Vitamin B2 hilft bei der Umwandlung von Purin in Harnsäure
Inhaltsverzeichnis
- Was versteht man unter Purin?
- Purine sind schädlich für die Nieren
- Empfehlungen für die tägliche Purinzufuhr
- Welche Rolle hat Vitamin B2 bei der Umwandlung von Purin in Harnsäure?
- Unsere Empfehlung zum besseren Abbau von Purinen im Organismus
- Fazit: Vitamin B2 spielt für die Körperfunktionen eine wichtige Rolle!
Vitamin B2 ist ein äußerst wichtiger Stoff, wenn es um die Umwandlung von Purinen in Harnsäure geht. Wie wichtig gute Harnsäurewerte sind, werden Menschen spätestens dann erkennen, wenn sie von Krankheiten wie etwa einer Gicht betroffen sind. Diese wird hauptsächlich durch einen zu hohen Harnsäurewert ausgelöst und kann weitreichende Folgen für den Betroffenen haben, die sein ganzes Leben verändern.
Durch die gezielte Zufuhr passender Mengen an Vitamin B2 kann jeder positiv auf den Umwandlungsprozess von Purin zu Harnsäure einwirken. Um diesen Umwandlungsprozess im Detail zu verstehen, müssen wir uns zunächst mit der Frage beschäftigen, was Purin überhaupt ist.
Was versteht man unter Purin?
Grundsätzlich sind Purine (man spricht den Begriff in der Regel in der Mehrzahl aus) nichts Schlechtes, denn sie sind in jeder körpereigenen Zelle natürlicherweise vorhanden. Sie übernehmen hierbei eine wichtige Funktion als Träger der Erbsubstanz und somit für den Aufbau neuer Körperzellen. Ohne die Purine könnte der Körper keine neue Zellen bilden und würde innerhalb kürzester Zeit verfallen.
Ein Problem besteht allerdings darin, dass wir durch unsere (auch in den Industrieländern) relativ einseitige Ernährung mit der Nahrung zu viele Purine zu uns nehmen. Diese müssen vom Organismus im Anschluss abgebaut werden, wodurch Harnsäure entsteht. Viele Menschen haben jedoch ein Problem damit, die übermäßige Harnsäure auszuscheiden, wodurch sich in der Folge im Blut ein zu hoher Harnsäurespiegel bildet. Dieser ist gefährlich, insbesondere für die Gelenke. Der Körper sucht sich quasi passende Depots für die Ablagerung der überschüssigen Harnsäure aus und findet diese in den Gelenken. Durch die Ablagerungen wiederum entwickeln sich Krankheiten wie etwa die gefürchtete Gicht, die zu empfindlichen Bewegungseinschränkungen und letztendlich zur völligen Bewegungsunfähigkeit führen kann.
Apropos Ernährung: Die übermäßige Zufuhr von Purinen durch unsere Nahrung erklärt sich, wenn wir einen Blick darauf werfen, in welchen Nahrungsmitteln Purine in großer Anzahl enthalten sind. Diese finden sich insbesondere in Fleisch aller Art, also Rindfleisch, Schweinefleisch, Wildfleisch und auch Geflügel sowie in Innereien. Da der Fleischkonsum in den modernen westlichen Ländern von Jahr zu Jahr steigt, verwundert es auch nicht, warum der Organismus mit immer größeren Mengen an Purinen klarkommen muss. Somit wird auch klar, warum Krankheiten wie etwa die Gicht zu den sogenannten Zivilisationskrankheiten gehören, die sich insbesondere aus dem übermäßigen Nahrungsangebot - und hier aus dem übermäßigen Fleischkonsum - in den westlichen Ländern ergeben.
Purine sind schädlich für die Nieren
Nicht nur die gefürchteten Ablagerungen in den Gelenken werden durch Purine ausgelöst bzw. begünstigt, sondern auch weitere nicht gewünschte Funktionen und Erkrankungen, die in Mitteleuropa inzwischen weit verbreitet sind. So sorgt die übermäßige Zufuhr von Purinen auch dafür, dass es vielfach zu Störungen der Funktion der Nieren kommt und sich Ablagerungen in den Nieren bilden. Diese Ablagerungen verdichten sich nach und nach zu den gefürchteten Nierensteinen, durch die es zu schmerzhaften Koliken kommen kann. Einen ersten Aufschluss über Ablagerungen in den Nieren kann ein Urintest geben, mit dem nicht nur bereits vorhandene Nierensteine festgestellt werden können, sondern auch quasi die Vorstufe davon, der sogenannte Nierengrieß.
Empfehlungen für die tägliche Purinzufuhr
Wissenschaftler und Mediziner empfehlen, pro Tag nicht mehrmals 500 mg Purine zu sich zu nehmen. Für viele Menschen bedeutet das: Der Konsum an Fleisch und Wurst muss eklatant reduziert werden, denn eine Menge von 500 mg Purin entspricht einer Portionsgröße von maximal 100 g Fleisch bzw. 50 g Wurst pro Tag. Hier eine kurze Liste, in der die Lebensmittel mit dem höchsten Puringehalt aufgelistet sind, welcher nach Möglichkeit entsprechend reduziert werden sollten:
- Schweine- und Rindfleisch, Geflügelfleisch, Wildfleisch
- Innereien aller Art
- Wurst
- Fisch
- Sojaprodukte
- Hülsenfrüchte
- Geräucherte Fisch- und Fleischwaren
- Schalen- und Krustentiere
- Kohl, Kohlsprossen, Spinat und Spargel
Stattdessen sollten Betroffene Lebensmittel mit geringem Puringehalt fest in ihren Ernährungsplan einbauen und davon möglichst viel verzehren. Hierzu zählen sämtliche Gemüsesorten, die in der obigen Liste nicht aufgeführt sind, sowie Getreide und Getreideprodukte, Milch bzw. Milchprodukte, Eier und die meisten Obstsorten. Auch Kartoffeln, Tomaten und Gurken enthalten vergleichsweise wenig Purin und können daher von Betroffenen vermehrt verzehrt werden.
Welche Rolle hat Vitamin B2 bei der Umwandlung von Purin in Harnsäure?
Vitamin B2 wirkt sich positiv auf den Abbau von Purinen im Organismus aus und beugt daher der übermäßigen Entstehung von Harnsäure effektiv vor. Der Körper wird also dabei unterstützt, die Purine aus der Nahrung abzubauen und auszuscheiden, so dass es erst gar nicht zur Einlagerung der überflüssigen Harnsäure in Gelenken und Nieren kommt.
Aus diesem Grund ist es für Menschen, die eine natürliche Veranlagung zur Ausbildung einer Gichtkrankheit (die zum Teil auch erblich bedingt ist) besitzen und/oder viel Fleisch, Wurst etc. konsumieren, besonders wichtig, auf einen hohen Vitamin-B2-Spiegel im Organismus zu achten. Hierzu kann es zunächst notwendig sein, die vorhandenen Harnsäurewerte zu überprüfen. Dazu reicht in der Regel ein einfacher Urintest aus, bei dem auch die Harnsäure gemessen wird. Entsprechende Teststreifen gibt es in Apotheken, aber auch jeder Hausarzt kann einen solchen Test durchführen.
Unsere Empfehlung zum besseren Abbau von Purinen im Organismus
Wer seinem Körper helfen möchte, überschüssiges Purin effektiver abzubauen, der kann dies auf zwei verschiedenen Wegen erreichen. Zum einen bietet es sich - wie oben bereits angedeutet - an, die Ernährung auf purinärmere Lebensmittel umzustellen. Zusätzlich kann der Vitamin B2 Gehalt im Körper durch die gezielte Zufuhr dieses Nährstoffs in Form eines Nahrungsergänzungsmittels erhöht werden. Hierzu kann Vitamin B2 beispielsweise in Form von Tabletten, Kapseln oder als Pulver eingenommen werden. Im Handel erhältlich sind sowohl Einzelpräparate, in denen ausschließlich Vitamin B2 in höheren Dosierungen vorhanden ist, als auch Kombi-Nährstoffpräparate, die verschiedenste Vitamine in unterschiedlichen Dosierungen enthalten.
Welches Mittel empfehlenswert ist, hängt immer davon ab, wie hoch die Mangelerscheinung ist und ob weitere Mängel an verschiedenen Vitaminen im Körper vorliegen. Experten empfehlen für Betroffene eine deutlich erhöhte Zufuhr an Vitamin B2, in der Regel zwischen 200 mg und 400 mg pro Tag. Um die korrekte Menge festzulegen, sollte zunächst ein Arzt konsultiert werden, der im Vorfeld die entsprechenden Tests durchführt und den Betroffenen somit umfassend beraten kann.
Fazit: Vitamin B2 spielt für die Körperfunktionen eine wichtige Rolle!
Wie wir am Beispiel der Purine sehen, wirkt sich Vitamin B2 sehr positiv auf die verschiedensten Stoffwechselprozesse im menschlichen Organismus aus. Hierunter fällt auch der Abbau der Purine, der stets dahingehend beeinflusst werden sollte, dass keine übermäßigen Mengen an Harnsäure entstehen. Diese Harnsäure kann sich durch schädliche Ablagerungen in Gelenken und in den Nieren negativ im gesamten Körper bemerkbar machen und deren Funktion einschränken.
Das Schöne ist: Dem Betroffenen stehen verschiedene Möglichkeiten offen, um für einen effektiveren Abbau von Purinen zu sorgen. Bei Betroffenen mit leichten Problemen reicht bereits eine entsprechende Umstellung der Ernährung auf purinarme Lebensmittel aus. Alle anderen können zusätzliches Vitamin B2 in Form einer Nahrungsergänzung zuführen und sich so vor der schädlichen Harnsäure und ihren Ablagerungen schützen.
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