Kann hochdosiertes Vitamin E rheumatische Beschwerden eindämmen?
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Nicht alle Vorgänge rund um das Thema Rheuma sind vollständig verstanden. Dennoch gilt als gesichert, dass Autoimmunreaktionen an den schmerzhaften Entzündungen an Gelenken, Organen oder Bindegewebe beteiligt sind. Die Entzündungen, die durch Rheuma in den betroffenen Gelenken oder im betroffenen Gewebe entstehen und auch für die Schmerzen verantwortlich sind, lassen ein hohes Maß an freien Radikalen entstehen, die neutralisiert werden müssen, um Schäden im Gewebe zu verhindern. Hier kann Vitamin E als wirksames Antioxidans seine Eigenschaften ausspielen. Gleichzeitig ist Vitamin E in einer weiteren Eigenschaft in der Lage, entzündungsfördernde Botenstoffe oder Neurotransmitter zu hemmen, was gleichzeitig positiven Einfluss auf eine Schmerzlinderung hat.
Rheuma und Vitamin E
Krankheitsbilder, die unter den Begriff Rheuma eingeordnet werden können, sind vielfältig und nahezu unüberschaubar. Medizinisch korrekt wird von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises gesprochen. Wenn die Gelenke betroffen sind, handelt es sich um entzündliche Erkrankungen wie Arthritis, Polyarthritis, Arthrose und andere. Schmerzhafte rheumatoide Erkrankungen können aber auch Muskeln, Organe und Bindegewebe befallen. Häufig gehen rheumatische Erkrankungen von einem fehlgeleiteten Immunsystem aus, wobei auch Autoimmunreaktionen eine Rolle spielen können. Nicht alle Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sind vollständig verstanden. Meist werden rheumatische Beschwerden von entzündlichen Prozessen in dem betroffenen Gewebe begleitet.
Bei Rheuma und bei Gelenkschmerzen wird in der Regel eine erhöhte Aktivität freier Radikale festgestellt. Das bedeutet, dass das Gleichgewicht zwischen Antioxidantien und freien Sauerstoffradikalen zugunsten letzterer gestört ist. Zellstrukturen und DNA im Zellkern werden unkontrollierbar angegriffen. Vor allem wird der innerzelluläre Stoffwechsel gestört, weil die Radikale – auch reaktive Sauerstoffspezies (ROS) genannt – funktionalen Molekülgruppen innerhalb der Zellmembranen Elektronen entreißen können und sie damit inaktivieren.
Ein gutes Beispiel sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren in den Zellmembranen, über die der notwendige Stoffaustausch zwischen dem äußeren und inneren Raum der Zelle geregelt wird. Falls die mehrfach ungesättigten Fettsäuren von freien Radikalen inaktiviert werden, ist der Stoffaustausch empfindlich gestört. Die positiven Wirkungen von Vitamin E auf Rheuma und bei Gelenkschmerzen können wahrscheinlich zum großen Teil auf seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften zurückgeführt werden.
Antioxidative Eigenschaften von Vitamin E helfen gegen Gelenkschmerzen bei Rheuma
Während bei arthrotischen Gelenkveränderungen Abnutzung und Abbau der Gelenkknorpel im Fokus stehen, ist es bei arthritischen Gelenkproblemen die schleimhautartige Innenhaut der Gelenkkapsel, von der die Probleme ausgehen und Gelenkschmerzen verursachen. Erkrankungen wie Arthritis und Polyarthritis werden in der Regel mit Fehlreaktionen des Immunsystems in Verbindung gebracht. Das Immunsystem kann bestimmte Zelltypen nicht mehr als eigene Zellen erkennen und schützt sie nicht, sondern bekämpft sie. Das Immunsystem löst über Botenstoffe wie Prostaglandine Entzündungsreaktionen aus. Ähnliche Stoffwechselvorgänge können auch bei einigen anderen rheumatischen Beschwerden beobachtet werden.
Die entzündlichen Prozesse bedingen die Entstehung einer Häufung freier Radikale. Sie behindern und gefährden den Zellstoffwechsel und fördern eine Veränderung der betroffenen Gewebezellen, so dass die Entwicklung von Sekundärerkrankungen ermöglicht wird. Eine der wichtigsten notwendigen Maßnahmen besteht daher in der Neutralisierung der freien Radikale durch wirksame Antioxidanzien. Antioxidanzien können Elektronen auf die freien Radikale übertragen und ihnen damit ihre „Aggressivität“ entziehen. Hochdosiertes Vitamin E kann hierzu einen bedeutenden Beitrag leisten. Allerdings sollte bedacht werden, dass jedes Vitamin-E-Molekül selbst durch Abgabe eines Elektrons seine antioxidative Wirkung verliert und deshalb durch andere Antioxidanzien wie Vitamin C oder Vitamin A wieder reduziert werden muss, um erneut wirksam werden zu können.
Vitamin E bremst die Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe
Die antioxidative Bekämpfung der überzähligen freien Radikale lindert zwar die möglichen Auswirkungen des fehlgeleiteten Immunsystems, hilft aber nicht gegen die Entstehung von Entzündungen. Sie werden durch Botenstoffe oder Neurotransmitter gefördert, die das Immunsystem ausschüttet, um Hilfe für den Angriff auf die nicht als eigen erkannten Körperzellen herbeizurufen. Hochdosiertes Vitamin E wirkt hemmend auf die Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe wie Prostaglandine, die unter anderem auch für die Erzeugung von Schmerzen verantwortlich sind. Entzündliche Prozesse, die durch Rheuma entstehen, werden durch Vitamin E auch auf diesem eleganten Weg eingedämmt. Günstigenfalls kommt es auch zu einer willkommenen Schmerzlinderung. Das führt in vielen Fällen dazu, dass durch die Einnahme von Vitamin E in hochdosierter Form die übrige medizinische Medikation reduziert oder gänzlich gestoppt werden kann.
Es ist wichtig, dass das zugeführte Vitamin E aus natürlicher Quelle stammt, da es eine breitere Wirkung entfaltet als synthetisch hergestelltes Tocopherol. Künstliches RRR-alpha-Tocopherol ist zwar dem natürlichen alpha-Tocopherol ähnlich und wird entsprechend gut vom Stoffwechsel verwertet, es fehlen allerdings gamma-Tocopherole, die in natürlichem Vitamin E in geringen Mengen enthalten sind und denen eine Sonderrolle im Stoffwechsel zugeschrieben wird. Die Wirkung des Vitamins ist nicht nur für Gelenke gut, sondern hilft auch gegen Entzündungen und rheumatische Beschwerden anderer Gewebearten.
Fazit: Vitamin E ist gut für Gelenke und gegen Entzündungen
Es sind mehrere hundert Erscheinungsformen von Rheuma bekannt. Häufig sind Gelenke in Form von Arthrose oder Arthritis betroffen, aber auch andere Organe und Gewebe. Rheumatische Erkrankungen werden in der Regel von schmerzhaften, entzündlichen Prozessen und von Bewegungseinschränkungen begleitet. Nicht alle Stoffwechselvorgänge, die zu rheumatischen Beschwerden führen, sind hinreichend verstanden. Großenteils handelt es sich um fehlgeleitete Autoimmunreaktionen des Immunsystems. Hochdosiertes Vitamin E, das möglichst aus natürlicher Quelle stammen sollte, kann die Auswirkungen rheumatischer Stoffwechselvorgänge effizient abmildern und die schmerzhaften entzündlichen Vorgänge eindämmen.
Vitamin E ist gut für die Gelenke, weil es als hochwirksames Antioxidans die im Übermaß entstehenden freien Radikale neutralisiert und weil es die Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe hemmt. Das Vitamin hilft damit nicht nur gegen Entzündungen, sondern lindert auch die Schmerzen. Falls hochdosiertes Vitamin E aus natürlicher Quelle parallel zu nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) eingenommen wird, können diese meist reduziert oder die Einnahme gänzlich gestoppt werden.
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