Mangel an Vitamin B12 – wie macht sich dieser bemerkbar?

Weitgehend unerkannt hat sich der Mangel an Vitamin B12 in den letzten Jahren zur Volkskrankheit entwickelt. Anfangs sind die Symptome nicht eindeutig, sodass die gefährliche Situation von vielen Menschen falsch eingeschätzt wird. Nicht nur gegen Müdigkeit und zum Schutz der Augen ist es deshalb empfehlenswert, mithilfe eines Blut- oder Urintests den Cobalamin Status in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.

Ursachen für das Auftreten von Vitamin B12 Mangelerscheinungen

Durch wissenschaftliche Studien konnten drei Hauptursachen identifiziert werden, warum Erwachsene an einem Cobalamin Mangel erkranken:

Unsere moderne Lebensweise mit häufigem Stress trägt dazu bei, dass der Körper größere Mengen an Cobalamin verbraucht. Zu den sonstigen Ursachen für einen vermehrten Bedarf gehören chronische Krankheiten, eine starke Belastung des Körpers mit Giftstoffen oder freien Radikalen, Schwangerschaft, Stillzeit sowie die Einnahme der Pille. Wer kaum Fisch, Leber und Fleischprodukte verzehrt, riskiert, zu wenig Vitamin B12 aufzunehmen. Gefährdet sind vor allem Vegetarier und Menschen, die streng vegan leben.

Wenn die natürliche Darmflora gestört ist, können sich Pilze und Parasiten im Darm ansiedeln. Als Folgen entstehen nicht selten Entzündungen, die die Resorption von Vitamin B12 behindern. Für die Aufnahme in den Körper benötigt der wertvolle Vitalstoff ein Transportprotein, den sogenannten Intrinsic Factor. Dieser wird von bestimmte Zellen im Magen (Belegzellen) produziert. Bei einer chronischen Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kann der Organismus den Intrinsic Factor nicht mehr in ausreichenden Mengen herstellen.

Für den Vitamin B12 Mangel bei Kindern ist fast immer eine falsche, einseitige Ernährung verantwortlich. Die Unterversorgung bei einem Baby liegt an dem ungenügenden Cobalamin Status der Mutter.

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Welche Symptome weisen auf einen Vitamin B12 Mangel hin?

Bei komplett gefüllten Cobalamin Speichern können gesunde Menschen mehrere Jahre ohne die Zufuhr des lebensnotwendigen Vitalstoffs auskommen. Ein akuter Vitamin B12 Mangel macht sich erst dann bemerkbar, wenn die Depots in der Leber erschöpft sind. Zu Anfang verläuft eine Unterversorgung unauffällig. Mit der Zeit treten allgemeine Anzeichen auf, die der Betroffene nicht mit einem Vitamin B12 Defizit in Verbindung bringt. Zu den Beschwerden zählen:

Wird die Ursache nicht erkannt, schreitet die Mangelsituation weiter fort. Dieses Stadium ist vor allem geprägt durch Nervenschäden, die das zentrale und das periphere Nervensystem, die Schleimhäute sowie verschiedene Organe betreffen. Ein chronischer Vitamin B12 Mangel kann folgende Symptome hervorrufen:

Je nach der genetischen Veranlagung und dem Ausmaß der Unterversorgung zeigen sich unterschiedlich starke Mangelerscheinungen. Wenn der Hausarzt die tieferliegende Ursache zu diesem Zeitpunkt nicht diagnostiziert, weiten sich die Nervenschäden und die Entzündungen auf den ganzen Körper aus. Neben einer Mangelanämie stehen neurologische Symptome im Vordergrund. Die Beschwerden eines ausgeprägten Vitamin B12 Mangels umfassen:

In diesem Stadium ruft der Mangel an Vitamin B12 schwere körperliche und psychische Symptome hervor. Die Schäden an den Nerven sind so gravierend, dass sie auch durch eine Behandlung mit hochdosiertem Cobalamin teilweise nicht mehr rückgängig gemacht werden können.

Wie lange dauert es, einen Vitamin B12 Mangel zu beheben?

Unabhängig von den Ursachen erfolgt die Therapie mit Vitamin B12 Tabletten, Kapseln oder Spritzen. Die Behandlungsdauer und die Dosierung hängen davon ab, wie ausgeprägt der Mangel ist. Eine umfangreiche Diagnostik stellt deshalb die Voraussetzung für die erfolgreiche Therapie dar. Wenn der Arzt nur eine geringe Unterversorgung feststellen kann, genügt die tägliche Aufnahme von 250 Mikrogramm Cobalamin über ein Nahrungsergänzungsmittel. Zugleich sollten die Betroffenen ihre Ernährungsgewohnheiten umstellen. Idealerweise stehen vermehrt Vitamin B12 haltige Lebensmittel auf dem Speiseplan.

Treten bereits Symptome von leichten Mangelzuständen auf, nehmen die Patienten am besten zwischen 500 und 1.000 Mikrogramm Cobalamin pro Tag in Form von Tabletten ein. In der Regel dauert es vier bis sechs Wochen, um den Mangel zu beheben und die Vitamin B12 Speicher aufzufüllen. Mit einem Holo-TC Test oder einem MMA Urintest lässt sich leicht feststellen, ob die Behandlung noch weiter fortgesetzt werden muss. Gegen Müdigkeit ist es zudem ratsam, regelmäßig Sport zu treiben. Durch körperliche Aktivitäten regt man den Stoffwechsel an und bringt den Kreislauf in Schwung.

Ein chronischer Mangel, bei dem neurologische Symptome und andere charakteristische Anzeichen auftreten, erfordert den Einsatz von hochdosiertem Vitamin B12. Die meisten Ärzte injizieren einmal in der Woche zwischen 1.000 und 5.000 Mikrogramm Cobalamin in einen Muskel. Die Therapiedauer liegt bei vier bis acht Wochen. Alternativ lässt sich der Mangel durch die orale Einnahme von 5.000 Mikrogramm Vitamin B12 am Tag über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen ausgleichen. Um die Blutwerte zu stabilisieren, empfiehlt sich anschließend eine tägliche Erhaltungsdosis von 250 bis 500 Mikrogramm Cobalamin.

Kommt ein B12 Mangel in Deutschland häufig oder eher selten vor?

Ärzte und Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Defizit an Cobalamin zwischen zwei und sieben Prozent der deutschen Bevölkerung betrifft. Im Jahr 2008 führte das Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Max Rubner-Institut) eine Studie über die Ernährungssituation in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch. Das Ergebnis überraschte die Fachwelt: Mehr als ein Viertel der Frauen und knapp ein Drittel aller weiblichen Teenager weisen in deutschsprachigen Ländern einen unerkannten Vitamin B12 Mangel auf. Bei Männern sind in jedem Alter rund acht Prozent der Bevölkerung von dem Vitalstoffdefizit betroffen.

Gemäß der heutzutage gültigen Definition liegt ein Cobalamin Mangel dann vor, wenn beim Serumtest die Blutwerte eine Konzentration von 200 Pikogramm pro Mol unterschreiten. Viele Biochemiker betrachten diese Werte als veraltet. Aktuelle Studien kommen zu dem Schluss, dass bereits bei einem Vitamin B12 Spiegel von weniger als 500 Pikogramm pro Mol eine Unterversorgung besteht. Legt man diese strengen Kriterien an das Blutbild an, lässt sich heutzutage bei rund 80 Prozent der Bevölkerung ein Mangel an Cobalamin nachweisen. Somit stellen Vitamin B12 Defizite eine Volkskrankheit dar, die auch in Deutschland weit verbreitet ist.

Kann ein Vitamin B12 Mangel durch Medikamente hervorgerufen werden?

Verschiedene schulmedizinische Präparate schädigen die Magenschleimhaut. Da in diesem Fall der Intrinsic Factor nicht mehr in ausreichenden Mengen produziert wird, kommt es zu einer Aufnahmestörung von Vitamin B12 im Darm. Zu den problematischen Medikamenten gehören unter anderem: Säureblocker (Antazida), Schmerzmittel wie ASS, Tabletten gegen Diabetes, Blutdrucksenker (Betablocker, ACE-Hemmer), cholesterinsenkende Mittel (Statine), einige Antibiotika, Hormonpräparate für Frauen in den Wechseljahren sowie Potenzmittel.

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Einem Vitamin B12 Mangel bei Kindern und Erwachsenen vorbeugen

Anfällig für einen Vitamin B12 Mangel sind vor allem folgende Personengruppen:

Noch bevor Symptome von Mangelzuständen auftreten, sollten die genannten Personen die Unterversorgung mithilfe geeigneter Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen.

Fazit: Viele Jugendliche und Erwachsene leiden unter einem unerkannten Vitamin B12 Mangel

Allgemeine Symptome wie Hautjucken, Muskelschmerzen, Muskelzucken, Müdigkeit, Schlafstörungen oder Schlaflosigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Migräne und Verstopfung können auf eine Unterversorgung mit Vitamin B12 hinweisen. Um sicherzugehen, sollten die Betroffenen beim Hausarzt im Rahmen der Diagnostik einen MMA Urintest und ein Blutbild machen lassen. Bleibt der Mangel unentdeckt, kommt es mit der Zeit zu schwerwiegenden Folgen für das Nervensystem, die Augen, die Schleimhäute und die Haare.

Neben einem unerträglichen Juckreiz tritt oft ein Kribbeln in den Händen und Füßen auf. Auch ein brennendes Gefühl auf der Zunge, Haarausfall, Blutarmut (Anämie) oder Depression können als Ursache ein Defizit an Vitamin B12 haben. Damit es nicht so weit kommt, sollten jung und alt rechtzeitig vorbeugen. Eine cobalaminreiche Ernährung sowie die regelmäßige Überprüfung der Vitamin B12 Werte im Blut verhindern die Entstehung einer Mangelsituation.

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