Auch Vitamin B6 kann Nebenwirkungen haben

Vitamin B6 regelt zahlreiche körpereigene Funktionen und unterstützt unser Immunsystem. Aus diesem Grund verwenden viele Menschen ein entsprechendes Nahrungsergänzungsmittel, um ihren täglichen Vitalstoffbedarf zu decken. Das Sprichwort „Viel hilft viel“ trifft in diesem Fall nicht zu: Wer über einen längeren Zeitraum zuviel Vitamin B6 einnimmt, riskiert das Auftreten unerwünschter Nebenwirkungen.

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Vitamin B6 und seine Nebenwirkungen

Nebenwirkungen von Vitamin B6

Nicht nur eine Unterversorgung mit Vitamin B6 hat ernsthafte Konsequenzen für unsere Gesundheit. Auch eine zu große Menge des lebensnotwendigen Biomoleküls kann Symptome hervorrufen. Da Vitamin B6 wasserlöslich ist, wird der Überschuss zunächst über den Urin ausgeschieden. Mit der Zeit reichert sich der Vitalstoff in unserem Organismus an, sodass erste Nebenwirkungen auftreten. Vor allem die Funktionen des Nervensystems sind bei einer Überdosierung beeinträchtigt.

Wird die zulässige Tagesmenge überschritten, klagen die Betroffenen anfangs über unspezifische Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen oder Gleichgewichtsstörungen. Bei einer dauerhaften Einnahme hoher Vitamin B6 Dosen kann es zu kribbeln, (Ameisenlaufen) Schmerzen und Taubheitsgefühlen in den Händen oder den Füßen kommen. Die Haut ist lichtempfindlicher, sodass immer wieder Ausschläge oder Entzündungen auftreten (Dermatitis). Die Neigung zu Hautunreinheiten, Pickeln und Akne nimmt ebenfalls zu.

Störungen des Temperaturempfindens sowie ein Gefühlsverlust bei Berührung stellen weitere Nebenwirkungen einer chronischen Vitamin B6 Überdosierung dar. Dadurch besteht die Gefahr, sich unbemerkt schwere Verbrennungen oder Verbrühungen zuzuziehen. Darüber hinaus droht eine Beeinträchtigung der Bewegungskoordination (Ataxie).

Aufgrund fortschreitender Störungen des Nervensystems kommt es unter anderem zu:

Bei einem anhaltenden Vitamin B6 Überschuss treten in Einzelfällen Nervenschäden auf, die auch nach dem Absetzen des Nahrungsergänzungsmittels bestehen bleiben.

Nur bei der Langzeiteinnahme hoher Vitamin B6 Dosen kann es zu Nebenwirkungen kommen

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, täglich 1,2 bis 1,6 Milligramm Vitamin B6 zu sich zu nehmen. Eine Tagesdosis bis zu 25 Milligramm gilt in Deutschland als unbedenklich. In den USA hat die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde (Food and Drug Administration, FDA) die Obergrenze für die tägliche Vitamin B6 Aufnahme auf 100 Milligramm festgesetzt. In Australien und Neuseeland liegt diese Begrenzung bei 50 in Großbritannien bei 20 Milligramm. Nach der Verwendung von Vitamin B6 haltigen Nahrungsergänzungsmitteln sind in manchen Fällen unerwünschte Symptome aufgetreten. Betroffen waren ausschließlich Menschen, die den Vitalstoff während eines längeren Zeitraums (12 bis 40 Monate) hochdosiert (500 bis 1000 Milligramm täglich) eingenommen haben.

Was sind die Ursachen für einen Vitamin B6 Überschuss im Körper und seine gefährlichen Folgen? Es ist unwahrscheinlich, zuviel Vitamin B6 über die Nahrung aufzunehmen. Um die potenziell toxische Dosis von mindestens 500 Milligramm zu erreichen, müsste man mindestens 1,5 Kilogramm Bananen, 600 Gramm Walnüsse, 1 Kilogramm Hühnerfleisch oder 500 Gramm Lachs pro Tag verzehren. Mediziner und Wissenschaftler sind sich einig, dass eine Überdosierung nur durch Vitamin B6 Kapseln oder Tabletten möglich ist. Wenn ein Arzt oder Heilpraktiker den Vitalstoff parenteral (mithilfe einer Spritze) verabreicht, können ebenfalls unerwünschte Symptome auftreten, die teilweise nicht mehr zurückgehen.

Vitamin B6 – Nebenwirkungen in der Schwangerschaft und der Stillzeit

Viele Ärzte empfehlen schwangeren und stillenden Frauen, jeden Tag bis zu 1,9 Milligramm Vitamin B6 einzunehmen. Wie wirkt sich diese erhöhte Dosierung auf den Säugling beziehungsweise das ungeborene Kind aus? Gibt es irgendwelche Nebenwirkungen und was sind die Ursachen? In medizinischen Fachzeitschriften findet man Hinweise darauf, dass ein Vitamin B6 Überschuss Missbildungen des Embryos hervorrufen kann. Wissenschaftler kamen im Rahmen einer umfassenden Forschungsarbeit allerdings zu einem gegenteiligen Ergebnis und gaben Entwarnung: Die tägliche Verabreichung von bis zu 100 Milligramm Vitamin B6 während der Schwangerschaft stellt keine Gefahr für das Ungeborene dar. Weder das Geburtsgewicht noch der allgemeine Gesundheitszustand des Babys werden dadurch beeinträchtigt.

Das Pharmakovigilanzzentrum Embryonaltoxikologie der Charité Berlin (Embryotox) empfiehlt Schwangeren die Einnahme von Vitamin B6 Tabletten oder Kapseln nur dann, wenn eine medizinische Indikation vorliegt. Um kein Risiko einzugehen, sollte bei der Behandlung von Schwangerschaftsübelkeit eine tägliche Dosis von 80 Milligramm nicht überschritten werden. Embryotox weist darauf hin, dass Vitamine über die Placenta in den Blutkreislauf des Embryos gelangen und sich dort anreichern. Die Vitamin B6 Konzentration ist deshalb im Blut des Ungeborenen etwa doppelt so hoch wie im Organismus der Mutter. Mehrere wissenschaftliche Studien legen den Verdacht nahe, dass hohe Dosen von Vitamin B6 (200 bis 600 Milligramm täglich) die Produktion der Muttermilch hemmen. Eine Übersichtsarbeit, die insgesamt sieben Studien mit mehr als Tausend Teilnehmerinnen berücksichtigt, kann diesen Effekt nicht bestätigen.

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Fazit: Bei der richtigen Anwendung von Vitamin B6 treten keine Nebenwirkungen auf

Nach dem Verzehr von Vitamin B6 haltigen Nahrungsergänzungsmitteln sind keinerlei Nebenwirkungen zu erwarten. Wenn unerwünschte Symptome auftreten, liegt das in der Regel daran, dass die Betroffenen über einen längeren Zeitraum viel zu große Mengen des Wirkstoffs verwenden. Wer Vitamin B6 hochdosiert einnimmt, sollte die Dosierungsempfehlung des Herstellers genau beachten. Das Gleiche gilt für die Verabreichung einer Vitamin B6 Spritze.

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