Vitamin E Öl – mit positiven Effekten auf die Haut?
Inhaltsverzeichnis
- Diese Öle enthalten viel Vitamin E
- Kurzbeschreibung ausgewählter kaltgepresster Pflanzenöle
- Mit gesunden Ölen kochen
- Vitamin E Öl fürs Gesicht
- Vitamin E reiches Pflanzenöl zur Vorbeugung gegen Schwangerschaftsstreifen
- Fazit: Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Vitamin E Öl ergänzen sich in idealer Weise
Vitamin E Öl steht in dem Ruf, sich bei äußerer (topischer) und auch bei innerer Anwendung besonders positiv auf die Haut auszuwirken. Dem Öl werden Antiaging-Effekte und hautverjüngende Eigenschaften gegen Faltenbildung zuerkannt. Häufig werden die Öle auch gegen Schwangerschaftsstreifen und gegen Narben angeboten. Worin bestehen die konkreten Eigenschaften und was ist dran an dem Hype?
Diese Öle enthalten viel Vitamin E:
Vitamin E wird von Pflanzen, Grün- und Blaualgen sowie von Cyanobakterien während der Photosynthese hergestellt. Da es sich um ein fettlösliches Vitamin handelt, kommt es in höheren Konzentrationen in kalt gepressten Pflanzenölen vor. Gleichzeitig enthalten die nativen Pflanzenöle auch ungesättigte Fettsäuren in unterschiedlicher Konzentration. Das ist besonders wichtig, weil die Aufnahme einfach und mehrfach ungesättigter Fettsäuren zwar grundsätzlich gesund und wichtig ist, aber auch den Verbrauch an Vitamin E in die Höhe treibt. Gesundheitlich besonders relevant wäre es, zu wissen, ob der Vitamin-E-Gehalt in dem betreffenden Öl ausreicht, den Mehrverbrauch zu kompensieren.
Die nachfolgende Auflistung zeigt kaltgepresste Pflanzenöle mit besonders viel Vitamin E. Das enthaltene Vitamin E ist in Milligramm (mg) je 100 g Pflanzenöl angegeben. Zusätzlich ist der Gesamtgehalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren in Prozent der Gesamtmenge an Fettsäuren angegeben, um einen eventuellen Mehrverbrauch an Vitamin E deutlich zu machen:
- Leinöl; Vitamin E 52 mg (Tocotrienol), ungesättigte Fettsäuren über 90 %
- Sonnenblumenöl; Vitamin E 60 mg, ungesättigte Fettsäuren 80 %
- Olivenöl; Vitamin E 12 mg, ungesättigte Fettsäuren 80 %
- Weizenkeimöl; Vitamin E 250 mg, 84 %
- Maiskeimöl; Vitamin E 35 mg, ungesättigte Fettsäuren 83 %
- Rapsöl; Vitamin E 36 mg, ungesättigte Fettsäuren 90 %
- Kokosöl; Vitamin E 8,0 mg, ungesättigte Fettsäuren 10 %
Kurzbeschreibung ausgewählter kaltgepresster Pflanzenöle
Die oben aufgelisteten Ölsorten unterscheiden sich nicht nur in der unterschiedlichen Konzentration an Vitamin E, sondern auch in ihrem Gehalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Das als sehr gesund eingestufte Leinöl weist nur eine geringe Konzentration an alpha-Tocopherol auf, dafür enthält es etwa 60 mg gamma-Tocopherole und Tocotrienole mit krebshemmenden und vielen weiteren gesundheitlich besonders relevanten Eigenschaften.
Hinsichtlich Vitamin E kann das Weizenkeimöl mit 250 mg je 100 g Öl als sensationell eingestuft werden. Maiskeimöl kann in dieser Hinsicht mit 36 mg Tocopherol bei weitem nicht mithalten. Auch Sonnenblumenöl punktet mit 60 mg Vitamin E, während das Olivenöl zwar ein sehr ausgewogenes Verhältnis ungesättigter Fettsäuren aufweist, in puncto Tocopherol mit 12 mg aber eher im unteren Drittel der pflanzlichen Öle rangiert. Erwähnenswert ist auch das Rapsöl mit beachtlichen 36 mg Vitamin E und einem hohen Anteil an Omega-3- gegenüber Omega-6-Fettsäuren. Kaltgepresstes, reines Kokosöl enthält mit etwa 8 mg nur relativ wenig Vitamin E und fällt vor allem durch seinen niedrigen Anteil an ungesättigten bzw. durch seinen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren von etwa 90 Prozent auf.
Mit gesunden Ölen kochen
Die Verwendungsmöglichkeiten pflanzlicher Öle zur Zubereitung von Speisen hängt von der Art der Zubereitung und vom Gehalt an ungesättigten Fettsäuren in dem verwendeten Öl ab. Der Vitamin-E-Gehalt spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. In der kalten Küche für die Anrichtung von Salatdressing sind grundsätzlich alle Öle verwendbar. Entscheidend sind individuelle Geschmacksvorlieben. Zur Verwendung beim Kochen und Dünsten wird das Öl Temperaturen von bis zu 100 Grad Celsius ausgesetzt. Auch hierfür eignen sich fast alle Öle mit Ausnahme von Leinöl wegen seines sehr hohen Anteils an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Zum Braten, Grillen und Fittieren eignet sich hauptsächlich Öl mit nur einem geringen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Bei Temperaturen über 150 bis zu 200 Grad entstehen aus den mehrfach ungesättigten Fettsäuren gesundheitlich schädliche Stoffe. Sehr gut geeignet ist Kokosöl wegen seines hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren, die bei der Erhitzung stabil bleiben und nicht weiter oxidieren. Gut geeignet sind außerdem Sonnenblumenöl und bedingt auch Olivenöl. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass 200 Grad möglichst nicht überschritten werden.
Vitamin E Öl fürs Gesicht
Unsere Gesichtshaut gehört zu der Hautpartie des Körpers, die am häufigsten ungeschützt der Witterung und der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist. Gleichzeitig vermittelt unser Gesicht in Bruchteilen einer Sekunde einen ersten Eindruck auf unser Gegenüber. Dabei spielen nicht nur die Mimik, sondern auch die Ausstrahlung, die von der Gesichtshaut mitbestimmt wird, eine wichtige Rolle. Gesichtspflege zielt deshalb auf ein sauberes, frisch wirkendes Hautbild ab, das zu einem positiven Gesamteindruck beiträgt.
Für eine Gesichtsbehandlung ergänzt sich Vitamin E in nahezu perfekter Weise mit ungesättigten Fettsäuren. Vitamin E haltige Öle unterstützen bei äußerlicher Anwendung auf vielfältiger Weise ein positives Hautbild. Vitamin E wirkt als starkes Antioxidans in den Membranen der Hautzellen und wehrt damit Angriffe freier Radikale ab, die durch starke Sonneneinstrahlung, Ozonbelastung, Stress oder durch Rauchen entstehen. Vitamin E dringt auch in die tieferen Hautschichten ein, fördert die Kollagenbildung und wirkt so gegen Falten.
Auch wird der Abbau elastischer Fasern in der Unterhaut gebremst, was ihre Elastizität erhält. Frühzeitiger Alterung der Haut wird entgegengewirkt. Zusätzlich unterstützen die antientzündlichen Eigenschaften des Vitamins die Regeneration der Haut bei Hautveränderungen wie Akne oder Ekzemen. Die ungesättigten Fettsäuren in den kaltgepressten Pflanzenölen sorgen für ein verbessertes Wasserhaltevermögen der Haut und schützen vor Austrocknung. Einige Fettsäuren wie die Gamma-Linolensäure liefern das Grundgerüst für die Synthese entzündungshemmender Botenstoffe. Sie unterstützen damit Vitamin E in seinen entzündungshemmenden Eigenschaften.
Für die verschiedenen Gesichtshauttypen sind die Öle unterschiedlich gut geeignet. Für trockene Haut wird besonders Olivenöl und Rapsöl, alternativ auch Kokosöl empfohlen, weil sie relativ viel gesättigte oder einfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, die die Haut vor zu starkem Wasserverlust schützen.
Öl aus den Kernen der Sonnenblume oder Walnussöl mit einem hohen Prozentsatz an mehrfach ungesättigten Fettsäuren gehören zu den trocknenden Ölen und werden für Mischhauttypen und für Haut empfohlen, die eher mit einem Zuviel an Talgproduktion kämpft und zur Unreinheit neigt. Besonders erfreulich ist es, dass die Öle alle untereinander mischbar sind und dass sie auch eine gesunde und straffe Haut systemisch unterstützen können, wenn sie reichlich in der Küche Verwendung finden.
Vitamin E reiches Pflanzenöl zur Vorbeugung gegen Schwangerschaftsstreifen
Dehnungsstreifen entstehen durch eine dauerhafte Überlastung der elastischen Fasern in der Haut. Typischerweise entwickeln sich die Streifen an bestimmten Hautpartien während der Schwangerschaft. Es handelt sich um ein rein kosmetisches Problem. Wichtig ist es, das Problem bereits vor der Entstehung anzugehen. Bei vorbeugenden Maßnahmen geht es vor allem um eine Stärkung der kollagenen Fasern in den entsprechenden Hautpartien und um die Steigerung der Elastizität der Haut.
Reines Vitamin E reiches, pflanzliches Öl unterstützt vorbeugend die Bildung kollagener Fasern in der Haut und hat positiven Einfluss auf ihre Elastizität durch eine Verbesserung des Wasserhaltevermögens. Welches natürliche Öl am besten geeignet ist, hängt vom Hauttyp ab. Es sollte möglichst viel natürliches Tocopherol enthalten sein und zum Hauttyp passen. Ein Öl, das sich universell für nahezu alle Hauttypen eignet, ist kaltgepresstes, natürliches Olivenöl (Extravergine). Viele weitere Öle wie Mandelöl, Sonnenblumenöl, Arganöl sind ebenfalls sehr gut geeignet. Die Öle lassen sich auch untereinander mischen.
Um die beste vorbeugende Wirkung zu erzielen, sollte das Öl in die gefährdeten Hautpartien regelmäßig sanft einmassiert werden. Das Besondere an den natürlich belassenen Ölen ist, dass sie auch zum Einnehmen gut geeignet sind und systemisch wirken. Die vorbeugende Wirkung gegen Schwangerschaftsstreifen wird durch eine regelmäßig eingenommene Extraportion Öl unterstützt. Die äußere und innere Anwendung Vitamin E reicher Öle hilft auch, vorhandene Schwangerschaftsstreifen kosmetisch zu verbessern. Ebenso kann das Öl gegen Narben eingesetzt werden.
Fazit: Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Vitamin E Öl ergänzen sich in idealer Weise
Die charakteristischen Inhaltsstoffe von Vitamin E Ölen sind ihre einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren und die enthaltenen Tocopherole. Vitamin E haltige Öle unterscheiden sich hauptsächlich im Mischungsverhältnis der Inhaltsstoffe. Vitamin E und die ungesättigten Fettsäuren ergänzen sich nahezu perfekt in ihren Eigenschaften, die der Haut Elastizität und Straffheit erhalten oder wieder zurückgeben. Kosmetisch problematischen Dehnungsstreifen kann so vorgebeugt werden und auch eine übermäßige Narbenbildung kann vermieden oder behandelt werden.
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