Vitamin A sorgt für einen gesunden Knochenaufbau
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Die Knochen erscheinen uns als starre Strukturen, die in der Kindheit aufgebaut werden. Viele Menschen sind der Meinung, dass unser Skelett ein ganzes Leben lang unverändert bleibt. Durch Krankheiten wie Knochenschwund (Osteoporose) oder Knochenerweichung (Rachitis bei Kindern, Osteomalazie bei Erwachsenen) käme es dann zu einer Veränderung des Knochensystems. Diese Vorstellung ist vollkommen falsch. Unsere Knochen stellen ein lebendiges Organ dar, das einem ständigen Umbau unterworfen ist. Im Laufe von sieben bis zehn Jahren wird das gesamte Knochensystem einmal vollständig abgebaut und wieder neu aufgebaut.
Die meisten Deutschen glauben, dass im Wesentlichen der Mineralstoff Kalzium für gesunde, starke Knochen verantwortlich ist. Da Kuhmilch als wichtige Kalziumquelle gilt, nehmen viele Verbraucher regelmäßig Milch aus dem Supermarkt zu sich. Sie sind der Überzeugung, auf diese Weise gute Voraussetzungen für stabile Knochen zu schaffen. Leider stimmt diese Annahme nicht. Industriell verarbeitete Kuhmilch gehört zu den problematischen Lebensmitteln, da sie unseren Körper verschleimt und das Säure-Basen-Gleichgewicht ungünstig beeinflusst.
In der Regel werden kleinere Mengen vertragen, ohne Beschwerden zu verursachen. Viele Heilpraktiker raten davon ab, den Organismus regelmäßig mit Kuhmilch zu belasten. Hinzu kommt, dass große Mengen an Kalzium, die gleichzeitig im Darm aufgenommen werden, nicht zu einer Stärkung des Knochens führen, sondern eher Schaden anrichten. Zweifellos spielt Kalzium eine wichtige Rolle beim Knochenaufbau. Allerdings ist es empfehlenswert, anstatt auf industriell produzierte Milch aus Massentierhaltung lieber auf gesunde und naturbelassene Lebensmittel zurückzugreifen.
Kalzium ist alleine nicht in der Lage, die Knochengesundheit dauerhaft zu gewährleisten. Nur im Zusammenspiel mit Vitamin A, Vitamin D sowie weiteren Vital- und Nährstoffen kann das Mineral effektiv in den Knochen eingebaut werden. In Kombination mit verschiedenen Biomolekülen unterstützt Vitamin A den gesunden Knochenaufbau, erhöht die Knochendichte und wirkt dem gefürchteten Knochenschwund entgegen.
Welche Funktion hat Vitamin A beim Knochenaufbau?
Vitamin A ist bei der Entwicklung des Embryos im Mutterleib an der Zellteilung beteiligt. Darüber hinaus sorgt das Biomolekül für den Aufbau und das Wachstum unserer Knochen. Dadurch, dass Vitamin A die Knochengesundheit fördert, hat der Vitalstoff ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf das Muskelwachstum bei Kindern und Jugendlichen. Aus diesem Grund ist es wichtig, vor allem in der Wachstumsphase eine gute Versorgung mit Vitamin A sicherzustellen. Neben den Knochen stärkt der Vitalstoff auch unsere Zähne: Vitamin A unterstützt den Organismus bei der Bildung der Dentinschicht, die sich direkt unter dem Zahnschmelz befindet.
Das fettlösliche Vitamin A spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Knochen bildenden Zellen (Osteoblasten). Diese sorgen für einen gesunden Knochenaufbau sowie die Heilung von Knochenbrüchen. Darüber hinaus erhöht Vitamin A die Wirkung von Vitamin D, das eine entscheidende Funktion im Knochenstoffwechsel ausübt. Ohne die Mithilfe von Vitamin A ist Vitamin D nicht in der Lage, an die vorgesehenen Bindungsstellen (Vitamin D Rezeptoren) anzudocken. Ein Mangel an Vitamin A führt zu einer geringeren Kalziumaufnahme aus der Nahrung sowie einem verlangsamten Stoffwechsel. Dadurch verschlechtert sich auch das Knochenwachstum. Niedrige Vitamin A Spiegel im Blut sind mit einem höheren Risiko für das Auftreten von Knochenschwund und Knochenbrüchen verbunden.
Haben Vitamin A Präparate eine schädliche Wirkung auf die Knochengesundheit?
Im Jahre 2002 schockierte in den USA eine Studie die Konsumenten von Vitamin A haltigen Nahrungsergänzungsmitteln. Die berühmte „Nurses’ Health Study“ stellte bei Frauen in den Wechseljahren einen Zusammenhang her zwischen Knochenbrüchen der Hüfte (Hüftfrakturen) aufgrund von Osteoporose und dem Verzehr von Vitamin A (Retinol). Die Studie konnte nachweisen, dass sich ab einer dauerhaft eingenommenen täglichen Gesamtmenge von 6.600 internationalen Einheiten (2 Milligramm) Retinol das Risiko eines Hüftbruchs verdoppelt. Die Studie wurde über einen Zeitraum von 18 Jahren durchgeführt. Insgesamt nahmen mehr als 72.000 Krankenschwestern im Alter von 34 bis 77 Jahren teil.
Seit langer Zeit ist bekannt, dass eine andauernde Überdosierung von Vitamin A zu einer Hypervitaminose führen kann. Mögliche Folgen bei einer jahrelangen Überdosierung sind unter anderem Knochen- und Gelenkschmerzen, Skelettveränderungen, Wachstumstörungen bei Kindern, Verringerung der Knochendichte sowie Osteoporose. Zahlreiche Untersuchungen bestätigen, dass die Gefahr einer Vitamin A Überdosierung erst bei Tagesdosen ab 50.000 internationalen Einheiten (15 Milligramm) besteht. Die Besonderheit der „Nurses’ Health Study“ liegt darin, dass offenbar bereits etwa ein Zehntel dieser Einnahmemenge ausreicht, um Veränderungen der Knochendichte bei Frauen hervorzurufen.
Genauere Analysen der Daten zeigten später, dass bei der Interpretation des Studienergebnisses wichtige Faktoren außer Acht gelassen wurden. Von dem erhöhten Risiko einer Hüftfraktur waren ausschließlich Frauen nach der Menopause betroffen, die keine zusätzlichen Hormone einnahmen.
Der Sinn einer Hormonersatztherapie besteht aus ärztlicher Sicht unter anderem darin, die Knochensubstanz zu stabilisieren und Brüche zu verhindern. Unabhängig vom Vitamin A Spiegel im Blut ist die Wahrscheinlichkeit eines Knochenbruchs deshalb bei Frauen in den Wechseljahren wesentlich größer, wenn sie auf Hormone verzichten.
Darüber hinaus war bei allen Frauen, die während der Studie einen Hüftbruch erlitten, die Konzentration an Vitamin D im Blut dramatisch erniedrigt. Offenbar spielt in diesem Zusammenhang nicht die leicht erhöhte Retinolmenge im Körper, sondern der viel zu niedrige Vitamin D Spiegel eine entscheidende Rolle. In puncto Knochengesundheit sollte man deshalb die Funktion von Vitamin A nicht isoliert betrachten. Zusätzlich ist es wichtig, eine gute Grundversorgung mit allen Vital- und Nährstoffen sicherzustellen.
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Fazit: Vitamin A hat eine positive Wirkung auf das Wachstum und den Knochenaufbau
Als vielseitiges Biomolekül nimmt Vitamin A an verschiedenen Stoffwechselprozessen teil. Vor allem der Eiweiß- und der Fettstoffwechsel werden maßgeblich von dem lebenswichtigen Vitalstoff beeinflusst. Da Vitamin A eine positive Wirkung auf den Knochenaufbau und das Wachstum der Knochen hat, ist eine gute Versorgung für Kinder und Jugendliche besonders wichtig. Schwangere und stillende Frauen sollten ebenfalls dafür sorgen, dass sie ausreichende Vitamin A Mengen zu sich nehmen. Nur dadurch ist eine gesunde und natürliche Entwicklung des Kindes gewährleistet.
Bei Erwachsenen übt Vitamin A eine entscheidende Funktion beim Heilungsprozess von Knochenbrüchen aus. Gemeinsam mit weiteren Nähr- und Vitalstoffen sorgt Retinol für gesunde und starke Knochen bis ins hohe Alter. Im Zusammenhang mit der Vorbeugung von Osteoporose ist es ratsam, nicht nur auf die Einnahme von Vitamin A Kapseln oder Tabletten zu setzen. Vor allem in der dunklen Jahreszeit muss eine optimale Vitamin D Versorgung gewährleistet sein. Zur Deckung des Vitalstoffbedarfs sollte man darüber hinaus in jedem Alter auf eine gesunde Ernährung achten und zusätzlich wertvolle Nahrungsergänzungsmittel wie Gerstengras Pulver einnehmen.
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