Vitamin B12 neutralisiert Giftstoffe im Organismus
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Naturheilkundlich Interessierte wissen schon seit Langem, dass Vitamin B12 an der Entgiftung unseres Körpers beteiligt ist. Auch in der Schulmedizin gewinnt der vielseitige Vitalstoff bei akuten Vergiftungen zunehmend an Bedeutung.
Vitamin B12 hat eine entscheidende Wirkung auf den Homocysteinspiegel im Blut
Homocystein entsteht immer dann, wenn im Rahmen des Proteinstoffwechsels die schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein oder Methionin abgebaut werden. Steigt die Homocystein-Konzentration im Blut stark an, kommt es zu Schädigungen der Arterienwände. Als Folge lagern sich LDL Cholesterin und andere Blutfette an diesen Stellen ab. Die arteriosklerotischen Plaques nehmen mit der Zeit an Größe zu und engen den Durchmesser der Blutgefäße immer weiter ein. In den betroffenen Bereichen verändern sich die Fließeigenschaften des Blutes und es drohen Durchblutungsstörungen bis hin zum Gefäßverschluss.
In der Medizin gilt Homocystein als einer der wesentlichen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die gefährlichen Auswirkungen hoher Homocysteinspiegel sind nicht auf das arterielle Blutsystem beschränkt. Auch das zentrale Nervensystem wird dadurch beeinträchtigt. Wissenschaftler vermuten, dass Homocystein auch an der Entstehung von Demenz und Alzheimer beteiligt ist. Um gesund zu bleiben, entgiftet der Organismus deshalb permanent das neu gebildete Homocystein. Dieser Prozess erfordert die Mithilfe von Vitamin B12.
Bei der Entgiftung wandelt das Enzym Methionin-Synthase schädliches Homocystein in die lebensnotwendige Aminosäure Methionin um. Der Vorgang stellt somit gleichzeitig ein Recycling wichtiger Ressourcen dar. Damit die biochemische Reaktion ablaufen kann, muss zugleich Vitamin B12 als sogenanntes Coenzym anwesend sein. Unter diesem Begriff verstehen Biologen Moleküle, die an bestimmte Stellen von Enzymen binden und sie dadurch aktivieren. Ohne eine ausreichende Menge an Cobalamin im Blut kann die Methionin-Synthase ihre Funktion nicht wahrnehmen. Als Folge eines Vitamin B12 Mangels kommt es deshalb zu einer Erhöhung des Homocysteinspiegels.
Cobalamin neutralisiert Cyanid und dient als Gegenmittel bei akuten Rauchvergiftungen
Das Zellgift Cyanid stellt eine große Gefahr bei Arbeitsunfällen in Chemiefabriken dar. Auch bei Wohnungsbränden können Anwohner und Feuerwehrleute Opfer der gefährlichen Chemikalie werden. Die toxische Wirkung entsteht dadurch, dass Cyanid an das Enzym Zytochromoxidase bindet und dessen Funktion hemmt. In unseren Zellen ist die Zytochromoxidase ein wesentlicher Bestandteil der Atmungskette (oxidative Phosphorylierung), bei der Energie (ATP) erzeugt und der eingeatmete Sauerstoff gleichzeitig verbraucht wird.
Als Folge der Inaktivierung kommt es zu einer Unterbrechung des Stoffwechsels, die eine ausgeprägte metabolische Azidose nach sich zieht. Mit diesem Begriff bezeichnen Mediziner eine stoffwechselbedingte Übersäuerung des Körpers sowie des Blutes. Wenn nach einer Cyanidvergiftung nicht innerhalb weniger Minuten ein Gegenmittel verabreicht wird, tritt unweigerlich der Tod ein. Bis vor wenigen Jahren bestand die Standardtherapie darin, Amylnitrit oder Natriumnitrit in eine Vene zu injizieren. Diese Wirkstoffe weisen allerdings erhebliche Nachteile auf.
Einerseits können Nitrite den Blutdruck dramatisch absenken. Darüber hinaus bilden diese Wirkstoffe bei gleichzeitiger Anwesenheit von Cyanid und Kohlenmonoxid giftige Zwischenprodukte. Wenn handelsübliche Kunststoffe (Verpackungen, Plastikprodukte) verbrennen, entstehen größere Mengen an Cyanid. Es ist deshalb kein Wunder, dass etwa ein Drittel der Opfer von Wohnungsbränden neben Kohlenmonoxid auch erhöhte Werte an Cyanid im Blut aufweisen. Bei einer Rauchvergiftung stellt der Einsatz von Nitriten ein großes Risiko für die Betroffenen dar und sollte ausschließlich in Krankenhäusern durchgeführt werden.
Mit dem Naturstoff Vitamin B12 steht dem Notarzt inzwischen eine einfache und risikoarme Alternative zur Verfügung. Seit einigen Jahren ist Hydroxocobalamin in vielen Ländern für die Behandlung akuter Cyanidvergiftungen zugelassen. Auch bei schweren Rauchgasvergiftungen gilt der lebensrettende Wirkstoff als Mittel der Wahl. Sowohl innerhalb als auch außerhalb der Zellen geht Hydroxocobalamin eine chemische Verbindung mit dem Cyanid-Ion ein. Dabei entsteht das ungiftige Molekül Cyanocobalamin, das über den Urin ausgeschieden wird.
Kann Vitamin B12 Umweltgifte unschädlich machen?
Nach Ansicht der meisten Umweltmediziner leben wir in einem Giftzeitalter. Heutzutage sind wir Menschen einer so großen Anzahl an chemischen Verbindungen ausgesetzt, wie keine Generation zuvor.
Künstlich hergestellte Stoffe, die unseren Organismus belasten, werden als Umweltgifte bezeichnet. In Deutschland zählen dazu vor allem:
- Pestizide (Landwirtschaft)
- Autoabgase
- Wohnraumgifte aus Möbeln und Farben (Formaldehyd, Lindan, PCP, Heptane, Propanol)
- Zusatzstoffe in Deodorants und Körperpflegeprodukten (Mineralöle, Aluminium, Silikone)
- Giftstoffe in der Kleidung (Amine wie NPE und Phthalate)
- Quecksilber (Amalgamfüllungen, belastete Speisefische)
- Blei (Bleirohre in älteren Häusern sowie das früher gebräuchliche, verbleite Benzin)
- Kadmium (Kunstdünger, Zigarettenrauch)
Umweltgifte können die Funktion lebensnotwendiger Enzyme blockieren und dadurch chronische Krankheiten verursachen. In der Naturheilkunde stellen deshalb sogenannte Ausleitungsverfahren eine der wichtigsten Behandlungsformen dar. Unter diesem Begriff verstehen Naturheilärzte und Heilpraktiker verschiedene Methoden, mit denen sich belastende Stoffe aus dem Körper entfernen lassen. Da Vitamin B12 Cyanid auf effektive Weise entgiftet, verwenden naturheilkundlich arbeitende Therapeuten bei der Ausleitung von Umweltgiften ebenfalls diesen vielseitigen Vitalstoff.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Alle Personen, die täglich einer erhöhten Giftbelastung ausgesetzt sind, haben einen größeren Bedarf an Cobalamin. Wenn über die Nahrung zu geringe Mengen an Vitamin B12 zugeführt werden, kommt es schnell zu einer Unterversorgung. Viele Ärzte berücksichtigen diese Zusammenhänge leider nicht. Der Grund liegt darin, dass es bisher noch keine wissenschaftlichen Studien zum Thema Umweltgifte und Cobalamin gibt.
Fazit: Vitamin B12 entgiftet effektiv unseren Organismus
Neben Vitamin C spielt Cobalamin eine wesentliche Rolle bei der körpereigenen Entgiftung. Obwohl die biochemischen Vorgänge bis heute nicht vollständig geklärt sind, beruht die Wirkung von Vitamin B12 wahrscheinlich auf den antioxidativen Eigenschaften. Da der wertvolle Vitalstoff bei diesen Prozessen verbraucht wird, nimmt der tägliche Bedarf bei Belastungen durch Umweltgifte deutlich zu. Darüber hinaus sorgt Cobalamin dafür, dass die Konzentration der schädlichen Aminosäure Homocystein im Blut nicht zu stark ansteigt. Um das Entgiftungspotenzial des Körpers aufrechtzuerhalten, ist es deshalb wichtig, einen Vitamin B12 Mangel zu vermeiden.
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