Welche Folgen kann ein Vitamin C Mangel haben?
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Gefürchtete Krankheiten wie der Skorbut, der durch einen schweren Vitamin C Mangel hervorgerufen wird, haben in Industrieländern inzwischen ihren Schrecken verloren. Ein leichtes Defizit aufgrund von Fehlernährung oder einem erhöhten Vitalstoffverbrauch kommt auch in Deutschland häufig vor. Welche Krankheit durch einen Vitamin C Mangel ausgelöst wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Wie hoch ist der tägliche Vitamin C Bedarf?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt die sogenannten D-A-CH-Referenzwerte für die Zufuhr von Nährstoffen heraus. D-A-CH steht für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die einzelnen Tabellen sollen den Verbrauchern dabei helfen, sich vollwertig zu ernähren. Die Referenzwerte für Vitamin C sind vor allem vom Alter und dem Geschlecht abhängig.
Die DGE empfiehlt täglich folgende Einnahmemengen:
- Säuglinge und Kinder unter 4 Jahren: 20 Milligramm
- Kinder von 4 – 10 Jahren: 30 bis 45 Milligramm
- Kinder und Jugendliche von 10 – 15 Jahren: 65 bis 85 Milligramm
- weibliche Jugendliche von 15 – 19 Jahren: 90 Milligramm
- männliche Jugendliche von 15 – 19 Jahren: 110 Milligramm
- erwachsene Frauen: 95 Milligramm
- erwachsene Männer: 110 Milligramm
Bei Rauchern gibt die DGE Referenzwerte von 135 Milligramm für Frauen und 155 Milligramm für Männer an. Mit 105 sowie 125 Milligramm haben Schwangere ab dem vierten Monat und stillende Mütter ebenfalls einen erhöhten Vitamin C Bedarf. Heilpraktiker und naturheilkundlich orientierte Ärzte sehen die Referenzwerte für Vitamin C als untere Grenze an, damit gesunde Menschen nicht in eine Mangelsituation geraten. Unsere moderne Lebensweise erfordert oft die Zufuhr wesentlich höherer Vitalstoffmengen.
Nach Angaben der DGE können Anwender täglich bis zu einem Gramm Vitamin C in Form von Tabletten oder Kapseln zusätzlich zu ihrer Ernährung einnehmen, ohne dabei unerwünschte Folgen befürchten zu müssen. Wer regelmäßig ein hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel mit einer Tagesdosis von 500 bis 1000 Milligramm Vitamin C verwendet, verhindert nicht nur eine Unterversorgung. Der Körper erhält dadurch eine zusätzliche Vitalstoffreserve, sodass er nicht so schnell aus dem Gleichgewicht gerät.
Ursachen für einen Vitamin C Mangel
Eine einseitige Ernährung und ein erhöhter Bedarf stellen die wichtigsten Ursachen für einen Mangel an Vitamin C dar. Der lebensnotwendige Vitalstoff kommt in ausreichenden Mengen nur in Gemüse und Obst vor. Wer zu wenig davon verzehrt, kann leicht in eine Mangelsituation geraten. Vor allem ältere Menschen sind gefährdet, wenn sie sich nicht abwechslungsreich ernähren. Da die Ascorbinsäure sauerstoff-, licht- und hitzeempfindlich ist, profitiert unser Körper am meisten von frischer Rohkost. Tiefkühlprodukte weisen häufig einen höheren Vitamin C Gehalt auf als Obst und Gemüse, das einige Tage liegen bleibt. Die größten Vitalstoffmengen befinden sich in der Schale und direkt darunter. Deshalb sollte man beim Schälen sehr vorsichtig sein.
Bestimmten Lebensgewohnheiten und Tätigkeiten können einen gesteigerten Verbrauch von Vitamin C nach sich ziehen. Dazu zählen vor allem schwere, körperliche Arbeiten, Leistungssport, Stress und starke psychische Belastungen, rauchen, häufiger Konsum von Alkohol, Flugreisen (Vielflieger, Flugbesatzung) sowie die regelmäßige Einnahme von Medikamenten (Antibabypille, Schlafmittel, Antibiotika, Schmerzmittel). Neben Schwangeren und stillenden Müttern haben auch chronische kranke Menschen einen erhöhten Vitamin C Bedarf. Wer häufig ionisierender Strahlung ausgesetzt ist (Personal in Röntgen- und Bestrahlungseinrichtungen) oder ständig mit Umweltgiften in Berührung kommt (Chemiearbeiter, Laborpersonal), benötigt ebenfalls eine größere Menge lebenswichtiger Vitalstoffe.
Symptome eines Vitamin C Mangels
Die früher gefürchtete Seefahrerkrankheit Skorbut ist die schwerste Form eines Vitamin C Mangels. Heutzutage kommt die oft tödlich verlaufende Erkrankung nur noch bei unterernährten Menschen in der Dritten Welt vor. Wissenschaftliche Forschungsergebnisse zeigen, dass die Zufuhr von mindestens 10 Milligramm Ascorbinsäure pro Tag das Auftreten von Skorbut verhindern kann. Die Vitamin C Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung stellen somit sicher, dass sich keine schweren Mangelerscheinungen bei der Bevölkerung einstellen.
Naturheilkundliche Untersuchungsmethoden können bei fast allen Patienten ein deutliches Vitamin- und Mineralstoffdefizit nachweisen. Ein Vitamin C Mangel ist auch in Industrieländern nach den Erfahrungen von Heilpraktikern weit verbreitet. Die Symptome sind zunächst unauffällig und werden von den Betroffenen nicht mit einem Vitalstoffdefizit in Verbindung gebracht. Durch die gestörte Kollagenbildung kommt es oft zu Blutungen der Haut, der Schleimhäute, der inneren Organe und der Muskeln (vor allem der Oberschenkelmuskulatur). Unruhe und eine leichte Erregbarkeit stellen die ersten Symptome bei Kindern dar.
Zu den häufigsten Folgen eines Vitamin C Defizits gehören:
- Müdigkeit, Abgespanntheit, Schwäche sowie verminderte Leistungsfähigkeit
- raue Haut
- Abwehrschwäche und erhöhte Infektneigung
- entzündetes, blutendes Zahnfleisch
- schlechte Wundheilung
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
- Reizbarkeit, psychische Veränderungen, Depressionen
- Stoffwechselstörungen
Schon ein geringfügiger Vitamin C Mangel kann die Funktion unserer Nebennieren beeinträchtigen. Die Auswirkungen äußern sich vor allem durch eine erhöhte Stressanfälligkeit. Aufgrund des reduzierten antioxidativen Schutzes steigt bei einem deutlichen Ascorbinsäuredefizit das Risiko für die Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Rheuma, Grauer Star, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Welche Krankheiten und Symptome bei einem Vitamin C Mangel auftreten, hängt von der Veranlagung des Betroffenen ab.
Wie lässt sich ein Mangel an Vitamin C feststellen?
Da die ersten Warnsignale des Körpers unspezifisch sind, wird ein Mangel an Vitamin C oft gar nicht entdeckt. Symptome wie Müdigkeit, Leistungsabfall oder häufige grippale Infekte können viele Ursachen haben und erlauben keine eindeutige Diagnose. Ein Ascorbinsäuredefizit, das über längere Zeit besteht, kann beträchtliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Ältere Personen und Menschen mit einem erhöhten Vitalstoffbedarf sollten deshalb körperliche Veränderungen oder neu auftretende Beschwerden genau beobachten und ihren Hausarzt darüber informieren. Wer den Verdacht auf einen Vitamin C Mangel hat, führt am besten ein Ernährungstagebuch.
Anhand der Essgewohnheiten, der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung kann der Arzt abschätzen, ob möglicherweise ein Vitalstoffdefizit vorliegt. Um eine genaue Diagnose zu stellen, ist ein Bluttest erforderlich. Anhand der Laboruntersuchung erkennt der Arzt die genaue Vitamin C Konzentration im Blut. Diese Bestimmungsmethode ist jedoch nicht zuverlässig. Der Schweizer Chemiker Prof. Dr. Georg Brubacher untersuchte den Vitamin C Spiegel bei unterschiedlich ausgeprägten Mangelzuständen im Blut. Der Vitaminforscher zeigte, dass die Vitalstoffkonzentration bei leichten und mittelschweren Defiziten unverändert bleibt.
Erst bei einer ausgeprägten Mangelsituation mit Folgekrankheiten wie Diabetes, Gicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Burn-out lässt sich eine Veränderung im Blutbild feststellen. Nach den Erfahrungen von naturheilkundlich orientierten Therapeuten kann ein Vitamin C Mangel auch durch sogenannte bioenergetische Testverfahren bestimmt werden. Dazu zählen die Kinesiologie, die Elektroakupunktur nach Voll sowie der Prognos- und der Vegatest. Mit diesen Methoden ist es möglich, bereits ein leichtes Ascorbinsäuredefizit zu erkennen und zu beheben, bevor spürbare Symptome auftreten.
Fazit: Ein Vitamin C Mangel entwickelt sich schleichend und bleibt oft unbemerkt
Die industrielle Landwirtschaft produziert Erzeugnisse, die immer weniger Nährstoffe enthalten. Der Vitamin C Gehalt im Obst und Gemüse aus dem Supermarkt hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen. Deshalb verwundert es nicht, dass ein Ascorbinsäuredefizit auch in Industrieländern regelmäßig vorkommt. Die häufig erwähnten Referenzwerte der DGE gelten für gesunde Menschen und sollen dazu dienen, einem Mangel vorzubeugen. Wer chronisch krank ist, benötigt wesentlich höhere Vitalstoffmengen.

Die Mangelerscheinungen sind anfangs schwer erkennbar, sodass der kritische Zustand lange Zeit unbemerkt bleibt. Welche Krankheit durch ein Vitamin C Defizit auftreten kann, hängt vom individuellen Status des Körpers und der genetischen Veranlagung ab. Der bekannte Forscher Professor Brubacher belegte, dass ein Bluttest den Mangel nur im fortgeschrittenen Stadium nachweisen kann. Um das Auftreten ernster Folgekrankheiten zu verhindern, ist die tägliche Zufuhr von mindestens 500 Milligramm Vitamin C empfehlenswert. Dadurch kann man ein bestehendes Ascorbinsäuredefizit beheben und sorgt für stets gefüllte Vitalstoffspeicher.
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