Vitamin A Haushalt in der Schwangerschaft
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Vitamin A gewährleistet einen reibungslosen Ablauf lebenswichtiger Körperfunktionen und ist deshalb einer der wichtigsten Vitalstoffe. Zum Aufbau von Knochen, Zähnen, Haaren, Nägeln, Haut und Schleimhäuten benötigt unser Organismus ausreichende Mengen des vielseitigen Biomoleküls. Auch für das Immunsystem, unser Blut, die Augen sowie zur Krebsvorbeugung spielt Vitamin A eine entscheidende Rolle. In Stillzeit und Schwangerschaft steigt der Vitalstoffbedarf stark an: Vitamin A unterstützt die Bildung gesunder Körperzellen und sorgt für die natürliche Entwicklung des ungeborenen Lebens.
Vitamin A in der Schwangerschaft
Vitamin A trägt maßgeblich zur Reife des Embryos im Mutterleib bei. Das unentbehrliche Biomolekül ist nicht nur von großer Bedeutung für unsere Augen. Es aktiviert das Immunsystem, unterstützt die Produktion von Hautzellen und hilft bei der Entwicklung von Herz, Lunge, Nieren, Muskulatur, Knochen und des zentralen Nervensystems (ZNS). Da dem Vitalstoff eine entscheidende Aufgabe bei der Gewebereparatur nach der Geburt zukommt, ist die Einnahme größerer Mengen besonders in den letzten Tagen der Schwangerschaft wichtig.
Vitamin A liegt in der Nahrung in zwei unterschiedlichen Formen vor: Retinol und Beta Carotin. Retinol ist in Fleisch und Fisch sowie vor allem in Leberprodukten in hohen Konzentrationen enthalten. Um eine eventuelle Überdosierung zu vermeiden, wird schwangeren Frauen häufig empfohlen, auf den Verzehr von Leber und Leberwurst zu verzichten. Der Retinolgehalt von Eiern und Milchprodukten ist so gering, dass sie bedenkenlos verwendet werden können. Beta Carotin stellt eine Vorstufe dar, die im Körper bei Bedarf in Vitamin A umgewandelt wird. Das auch als Provitamin A bezeichnete Carotin kommt in vielen Obst- und Gemüsesorten vor. Zu den besten Beta Carotin Quellen zählen: Karotten, Spinat, Grünkohl, Honigmelone und getrocknete Aprikosen.
Werdende Mütter haben in der Schwangerschaft nur einen geringfügig erhöhten Kalorienbedarf. Der Ausdruck „Schwangere essen für zwei“ erweist sich deshalb als irreführend. Was allerdings in Schwangerschaft und Stillzeit deutlich ansteigt, ist die benötigte Menge an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sonstigen Vitalstoffen. Eine gesunde Entwicklung des ungeborenen Lebens ist nur dann gewährleistet, wenn die lebenswichtigen Biomoleküle in ausreichenden Mengen im Körper vorkommen.
Die meisten Frauenärzte verschreiben heutzutage werdenden Müttern Präparate, die Folsäure und Jod enthalten. Reicht diese Nahrungsergänzung aus oder sollten Schwangere auch auf eine zusätzliche Versorgung mit Vitamin A achten? Welche Frauen profitieren von einer Nahrungsergänzung mit Vitamin A während der Schwangerschaft? Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, hat in westlichen Industrieländern normalerweise keinen Mangel an Vitamin A. Pflanzliche und tierische Produkte aus ökologischer Landwirtschaft weisen in der Regel die Mengen an Retinol und Beta Carotin auf, die in Lebensmittel Tabellen angeben sind. Bei einem Verzehr von chemisch behandelten oder industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln liegt der Vitamingehalt zum Teil deutlich niedriger. Mit der Zeit droht deshalb ein Vitamin A Mangel.
Besonders gefährdet sind:
- Schwangere mit Untergewicht.
- Frauen, die nach einer Geburt sofort wieder schwanger werden.
- Werdende Mütter, die sich einseitig ernähren oder eine Diät machen.
- Schwangere mit häufigem Erbrechen sowie starker Übelkeit.
- Eine Schwangerschaft in sehr jungen Jahren.
- Frauen mit Zigaretten-, Alkohol- oder sonstigem Drogenkonsum.
- Schwangere, die an einer chronischen Krankheit leiden und dauerhaft Medikamente einnehmen müssen.
Wieviel Vitamin A in der Schwangerschaft?
Während der Schwangerschaft ist es für Frauen wichtig, die richtige Menge an Vitamin A aufzunehmen. Ein zu viel des Vitalstoffs kann der Entwicklung des Babys schaden und zu Geburtsfehlern führen, während zu wenig Vitamin A ein großes Risiko für Mutter und Kind birgt. Eine optimale Vitamin A Versorgung gewährleistet die normale Entwicklung des Embryos und stellt die Grundlage für Gesundheit und Wohlbefinden dar. In allen Phasen der Schwangerschaft sollten Frauen auf eine ausreichende Aufnahme des vielseitigen Biomoleküls achten. Das Risiko für einen Mangel ist im dritten Trimester höher, wenn der Vitamin A Bedarf aufgrund der beschleunigten Entwicklung des Babys und des erhöhten Blutvolumens stark ansteigt. Der Körper der werdenden Mutter konzentriert sich in erster Linie auf die Bedürfnisse des Kindes, weshalb Schwangere in dieser Phase mehr Vitamin A benötigen.
Als fettlösliches Vitamin wird der Vitalstoff in den Leberzellen gespeichert. Die optimale Versorgung mit Vitamin A während der Schwangerschaft baut die natürlichen Depots des Kindes auf, damit es in den ersten Lebensmonaten fit und gesund bleibt. Ein zu niedriger Vitamin A Spiegel kann nach der Geburt die Funktion des Immunsystems beeinträchtigen, wodurch das Baby anfälliger für Infektionen und sonstige Erkrankungen ist.
Die empfohlene Tagesdosis liegt für Frauen, die nicht schwanger sind, bei 0,8 Milligramm Vitamin A (Retinoläquivalente). Während der gesamten Schwangerschaft lautet die Empfehlung, täglich 1,1 Milligramm des Vitalstoffs aufzunehmen. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin empfiehlt gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, in der Schwangerschaft nicht mehr als 3 Milligramm (10.000 IE) Retinol-Äquivalente pro Tag zu sich zu nehmen. Dieser Grenzwert gilt unabhängig von der Art der Vitamin A Quelle für Beta Carotin, Retinol oder ein Nahrungsergänzungsmittel.
Kann Vitamin A während der Schwangerschaft gefährlich oder schädlich sein?
Vitamin A hat einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung und die Gesundheit des ungeborenen Kindes. Ein Übermaß kann sich jedoch schädlich auf den heranwachsenden Organismus auswirken. Wer in Schwangerschaft und Stillzeit dauerhaft sehr hohe Mengen an Vitamin A einnimmt, geht ein großes Risiko ein. Unter anderem drohen Wachstumsstörungen, Missbildungen, Hautveränderungen sowie Leber- und Augenschäden des Babys. Die fruchtschädigende Wirkung betrifft ausschließlich die Retinol-Form beziehungsweise die Vitamin A Säure (Tretinoin). Eine Überdosierung mit Beta Carotin aus Obst, Gemüse oder Nahrungsergänzungsmitteln gilt hingegen als unbedenklich.
Verschiedene Hautcremes, die von Ärzten bei Akne, Neurodermitis oder Schuppenflechte eingesetzt werden, enthalten Vitamin A Säure. Das Mittel ist ebenfalls in einigen kosmetischen Produkten enthalten, die ein Peeling der Haut bewirken. Eine Schädigung des Ungeborenen kann noch Monate später auftreten, wenn die werdende Mutter die Creme schon lange abgesetzt hat. Aus diesem Grund sollte jede Frau mit einem Kinderwunsch alle Hautcremes oder kosmetischen Produkte, die Vitamin A Säure enthalten, konsequent meiden. Da sich die Langzeitwirkung dieser Mittel kaum abschätzen lässt, ist die Anwendung zu gefährlich.
Fazit: Eine normale Dosis verursacht keine Probleme in der Schwangerschaft
Besonders in Stillzeit und Schwangerschaft benötigen Frauen eine optimale Versorgung mit Vitamin A. Dadurch wird die Gesundheit von Mutter und Kind sichergestellt. Neben einer ausgewogenen und vollwertigen Ernährung ist es wichtig, auf die Qualität der Lebensmittel zu achten. Vor allem die letzten drei Monate der Schwangerschaft erfordern eine erhöhte Vitamin A Aufnahme. Zu hohe Mengen von Retinol sind unter Umständen schädlich für den Embryo. Wer sich überwiegend von Obst und Gemüse ernährt und normale Portionen an Fleisch- oder Fischprodukten zu sich nimmt, geht überhaupt kein Risiko ein.
In vielen Fällen lohnt sich für werdende Mütter eine Nahrungsergänzung mit Vitamin A Kapseln. Wer schwanger ist, sollte die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer vorher mit dem Frauenarzt absprechen. Auf keinen Fall darf der empfohlene Grenzwert von 3 Milligramm Retinoläquivalenten pro Tag überschritten werden.
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