Vitamin B6 unterstützt das Nerven- und Immunsystem

Vitamin B6 ist an vielen biochemischen Prozessen in unserem Organismus beteiligt. Eine der wesentlichen Funktionen besteht darin, das Nerven- und das Immunsystem zu unterstützen. Ohne eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B6 ist unser Immunsystem nicht in der Lage, seine Aufgaben bei der Abwehr von Krankheitserregern zu erfüllen. Darüber hinaus kann ein Mangel an dem lebenswichtigen Vitalstoff zu Erkrankungen des Nervensystems führen. Ältere Menschen und chronisch Kranke profitieren deshalb häufig von Vitamin B6 haltigen Nahrungsergänzungsmitteln.

Nervensystem – welche Rolle spielt Vitamin B6?

Das Nervensystem und Vitamin B6

Unser Nervensystem besteht aus dem Zentralnervensystem (Gehirn, Rückenmark) und dem peripheren Nervensystem (Nerven der übrigen Körperregionen). Mit seinen Zellen und Geweben durchzieht es unseren gesamten Organismus in Form eines engmaschigen Netzes. Unter anderem werden die Atmung, das Herz-Kreislauf-System, die Körpertemperatur sowie der Schlaf-wach-Rhythmus durch Nerven gesteuert. Um seine vielfältigen Funktionen ausüben zu können, benötigt das Nervensystem eine optimale Versorgung mit Vital- und Nährstoffen. Neben anderen B-Vitaminen ist Vitamin B6 für den Schutz unserer Nervenzellen verantwortlich. Darüber hinaus sorgt das wertvolle Biomolekül dafür, dass die Ummantelung der Nervenfasern intakt bleibt.

Die Schutzhülle trägt die Bezeichnung Myelin oder Myelinscheide und dient der Isolierung der Nerven gegenüber ihrer Umgebung. Dadurch wird eine schnelle, ungestörte Übertragung von elektrischen Signalen von einer Nervenzelle auf die andere gewährleistet. Die Strukturen, an denen die Weiterleitungen stattfinden, heißen Synapsen. Biochemische Botenstoffe, die für die Übertragung der Nervenimpulse verantwortlich sind, werden als Neurotransmitter bezeichnet. Die aktivierte Form von Vitamin B6, das Pyridoxal-5-phosphat, ist in unserem Körper an zahlreichen enzymatischen Reaktionen beteiligt. Als Coenzym nimmt das vielseitige Biomolekül wichtige Aufgaben im Protein- und Aminosäurestoffwechsel wahr.

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Unter anderem beeinflusst Vitamin B6 den biochemischen Umbau verschiedener Aminosäuren zu biogenen Aminen, deren bekanntester Vertreter das Gewebshormon Histamin darstellt. Für unser Nervensystem spielen vor allem die Neurotransmitter Serotonin, γ-Aminobuttersäure (GABA), Glutamat, Glycin und Dopamin eine entscheidende Rolle. Die Herstellung der biogenen Amine hängt wesentlich davon ab, ob ausreichend hohe Vitamin B6 Konzentrationen vorhanden sind. Ist das nicht der Fall, kommt es mit der Zeit zu einem Mangel von Neurotransmittern an den entsprechenden Synapsen. Als Folge können sich unterschiedliche Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Schlafstörungen entwickeln.

In verschiedenen Studien haben Forscher nachgewiesen, dass Vitamin B6 in der Lage ist, die Serotoninkonzentration im zentralen Nervensystem zu erhöhen. Im Verlauf der Behandlung verbesserten sich unter anderem depressive Verstimmungen sowie die Konzentrationsschwäche der Betroffenen.

Immunsystem – welche Aufgaben hat Vitamin B6?

Immunsystem - Aufgaben von Vitamin B6

Klinische Studien an Menschen sowie Untersuchungen an Tiermodellen deuten darauf hin, dass Vitamin B6 einen wesentlichen Einfluss auf die humorale und die zellvermittelte (zelluläre) Immunantwort ausübt. Biochemiker verstehen unter der humoralen Immunantwort die Herstellung von Antikörpern durch B-Lymphozyten, die anschließend an das Blut oder die Lymphe abgegeben werden. Die Antikörper zirkulieren frei in allen flüssigen Bestandteilen des Körpers und dienen unter anderem der Bekämpfung von Bakterien und Viren im Zwischenzellraum der Gewebe. Im Gegensatz dazu erfolgt bei der zellulären Antwort die Immunreaktion durch körpereigene Zellen, die sogenannten zytotoxischen T-Zellen. Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, Krebszellen und andere Körperzellen abzutöten, die von Viren befallenen sind.

Zahlreiche Studien belegen, dass der Vitamin B6 Status des Körpers ein entscheidender Faktor für unser Immunsystem darstellt. Eine Untersuchung an älteren Erwachsenen konnte zeigen, dass ein Vitamin B6 Mangel die Produktion von Interleukin-2 (IL-2) beeinträchtigt. Bei dem Peptidhormon IL-2 handelt es sich um ein sogenanntes Zytokin aus der Familie der Interleukine, das sowohl die zellvermittelte als auch die humorale Immunantwort in Gang setzt. Anders ausgedrückt: Wenn ein ausgeprägtes Vitamin B6 Defizit vorliegt, ist der Organismus nicht mehr in der Lage, das Immunsystem in effektiver Weise zu aktivieren. Dadurch kommt es zu einer Immunschwäche, die für die Betroffenen ernste Folgen haben kann.

Neben der humoralen und der zellulären Immunantwort hat unser Immunsystem noch eine weitere Möglichkeit, gefährliche Krankheitserreger zu bekämpfen: die Entzündung. Damit der Körper die Entzündungsreaktion anschließend wirksam beenden kann, sind ausreichend hohe Vitalstoffkonzentrationen erforderlich. In den letzten 10 Jahren wurden immer mehr Berichte veröffentlicht, die Vitamin B6 eine positive Wirkung bei Entzündungen sowie chronisch entzündlichen Erkrankungen zuschreiben. Bisher fehlen allerdings noch Hinweise darauf, ob die Beseitigung eines unerkannten Vitamin B6 Mangels oder die Aufnahme des Vitalstoffs über den täglichen Bedarf hinaus für die beobachteten Effekte verantwortlich ist.

Vitamin B6 kann die Symptome des prämenstruellen Syndroms lindern

Unmittelbar vor dem Beginn der Menstruation treten bei vielen Frauen psychische und körperliche Symptome auf, die unter dem Begriff prämenstruelles Syndrom (PMS) zusammengefasst werden. Typischerweise klagen die Betroffenen über unterschiedlich stark ausgeprägte Schmerzen und Krämpfe im Unterbauch, Müdigkeit, Reizbarkeit sowie Stimmungsschwankungen bis zu depressiven Verstimmungen oder Angstzuständen. Mehrere klinische Studien belegen, dass Vitamin B6 die Beschwerden bei PMS lindern kann. Im zentralen Nervensystem spielt der wertvolle Vitalstoff eine entscheidende Rolle bei der Herstellung der Neurotransmitter Dopamin und Serotonin, die auch als Glückshormone bezeichnet werden.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Vitamin B6 den Neurotransmitter-Stoffwechsel im Gehirn beeinflusst und somit in der Lage ist, die Stimmungsschwankungen vor und während der Menstruation zu normalisieren. In einer placebokontrollierten Doppelblindstudie konnte eine 2-monatige Kombinationstherapie aus Vitamin B6 und Magnesium bei Frauen mit PMS die Symptome Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und depressive Verstimmungen deutlich verbessern.

Vitamin B6 verringert das Risiko von Schlafstörungen

Als Schlafstörungen werden in der Medizin Einschlaf- oder Durchschlafstörungen sowie das vollständige Fehlen von Schlaf (Schlafmangel, Insomnie) bezeichnet. Aufgrund des Schlafentzugs sind die Betroffenen häufig erschöpft und weniger leistungsfähig. Ein länger anhaltender Zustand der Schlaflosigkeit begünstigt das Auftreten weiterer Krankheiten. Einen wesentlichen Einfluss auf unseren Schlaf-wach-Rhythmus übt das körpereigene Hormon Melatonin aus. Es wird in der Zirbeldrüse (Epiphyse) des Gehirns gebildet und entsteht durch den enzymatischen Umbau von Serotonin.

Neben Melatonin spielen auch die Glückshormone Serotonin und Dopamin eine wichtige Rolle beim Schlafvorgang. Sie sind nicht nur für das Einschlafen notwendig, sondern verhindern auch ein nächtliches Aufwachen und erlauben einen reibungslosen Übergang in die Tiefschlafphase. Die Melatoninproduktion hängt indirekt von der vorhandenen Vitamin B6 Konzentration im Körper ab, da das Biomolekül als Cofaktor an der Herstellung von Serotonin beteiligt ist. In einer Studie an Laborratten konnten russische Wissenschaftler nachweisen, dass Vitamin B6 Injektionen die Produktion von Melatonin ankurbeln. Eine regelmäßige Einnahme des lebenswichtigen Vitalstoffs sorgt für einen ausgeglichenen Neurotransmitter-Stoffwechsel und kann somit das Risiko von Schlafstörungen deutlich reduzieren.

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Fazit: Vitamin B6 kontrolliert wichtige Prozesse im Nerven- und Immunsystem

Für die Herstellung der meisten Neurotransmitter im zentralen und peripheren Nervensystem benötigt unser Organismus Pyridoxal-5-phosphat, die aktivierte Form von Vitamin B6. Die humorale und die zelluläre Immunantwort sowie verschiedene Entzündungsvorgänge des Körpers können nur dann kontrolliert ablaufen, wenn ein ausreichend hoher Vitamin B6 Spiegel im Blut vorliegt. Bei einem Mangel kommt es je nach Ausmaß zu einer reduzierten Leistung des Immunsystems bis zu einer ausgeprägten Immunschwäche. Aus diesem Grund profitieren schwangere Frauen sowie Patienten mit chronischen Entzündungen (Arthritis) und Autoimmunerkrankungen (multiple Sklerose, Rheuma) besonders von einer Nahrungsergänzung mit Vitamin B6 Kapseln oder Tabletten.

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