Vitamin B3 wirkt sich positiv auf hohe Cholesterinwerte aus
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Die Wirkung von Vitamin B3 auf den Cholesterinhaushalt steht im Zusammenhang mit dem sogenannten Glukose-Toleranz-Faktor, der primär die Glukosekonzentration im Blut reguliert. Der Einfluss des GTF auf den Cholesterinspiegel ist noch nicht vollständig verstanden. Als gesichert gilt, dass GTF unter Beteiligung von Vitamin B3 einen erhöhte Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie) senken kann. Als besonders positiv ist dabei die Tatsache zu bewerten, dass sich vor allem der Anteil am unerwünschten und problematischen LDL-Cholesterin verringert, während sich der erwünschte HDL-Anteil erhöht.
Mehr noch als die Einhaltung bestimmter Cholesterin-Referenzwerte ist für unsere Gesundheit das Verhältnis LDL-Cholesterin zum HDL-Cholesterin von Bedeutung. Als besonders gesund gilt ein Faktor von 3,5 oder weniger. Das bedeutet, dass der LDL-Anteil am Gesamtcholesterin nicht höher als das 3,5-fache des HDL-Anteils sein sollte. Es bleibt festzuhalten, dass Vitamin B3 gegen Cholesterin nur wirksam werden kann, wenn dem Stoffwechsel gleichzeitig 3-wertiges Chrom als Spurenelement und bestimmte Aminosäuren in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
Was hat Vitamin B3 mit Chrom und dem Cholesterin zu tun?
Die cholesterinsenkenden Eigenschaften des Vitamins B3 stehen in direktem Zusammenhang mit dem Glukose-Toleranz-Faktor (GTF). Es handelt sich um mehrere Chromkomplexe, die sich aus 3-wertigem Chrom, Vitamin B3 und bestimmten Aminosäuren zusammensetzen. Während Vitamin B3 in seiner Hauptrolle als Bestandteil der Coenzyme NAD und NADP im Stoffwechsel der Zellen als Wasserstoffüberträger dient, sind seine Aufgaben innerhalb der Chromkomplexe (noch) nicht hinreichend geklärt. Gesichert ist, dass sich GTF nur bilden kann, wenn 3-wertige Chromionen, Vitamin B3 und bestimmte Aminosäuren in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
Der GTF dient primär der Erhöhung der Glukosetoleranz. Die Wirksamkeit und Effizienz von Insulin wird durch GTF regelrecht potenziert, so dass sich ein kurzfristig überhöhter Glukosespiegel im Blut zügig abbauen kann. In einer weiteren Funktion und Aufgabe beeinflusst der GTF den Cholesterinhaushalt günstig bei bestehender Hypercholesterinämie. Ein überhöhter Anteil von LDL-Cholesterin wird gesenkt und ein zu niedriges HDL-Spiegel im Blut wird tendenziell erhöht. Die Wirkung von Vitamin B3 gegen Cholesterin kann sich nur im Verbund mit dreiwertigem Chrom und einigen Aminosäuren in Form des GTF entfalten.
Wofür ist das Cholesterin gut?
Cholesterin, auch als Blutfett bezeichnet, ist ein wichtiger fettlöslicher Naturstoff, der eine bedeutende Rolle bei der Stabilisierung von Zellmembranen spielt und Botenstoffe in die Zellmembranen einschleust und bei Bedarf auch wieder ausschleust. Die Substanz ist unter anderem unentbehrlich für den Gehirnstoffwechsel und für die Funktion der Nerven. Zudem dient es als Ausgangssubstanz für eine Reihe von Geschlechtshormonen wie Testosteron, Progesteron und einige weitere Hormone sowie für die Nebennierenhormone Cortisol und Aldosteron. Verschiedene Gallensäuren werden ebenfalls auf Basis Cholesterin als Ausgangsstoff aufgebaut. Es spielt im Körper eine so bedeutende Rolle, dass es zu etwa 90 Prozent von unserem Stoffwechsel selbst synthetisiert wird. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Ernährung nur einen relativ geringen Einfluss auf den Cholesterinspiegel im Blut hat.
Welche Aufgaben haben Lipoproteine im Zusammenhang mit Cholesterin?
Das Blutfett, das sich in der Leber sammelt oder sogar dort erzeugt wird, muss praktisch mit dem Blut an jede einzelne Zelle im Körper verfrachtet werden. Bei wasserlöslichen Stoffen ist das in der Regel unproblematisch. Cholesterin ist aber nicht wasserlöslich und kann deshalb nicht ohne weiteres mit dem Blut dorthin verbracht werden, wo es gebraucht wird. Das Dilemma löst unser Stoffwechsel auf elegante Weise mittels sogenannter Lipoproteine. Es handelt sich um Transportvesikel, die fettlösliche Substanzen aufnehmen können und mit dem Blutplasma an seinen Bestimmungsort im Körper verfrachten.
Lipoproteine werden in verschiedene Dichteklassen mit unterschiedlichen Aufgaben eingeteilt. In einer etwas groben Vereinfachung haben Lipoproteine der LDL-Klasse (Low Density Lipoproteine) die Aufgabe, das Blutfett von der Leber zu den Arterienwänden zu transportieren und dort einzubauen. Lipoproteine der HDL-Fraktion (High Density Lipoproteine) hingegen transportieren überschüssiges oder verbrauchtes Cholesterin zurück zur Leber. Dort wird es weiter verstoffwechselt und nach Bedarf in Steroidhormone oder Gallensäure umgebaut oder über den Harn ausgeschieden. Wie eingangs bereits erwähnt, kommt dem Verhältnis LDL zu HDL eine wichtigere gesundheitliche Relevanz zu als dem Gesamtcholesterin. Vitamin B3 spielt bei der Herstellung eines für unsere Gesundheit zuträglichen Verhältnisses zwischen dem LDL-Anteil und dem HDL-Anteil eine wichtige Rolle. Vitamin B3 ist in der Lage, im Verbund mit anderen Substanzen zu einer Reduzierung des LDL-Anteils und zu einer Erhöhung des HDL-Anteils beizutragen.
Normale Cholesterinwerte durch Vitamin B3?
Die Angabe von empfohlenen Referenzwerten für das Gesamtcholesterin sowie separat für die LDL- und die HDL-Fraktion ist ein wenig problematisch, weil beispielsweise ein Wert, der den Referenzbereich überschreitet, nicht direkt mit einem bestimmten Krankheitsbild in Verbindung gebracht werden kann. Wie relevant die individuelle Überschreitung von empfohlenen Referenz- und Richtwerten ist, hängt von vielen weiteren Risikofaktoren ab. Beispielsweise sind Vorerkrankungen wie ein erlittener Herzinfarkt oder Schlaganfall oder Diabetes mellitus sowie eine genetische Veranlagung oder der Tabak- und Alkoholkonsum entscheidend dafür, wie weit ein Überschreiten von Grenzwerten als gesundheitsrelevant eingeschätzt werden muss. Als grenzwertig werden folgende Cholesterinspiegel in mg/dl Blutplasma angesehen:
- Gesamtcholesterin 200 bis 240
- LDL-Cholesterin 130 bis 160
- HDL-Cholesterin 40 bis 50 (optimal über 50)
- Triglyceride 200 bis 400
Obige Referenzwerte verstehen sich für Personen, die keine sonstigen Risikofaktoren wie einen erlittenen Schlaganfall oder Herzinfarkt aufweisen und nicht an Diabetes oder einer sonstigen Stoffwechselerkrankung leiden. Insgesamt ist die Datenlage, die eine verbindliche Festlegung von Referenzwerten rechtfertigen würde, nicht belastbar.
Als für die Gesundheit besonders zuträglich gelten folgende Cholesterinwerte in mg/dl Blutplasma:
- Gesamtcholesterin unter 200
- LDL-Cholesterin unter 130
- HDL-Cholesterin über 50
- Triglyceride unter 200
Während Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels (z. B. Statine) die Bildung von Cholesterin hemmen, fördert Vitamin B3 das natürliche Gleichgewicht zwischen LDL- und HDL-Cholesterin. Vitamin B3 wirkt dabei zusammen mit dem Spurenelement Chrom und bestimmten Aminosäuren über die Bildung des GTF. Die individuelle Höhe der einzelnen Cholesterin-Fraktionen zueinander wird weitestgehend von genetischen Faktoren beeinflusst. Wichtigste Voraussetzung dafür, dass dieses „natürliche“ Gleichgewicht innerhalb der einzelnen Cholesterin-Fraktionen erreicht werden kann, bietet der GTF. Das bedeutet wiederum, dass dem Stoffwechsel Vitamin B3, das Spurenelement Chrom und einige Aminosäuren zur Verfügung stehen müssen, damit GTF gebildet und seine Wirkung entfalten kann.
Die Wirkung des Vitamins kann nur einsetzen, wenn gleichzeitig 3-wertiges Chrom in ausreichender Menge und die notwendigen Aminosäuren vorhanden sind. Bei einem erhöhten LDL-Wert und gleichzeitig zu niedrigem HDL-Spiegel sorgt der GTF über die körpereigene Synthese von Cholesterin für eine Erhöhung des HDL-Spiegels bei gleichzeitiger Senkung der LDL-Konzentration. Vitamin B3 sorgt damit in Zusammenarbeit mit dem Spurenelement Chrom für eine Normalisierung der einzelnen Cholesterin-Fraktionen und des Gesamtcholesterins.
Fazit: Vitamin B3 sorgt im Verbund mit Chrom für eine Normalisierung des Cholesterin-Haushalts
Vitamin B3 kann unter bestimmten Voraussetzungen auf natürliche Weise gegen einen zu hohen Cholesterinspiegel wirken. Voraussetzung dafür ist, dass dem Stoffwechsel genügend 3-wertiges Chrom und bestimmte Aminosäuren zur Verfügung stehen. Unser Stoffwechsel ist dann in der Lage, aus Vitamin B3, dem Spurenelement Chrom und einigen Aminosäuren Chromkomplexe zu bilden, die als Glukose-Toleranz-Faktoren (GTF) bezeichnet werden.
Der GTF dient in erster Linie der verbesserten Insulinverwertung und damit der Senkung eines überhöhten Glukosespiegels im Blut. In einer weiteren Funktion beeinflusst der GTF auch den Cholesterinhaushalt in positiver Weise. Ein etwaig überhöhtes LDL-Cholesterin wird gesenkt, und ein zu niedriger HDL-Spiegel wird erhöht. Vitamin B3 sorgt damit auf natürliche Weise im Verbund mit dem Spurenelement Chrom für eine Normalisierung der Cholesterin-Werte.
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