Vitamin B3 unterstützt die Magen-Darm-Funktion

Vitamin B3 (Niacin) unterstützt nicht nur die Magen-Darm-Funktion, sondern ist als notwendiger Bestandteil der Coenzyme NAD und NADP absolut unentbehrlich für eine Vielzahl von Funktionen des Verdauungsapparates. Das Zusammenspiel der beiden Coenzyme NAD und NADP als Protonenüberträger (Wasserstoff) spielt besonders in den Mund-, Magen- und Darmschleimhäuten eine wichtige Rolle. Wie wichtig und vielfältig die Unterstützungsfunktionen von Vitamin B3 im Verdauungstrakt sind, lässt sich gut an Mangelsymptomen erkennen, die sich sehr bald nach einer mangelhaften Versorgung, einem gestörten Aufnahmevermögen oder einem verstärkten Verbrauch einstellen.

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Magen-Darm-Funktion – welche Aufgaben übernimmt das Vitamin B3?

Magen-Darm-Funktion - die Aufgaben von Vitamin B3

Die wichtigsten Funktionen unseres Verdauungstraktes bestehen darin, aus der verzehrten Nahrung möglichst alle verwertbaren Stoffe herauszulösen und in das Blut des Pfortadersystems einzuspeisen. Die aufzunehmenden Stoffe bestehen aus Proteinen, Kohlenhydraten, Fettsäuren sowie aus Mineral- und Mikronährstoffen, Vitaminen und Enzymen. Die Schleimhautzellen stellen sozusagen das Einfallstor für alle passiv oder aktiv per Transporter resorbierten Stoffe dar.

Das Immunsystem wacht darüber, dass keine Krankheitskeime aufgenommen werden und greift notfalls ein, um die Keime zu bekämpfen und abzutöten. Der hohe Stoffumsatz in den Epithelzellen der Schleimhäute bedingt, dass die Zellen nur einen kurzen Lebenszyklus haben und ständig durch neue Zellen ersetzt werden.

Praktisch alle oben beschriebenen Grundfunktionen des Verdauungssystems benötigen die Unterstützung durch Vitamin B3 bzw. durch die Coenzyme NAD (Nicotinsäureamid-Adenin-Dinucleotid) und NADP (Nicotinsäureamid-Adenin-Dinucleotid-Phosphat). Vitamin B3 ist unverzichtbarer Bestandteil von NAD und NADP. In einer weiteren Funktion unterstützt Niacin Bildung und Sekretion der Magensäure und trägt bereits im Magen zur Verdauung bei. Eine mangelhafte Niacin-Versorgung der Schleimhäute des Verdauungstraktes äußert sich in einer hellen, roten Zunge sowie in einer unspezifischen Diarrhoe und in Erbrechen.

Vitamin B3 hilft bei der Regeneration der Schleimhautzellen und bei der DNA-Reparatur

Die kurze Lebensphase der Schleimhautzellen unseres Verdauungstraktes birgt einige Gefahren und Probleme für den Stoffwechsel. Die Zellen, die per programmiertem Zelltod absterben, werden zerlegt, und wiederverwertbare Stoffe werden für den Neuaufbau von Zellen wiederverwendet. Die restlichen Stoffe (Metaboliten) müssen meist über Leber, Nieren und Harn ausgeschieden werden. Die riesige Zahl von neuen Zellen, die ständig entstehen, bedingen Fehler in der DNA-Replikation, die in einer Art Selbstreparatur vom Immunsystem erkannt und einem Selbstreparaturmechanismus unterzogen werden. An allen obigen Stoffwechselprozessen ist Vitamin B3 maßgeblich beteiligt. Ein nur geringer Mangel an Niacin löst empfindliche Störungen aus.

Vitamin B3 ist in die Energieversorgung der Schleimhautzellen eingebunden

Einige der Stoffe, die hauptsächlich im Dünndarm resorbiert werden, passieren die Zellmembranen durch passive Diffusion ohne besonderen Energieaufwand. Die übrigen Stoffe benötigen sogenannte Transporter, um die Zellmembranen passieren zu können. Meist handelt es sich um spezialisierte Moleküle, die bestimmte Moleküle aufnehmen können und unter Energieverbrauch durch die Zellmembranen hindurch in das Innere der Zellen (Cytosol) transportieren. Die dazu notwendige Energie beziehen die Transporter aus ATP (Adenosintriphosphat), das unter Beteiligung von Vitamin B3 von NADP bereitgestellt wird.

In weiteren Funktionen bildet Niacin die wichtige Aminosäure Taurin sowie verschiedene Glykoproteine, die zum Teil in den Zellmembranen als Rezeptoren oder als Transportermoleküle fungieren und damit die aktive Resorption unterstützen. Die Aminosäure Taurin dient nicht zum Aufbau von Peptiden oder Proteinen, sondern übernimmt viele Funktionen. Unter anderem steuert es den Elektrolythaushalt in den Zellen und wirkt regulierend auf das Immunsystem. Wirkung und Funktionen des Vitamins B3 gehen damit weit über die Energieversorgung der Zellen hinaus.

Wie kann Vitamin B3 die Bakterienflora des Dickdarms positiv beeinflussen?

Etwa seit der Jahrtausendwende erfreut sich das menschliche Mikrobiom im Dickdarm zunehmender Aufmerksamkeit durch die Medizinforschung. Allerdings sind bei weitem noch nicht alle Zusammenhänge zwischen Wohlergehen, Psyche und der Bakterienbesiedlung des Dickdarms bekannt oder verstanden. Als gesichert darf angenommen werden, dass die Bakterienzusammensetzung großen Einfluss auf das Wohlergehen und die Psyche hat. Ebenso erscheint gesichert, dass eine ungünstige Zusammensetzung der Bakterienflora Auslöser vieler Krankheiten sein kann. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die „Pflege“ der Bakterienflora positive Impulse für Wohlergehen und Gesundheit setzen kann.

Nach der Erkenntnis, dass unser Verdauungssystem von einer ausreichenden Zufuhr von Vitamin B3 durch Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel profitieren kann, wuchs die Einsicht, dass das Vitamin auch für die Bakterienflora im Dickdarm gesund ist und sich mit Vitamin B3 „pflegen“ lässt. Forscher haben nachgewiesen, dass vor allem die antientzündlichen Eigenschaften des Niacins im Dickdarm zur Wirkung kommen. In der Praxis zeigte sich allerdings eine Hürde. Oral eingenommenes Vitamin B3 wird nahezu vollständig in Magen und Dünndarm resorbiert, so dass im Dickdarm kein Vitamin B3 mehr ankommt.

Zur Vermeidung der vorzeitigen Resorption des Niacins in Magen und Dünndarm entwickelte ein Forscherteam eine Verkapselung für Niacin. Die Kapseln können Magen und Dünndarm unbeschadet passieren. Ihre Wände lösen sich erst im Dickdarm auf, so dass das in den Kapseln enthaltene Vitamin B3 der Bakterienkultur des Dickdarms zugutekommt. Erste Ergebnisse einer Studie zeigen, dass das Niacin im Dickdarm die gewünschten Bakterienarten fördert, dass sich entzündliche Prozesse abschwächen und dass sich eine im Anfangsstadium befindliche Insulinresistenz verbessert.

Fazit: Vitamin B3 unterstützt umfassend das Verdauungssystem

Vitamin B3 ist in eine Vielzahl von zentralen Stoffwechselprozessen der Magen-Darm-Funktion eingebunden. Die erforderliche Wirkung des Vitamins steht meist im Zusammenhang mit den Coenzymen NAD und NADP, in die Niacin chemisch eingebunden ist. NAD und NADP müssen jeder einzelnen Zelle für ihren Energiestoffwechsel zur Verfügung stehen. Das Vitamin ist deshalb nicht nur gesund, sondern geradezu unentbehrlich. Besonders wichtig und förderlich sind die vielen Fähigkeiten und Funktionen des Niacins für die Zellen der Schleimhäute des Verdauungsapparates. Es sorgt für die nötige Energiebereitstellung über das ATP und ist an der aktiven Aufnahme von Nährstoffen, Mineralien, Enzymen, Vitaminen und Mikronährstoffen beteiligt.

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Einen großen Anteil hat das Vitamin B3 an der Bewältigung der Aufgabe, die schnelllebigen Schleimhautzellen in großem Stil zu recyceln und den Aufbau neuer Zellen zu unterstützen. Allgemein regt Niacin die Schleimhäute zur Sekretion an und den Magen zur Produktion von Magensäure und unterstützt so die allgemeinen Verdauungsfunktionen. Seit wenigen Jahren bemühen sich Forscherteams, Vitamin B3 so einzukapseln, dass das Vitamin erst nach der Passage von Magen und Dünndarm im Dickdarm ausgeschüttet wird, wo es hauptsächlich dem dortigen Mikrobiom zugutekommt. Untersuchungen belegen, dass die Zusammensetzung der Darmflora erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und die Psyche hat.

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