie Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugeschrieben. Auch gegen Nervenerkrankungen, die durch Funktionseinbußen und Abbau der Myelin- oder Markscheiden bestimmter Nerven entstehen, entfaltet Vitamin E eine Schutzwirkung. Das betrifft beispielsweise Demenzerkrankungen und Parkinson.
Ein vorbeugender Schutz lässt sich auch gegen die Eintrübung der Augenlinsen (grauer Star) und gegen die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) feststellen. Fresszellen (Makrophagen) des Immunsystems profitieren ebenfalls von der antioxidativen Kraft des Vitamins, so dass vor allem die angeborene Primärabwehr des Immunsystems gestärkt und in ihrer Effizienz gestützt wird. Dazu gehört auch eine Schutzwirkung vor vielen verschiedenen Krebsarten wie Lungenkrebs und nahezu allen Krebsarten des Verdauungstraktes.
Pflanzliches Vitamin E ist keine einheitliche Substanz, sondern umfasst mehrere Isomere des Tocopherols, die unterschiedliche Aufgaben im Stoffwechsel und vor allem in den verschiedensten Membranen der Zellen übernehmen. Dazu gehört auch die antientzündliche Wirkung des Vitamins. Die Schutzwirkuing geht insbesondere von den delta- und gamma-Tocopherolen aus. Wichtig ist, dass das Vitamin E pflanzlich ist. Synthetisch hergestelltes Vitamin E besteht aus einem Gemisch von Isomeren des alpha-Tocopherylacetats, von denen einige der Isomere biologisch inaktiv sind. Es zeigt deshalb gegenüber Vitamin E aus natürlicher Quelle eine deutlich herabgesetzte Wirkung und Nutzen. Nur bei extrem einseitiger Ernährung oder bei starkem Mehrbedarf durch Stress, außerordentlichen körperlichen Leistungen oder bei gestörter Aufnahmefähigkeit besteht die Gefahr einer Unterversorgung.
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