Folgendes ergeben die Studien rund um Vitamin B6

Die Wirksamkeit von Vitamin B6 bei unterschiedlichen Beschwerden konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden. Die Forscher führten teilweise Untersuchungen an Tiermodellen durch. Da Tierversuche nicht generell auf den Menschen übertragbar sind, haben klinische Studien in der Medizin einen deutlich höheren Stellenwert. In vielen Fällen wurde die Wirkung des wertvollen Vitalstoffs auch in placebokontrollierten Doppelblindstudien an Patienten belegt.

Vitamin B6 Produkt

Studien über den Einfluss von Vitamin B6 auf den Hormonhaushalt

Vitamin B6 spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle unseres Hormonspiegels. Unter anderem ist das lebenswichtige Biomolekül für die Aktivierung der Produktion von Rezeptoren (Bindungsstellen) der Steroidhormone verantwortlich [1]. In einer Studie an männlichen Nagetieren konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass Vitamin B6 die Wirkung von Testosteron und anderen Steroidhormonen beeinflusst [2]. Eine Studie an männlichen Ratten ergab, dass die Vitamin-B6-Form Pyridoxinhydrochlorid eine erhöhte Konzentration von Prolaktin senken kann [3]. Dieses Hormon ist bei stillenden Müttern an der Milchproduktion beteiligt. Bei Männern können erhöhte Prolaktinwerte zu einer Gynäkomastie (Männerbrüste) führen.

Links zu den Studien:
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1310983
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6727359
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/501547

Studien mit Schwerpunkt Diabetes

In einer Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2015 werteten Wissenschaftler die Wirkung verschiedener Vitamine auf den Verlauf von Typ-2-Diabetes aus. Die Forscher fanden unter anderem heraus, dass bei den Betroffenen die Konzentration von Vitamin B1, B6 und Biotin im Blut vermindert ist. Durch die regelmäßige Einnahme dieser Vitalstoffe kann sich der Stoffwechsel von Diabetikern verbessern [1]. Aufgrund des erhöhten Blutzuckerspiegels besteht bei Diabetes ein größeres Risiko für Glykierungen. Glykierungsreaktionen sind biochemische Prozesse, bei denen Verbindungen aus Proteinen, DNA (Erbgut) oder Fetten mit Zuckern entstehen ohne eine Beteiligung körpereigener Enzyme.

Die Endprodukte werden als AGE (Advanced Glycation Endproduct) bezeichnet. Neuere Erkenntnisse belegen, dass die Bildung von AGEs immer weiter fortschreitet und somit eine der wichtigsten Ursachen für die Entstehung der gefürchteten Spätfolgen bei Diabetes darstellt. Im Tiermodell konnte mit Mäusen nachgewiesen werden, dass Vitamin B6 (Pyridoxamin) die Entstehung und Anreicherung der AGEs hemmt [2]. Eine Studie an Mäusen mit Typ-2-Diabetes zeigte, dass Pyridoxamin nicht nur die AGE-Bildung blockiert, sondern ebenfalls die Insulinresistenz verringert [3].

Studien mit Nagetieren ergaben, dass die aktivierte Form von Vitamin B6 (Pyridoxal-5-phosphat) das Fortschreiten der Nierenschädigung (diabetische Nephropathie) durch die Hemmung von Glykierungsreaktionen verhindert. Die Forscher bezeichnen die Nahrungsergänzung mit Vitamin B6 als eine vielversprechende Therapie altersbedingter Erkrankungen wie der diabetischen Nephropathie [4]. Neben den Tierversuchen wurde die positive Wirkung von Vitamin B6 auch in klinischen Studien an Menschen überprüft.

In einer Studie mit 61 Teilnehmern untersuchten die Wissenschaftler den Einfluss der Vitamine B6 und B1 auf die Glykierung des Erbguts in Leukozyten. Die Konzentration der sogenannten DNA-AGEs im Blut konnte durch die Kombinationsbehandlung mit den Vitaminen B1 und B6 deutlich vermindert werden [5]. 13 Teilnehmerinnen mit Schwangerschaftsdiabetes wurden zwei Wochen lang mit 100 Milligramm Vitamin B6 pro Tag behandelt. Die anschließend durchgeführte Untersuchung ergab eine signifikante Senkung der Blutzuckerwerte sowie eine Verbesserung des Zuckerbelastungstests (Glukosetoleranztest) [6].

Links zu den Studien:
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4435229/
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27428057
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20441560
[4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17449494
[5] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22231921
[6] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/842585

Studien zur Schwangerschaftsübelkeit

Der antiemetische (übelkeitshemmende) Effekt von Vitamin B6 ist in der Medizin seit den 1940er Jahren bekannt. Im Rahmen einer placebokontrollierten Doppelblindstudie an 257 schwangeren Frauen konnten die Forscher nachweisen, dass Schwangerschaftsübelkeit und –erbrechen von der Konzentration an Pyridoxal-5-phosphat im Blut abhängen: Je niedriger die Blutwerte des aktivierten Vitamins B6 umso ausgeprägter waren die Beschwerden der Betroffenen [1]. Eine klinische Studie mit 140 Schwangeren kam zu dem Ergebnis, dass die Therapie mit Vitamin B6 auf effektive Weise Übelkeit und Erbrechen in der Frühschwangerschaft verringert [2].

Ingesamt 59 schwangere Frauen nahmen an einer placebokontrollierten Doppelblindstudie teil, die nur 72 Stunden dauerte. 31 Patientinnen erhielten alle 8 Stunden eine Tablette mit jeweils 20 Milligramm Vitamin B6. Die übrigen 28 Teilnehmerinnen verwendeten, ohne es zu wissen, ein Scheinmedikament (Placebo). In der Vitamin-B6-Gruppe verbesserten sich Schwangerschaftsübelkeit und –erbrechen signifikant gegenüber der Placebogruppe [3].

Links zu den Studien:
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25052410
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4020031/
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2047064

Studien über das Nerven- und Immunsystem

Der Schutz des Nervensystems gehört zu den wichtigsten Aufgaben von Vitamin B6. Die bisher durchgeführten klinischen Studien sind nicht eindeutig. In einer placebokontrollierten Doppelblindstudie mit 18 Probanden wurde der Einfluss von Vitamin B6 auf die Beschwerden bei diabetischer Polyneuropathie untersucht. Nach der 4-monatigen Behandlung mit jeweils 150 Milligramm Pyridoxinhydrochlorid pro Tag verringerten sich die Symptome bei 6 von 9 Teilnehmern. Da in der Placebogruppe eine deutliche Linderung der Beschwerden bei 4 von 9 Patienten feststellbar war, gilt das Ergebnis als statistisch nicht aussagekräftig [1].

Zahlreiche Untersuchungen an Menschen und Tieren deuten darauf hin, dass ein Vitamin-B6-Mangel das Immunsystem schwächt: Sowohl die Herstellung der Lymphozyten als auch die Antikörperproduktion werden dadurch beeinträchtigt [2]. Darüber hinaus hat der Vitamin-B6-Status einen wesentlichen Einfluss auf die Entzündungsreaktionen des Körpers [3]. In einer 14-tägigen Studie an 51 Patienten, die in kritischem Gesundheitszustand auf der Intensivstation lagen, konnte die tägliche Gabe von 50 oder 100 Milligramm Vitamin B6 die Immunantwort deutlich verbessern [4].

Links zu den Studien:
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6751736
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8302491
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25380882
[4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16670691

Studien mit Vitamin B6 in Bezug auf das Karpaltunnelsyndrom

Bereits in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde anhand zahlreicher Studien überprüft, ob eine Behandlung mit Vitamin B6 die Symptome des Karpaltunnelsyndroms lindern kann. Obwohl sich die Beschwerden der teilnehmenden Patienten in den meisten Fällen verbesserten [1], kam eine plazebokontrollierte Doppelblindstudie zu einem gegenteiligen Ergebnis [2]. Bei einer Untersuchung aus dem Jahr 1989 bestimmten die Ärzte den Vitamin-B6-Spiegel von Patienten mit Karpaltunnelsyndrom. Die Studie konnte zeigen, dass fast alle Betroffenen ein Vitamin-B6-Defizit aufwiesen [3].

Eine randomisierte Studie mit 40 Teilnehmern, die unter einem mittelschweren Karpaltunnelsyndrom litten, ergab durch die Einnahme von Vitamin B6 eine Verbesserung sowohl der Symptome als auch der elektrodiagnostischen Ergebnisse. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: Die eine Hälfte erhielt für drei Monate eine tägliche Dosis von 120 Milligramm Vitamin B6. Zusätzlich wurde die betroffene Hand geschient. In der zweiten Gruppe kamen ausschließlich Schienen zum Einsatz.

Während sich in der Kontrollgruppe (nur Schiene) lediglich zwei der untersuchten Kriterien verringerten, zeigten alle Patienten in der Vitamin-B6-Gruppe eine Verbesserung der subjektiven Empfindungen sowie der Handhabung von Gegenständen (Telefon, Öffnen von Marmeladengläsern) [4]. Bereits im Jahr 2012 kamen iranische Ärzte im Rahmen einer einjährigen Studie mit 90 Teilnehmern zu den gleichen Ergebnissen: Nach einer 6-monatigen Einnahme von Vitamin B6 und dem Tragen einer Handgelenksschiene verminderten sich die Beschwerden signifikant gegenüber der Kontrollgruppe (nur Schiene). Die elektrodiagnostischen Messungen ergaben darüber hinaus eine verbesserte sensorische Leitung des Medianus-Nervs [5].

Links zu den Studien:
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1949298/
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2749352
[3] https://jamanetwork.com/journals/jamasurgery/article-abstract/594282
[4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3848223/
[5] https://www.researchgate.net/publication/231582553

Studien zur Histaminintoleranz

Eine wissenschaftliche Untersuchung aus dem Jahr 2015 konnte die Erkenntnisse früherer Studien bestätigen: Bei Patienten mit Histaminintoleranz ist die Diaminoxidase-Konzentration im Blut erniedrigt [1]. Die Betroffenen profitieren deshalb von Behandlungsmethoden, die den Spiegel des Histamin abbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO) erhöhen. Da Vitamin B6 einen entscheidenden Einfluss auf die Aktivität der DAO hat, ist eine Nahrungsergänzung mit diesem Vitalstoff bei Patienten mit Histaminintoleranz sinnvoll [2].

Eine Studie an 122 schwangeren Teenagern ergab, dass die DAO-Aktivität im Blut vom Vitamin-B6-Status des Körpers abhängt [3]. Nur bei einer ausreichend hohen Vitamin-B6-Konzentration ist die Diaminoxidase in der Lage, überschüssiges Histamin abzubauen und die Symptome der Histaminintoleranz zu verringern.

Links zu den Studien:
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26574488
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8645981
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3098085

Studien in Bezug auf Vitamin B6 und Akne, Pickel, Haarausfall

Schon seit langer Zeit wissen Heilpraktiker, dass Vitamin B6 eine positive Wirkung auf die Haut und das Erscheinungsbild unserer Haare hat. Im Jahr 1942 untersuchten Wissenschaftler die Wirkung des wertvollen Vitalstoffs auf das Hautbild bei Akne. An der plazebokontrollierten Doppelblindstudie nahmen insgesamt 72 Patienten zwischen 16 und 29 Jahren teil, die seit mindestens einem Jahr an Akne litten. Die eine Hälfte der Probanden erhielt Vitamin B6 in Tagesdosen zwischen 25 und 250 Milligramm. Die anderen Teilnehmer bekamen ein Placebo.

In der Vitamin-B6-Gruppe verbesserte sich das Erscheinungsbild der Haut in einem deutlich größeren Ausmaß als in der Placebogruppe. Darüber hinaus sorgte Vitamin B6 dafür, dass die Haut bei vielen Probanden weniger fettig war [1]. Die Wirksamkeit von Vitamin B5 und Vitamin B6 wurde an 46 Frauen mit Haarausfall getestet. Die klinische Studie ergab, dass die Kombination beider Vitalstoffe eine Verbesserung des Zustandes der Haare bewirkt und den Haarausfall reduzieren kann [2].

Links zu den Studien:
[1] https://core.ac.uk/download/pdf/82274731.pdf
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11344694

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