Das Immunsystem mit Vitamin A stärken
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Ein starkes Immunsystem gilt als wichtige Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden. Die körpereigene Abwehr schützt unseren Organismus vor Krankheitserregern (Bakterien, Viren, Pilzen, Parasiten) und Fremdstoffen, denen wir täglich ausgesetzt sind. Die Zerstörung von Zellen, die ihre Funktion nicht mehr richtig wahrnehmen, sowie die Bekämpfung von freien Radikalen gehören ebenfalls zu den Aufgaben unseres Abwehrsystems. Wie ein engmaschiges Netz durchzieht das Immunsystem den Körper und greift dabei auf die Mitarbeit von bestimmten Organen und Geweben zurück. Darm, Schleimhäute, Milz, Lymphsystem und Knochenmark stellen die wichtigsten Bestandteile unserer Abwehr dar.
Im Knochenmark werden andauernd weiße Blutkörperchen produziert, die auch unter dem Begriff Blutpolizei bekannt sind. Die namhaftesten Vertreter tragen die Bezeichnung B-Lymphozyten beziehungsweise T-Lymphozyten. Der größte Teil unseres Immunsystems befindet sich in der Haut und in den Schleimhäuten von Darm, Bronchien sowie dem Nasen-Rachen-Raum. Rund 80 Prozent der Abwehrzellen sind im Bereich des Darms lokalisiert. Da der Magen-Darm-Trakt über die Nahrung zahlreiche potenzielle Krankheitserreger aufnimmt, findet dort ein ständiges Training des Immunsystems statt. Wenn unser Darm durch jahrelange Fehlernährung geschädigt ist, beginnt ein Teufelskreis, der auch das Abwehrsystem in Mitleidenschaft zieht.
Zu den wichtigsten Faktoren, die unser Immunsystem schwächen, gehören:
- häufiger und anhaltender Stress
- trockene, geheizte Räume
- zu wenig Schlaf
- Bewegungsmangel
- ungesunde Ernährung mit überwiegend industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln
- Zigaretten und Alkohol
- Überanstrengung beim Sport
Als Folge einer Abwehrschwäche kommt es nicht selten zu wiederkehrenden (rezidivierenden) Infekten sowie einer verlängerten Krankheitsdauer. Eine ständige Müdigkeit oder ein allgemeines Krankheitsgefühl kann ebenfalls das Resultat eines geschwächten Immunsystems sein. In diesen Fällen ist es wichtig, mit Vitamin A die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken.
Welche Wirkung hat Vitamin A auf unser Immunsystem?
In mehreren klinischen Studien sowie verschiedenen Tierversuchen konnten Wissenschaftler nachweisen, dass ein Vitamin A Mangel dramatische Veränderungen des Immunsystems nach sich zieht. Langfristig kommt es zu einem Immundefekt, in dessen Folge harmlose Infektionskrankheiten wie die Masern einen gefährlichen oder sogar tödlichen Verlauf haben können. Autopsien an Kindern in Ländern der Dritten Welt zeigen, dass ein chronischer Vitamin A Mangel zu einer Verkleinerung (Atrophie) der Thymusdrüse, der Lymphknoten und der Milz führt.
Ein Vitamin A Defizit ist mit deutlichen Veränderungen der Haut sowie der Schleimhautoberflächen verbunden. Vor allem die Augen, der Rachenbereich, die Atemwege, der Magen-Darm-Trakt sowie die Harnwege sind davon betroffen. Die Schutzfunktion der Schleimhäute kann so stark beeinträchtigt sein, dass Krankheitserreger ungehindert in den Körper eindringen. Vitamin A stimuliert das Zellwachstum und sorgt auf diese Weise für eine Reparatur der beschädigten Schleimhaut. Darüber hinaus stärkt der Vitalstoff die gesunden Schleimhäute und unterstützt die Abwehrreaktionen in unserer äußeren Schutzhülle (haut- und schleimhautassoziiertes Immunsystem). Dank seiner antioxidativen Eigenschaften ist Vitamin A in der Lage, den Organismus vor Giftstoffen und freien Radikalen zu beschützen.
Vitamin A fördert die Produktion von weißen Blutkörperchen. Eine entscheidende Rolle spielt das Biomolekül bei der Vermehrung und Aktivierung von T-Lymphozyten, die unter anderem für die Kontrolle der Immunantwort zuständig sind. Liegt nicht genügend Vitamin A im Körper vor, ist die Freund-Feind-Erkennung gestört und es kann zu Autoimmunreaktionen kommen. Dabei greift das Immunsystem gesunde eigene Zellen und Gewebe an. Eine weitere wichtige Wirkung des Vitalstoffs besteht in der Stimulierung der Produktion von Antikörpern in den B-Lymphozyten. Bei den Antikörpern handelt es sich um spezialisierte Eiweiße (Immunglobuline), die bestimmte Fremdstoffe oder Krankheitserreger markieren, sodass sie von anderen Immunzellen unschädlich gemacht werden können.
Neben den Antikörperreaktionen hat das Abwehrsystem auch die Möglichkeit, mithilfe von Entzündungsvorgängen gegen potenzielle Erreger vorzugehen. Vitamin A ist an der Regulation dieser Prozesse beteiligt. Damit Entzündungen kontrolliert ablaufen und bei Bedarf schnell beendet werden, sind ausreichende hohe Konzentrationen im Blut erforderlich. Neuere wissenschaftliche Forschungen zeigen, dass Vitamin A bei der Aktivierung des Immunsystems entscheidend mitwirkt. Ein Mangel an diesem wichtigen Vitalstoff führt zu einer Immunschwäche.
Vitamin A wird in Entwicklungsländern zur Therapie von Infektionskrankheiten eingesetzt
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnte eine angemessene Vitamin A Versorgung in Ländern der Dritten Welt jedes Jahr rund 2,5 Millionen Kindern das Leben retten. Durch eine konsequente Vorsorge und Therapie mit Vitamin A würde die Anzahl der Todesfälle bei Durchfallerkrankungen um knapp 40 Prozent und bei Krankheiten der Atemwege um 70 Prozent zurückgehen. Da vor allem Kinder von den Folgen eines Vitalstoffmangels betroffen sind, sorgen Organisationen wie die UNICEF für eine regelmäßige Nahrungsergänzung mit Vitamin A Kapseln.
Hochdosiert eingesetzt verringert Vitamin A das Risiko möglicher Komplikationen bei Masern oder Windpocken und beschleunigt die Heilung. Ärzte verwenden das vielseitige Biomolekül bei Patienten in Entwicklungsländern unter anderem zur Therapie von Durchfällen, Malaria, Tuberkulose sowie Lungenentzündung und Infektionen der Atemwege. Auch Schwangere und stillende Mütter werden häufig mit Retinol gegen Infektionskrankheiten behandelt. Da Vitamin A das Immunsystem auf effektive Weise aktiviert, wird der Vitalstoff in Afrika zur Bekämpfung von AIDS eingesetzt. Wissenschaftlern zufolge lässt sich das Fortschreiten der Immunschwächekrankheit durch die Gabe einer tägliche Dosis von 13.000 bis 20.000 internationalen Einheiten Retinol aufhalten.
Fazit: Vitamin A beeinflusst auf positive Weise unser Immunsystem
Für den Menschen gehört Vitamin A zu den wichtigsten Vitalstoffen und ist an zahlreichen körpereigenen Prozessen beteiligt. Da unser Organismus das Biomolekül nicht selbst herstellt, müssen wir den täglichen Bedarf über die Nahrung decken. Eine Vitamin A Unterversorgung kann schwerwiegende Folgen für den Körper haben, unter anderem droht eine Immunschwäche.
Der vielseitige Vitalstoff spielt eine entscheidende Rolle bei der Aktivierung von weißen Blutkörperchen sowie der Stimulierung der Antikörperproduktion. Je nach Bedarf fördert Vitamin A Entzündungsprozesse oder drosselt sie. Auf diese Weise verhindert unser Organismus, dass eine Entzündung überschießend abläuft und gesundes Gewebe schädigt. Vitamin A ist vor allem an den Immunreaktionen der Haut und der Schleimhäute beteiligt. Da über die Nahrung täglich zahlreiche Viren, Bakterien, Pilze oder sonstige potenziell gefährliche Stoffe in den Körper gelangen, zeigt sich eine wesentliche Wirkung des Biomoleküls im Magen-Darm-Trakt.
Wer häufig unter Erkältungskrankheiten leidet, die immer wiederkommen oder nur langsam ausheilen, sollte seine Abwehrkräfte stärken. Neben einer ausgewogenen Ernährung, gesundem Schlaf, Stressabbau und viel Bewegung an der frischen Luft lohnt sich eine Nahrungsergänzung mit Vitamin A Kapseln oder Tabletten. Alle Bestandteile unseres Immunsystems profitieren von einer guten Versorgung des Körpers mit diesem wertvollen Vitalstoff.
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