Wirkt sich Vitamin D positiv bei Depressionen aus?

Zwei Jahrtausende alte Schriften berichteten erstmals über die Wirkung des Sonnenlichts auf die menschliche Psyche. Wenn die wärmende Strahlung unseres Zentralgestirns fehlt, kommt es zu Stimmungsschwankungen und trüben Gedanken. Schon früh vermuteten Forscher als Ursache eine verminderte Vitamin D Produktion während der dunklen Jahreszeit. Zahlreiche Forschungsarbeiten beschäftigen sich deshalb mit der Wirkung von Vitamin D3 bei Depressionen.

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Volkskrankheit Depression

Depression (Vitamin D)

Depressionen stellen heutzutage in vielen Industrieländern eine Volkskrankheit dar. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit 350 Millionen Männer und Frauen davon betroffen.

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe gibt an, dass in Deutschland vier Millionen Menschen unter einer Depression leiden. Die Erkrankung ist eine der wichtigsten Ursachen für krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit.

Von 2006 bis 2007 führte die WHO eine einjährige Studie zum Thema Depressionen mit insgesamt 245.000 Teilnehmern aus 60 Ländern durch. Die Ergebnisse zeigten, dass keine andere Erkrankung den Alltag der Menschen dermaßen negativ beeinflusst. Darüber hinaus verschlechtert sich die Gesundheit der Betroffenen dramatisch, wenn zusätzlich zu einer bereits bestehenden chronischen Krankheit eine Depression auftritt.

Die Wissenschaftler der WHO betonen die große Bedeutung einer angemessenen Therapie, um den Gesundheitszustand der Bevölkerung weltweit zu verbessern. Aufgrund der inzwischen vorliegenden Erfahrungen unterscheiden Ärzte zwischen drei Hauptsymptomen und sieben Zusatzsymptomen.

Zu den Hauptsymptomen gehören:

Die Zusatzsymptome umfassen: mangelndes Selbstvertrauen, Minderwertigkeits- oder Schuldgefühle, Konzentrationsstörungen, verminderter Appetit, Schlafstörungen, übertriebene Zukunftsängste sowie Selbstmordgedanken.

Der Schweregrad von Depressionen wird entsprechend der Anzahl und der Art der Symptome eingeteilt:

Vitamin D gegen Depression im Winter

Als Winterdepression bezeichnen Mediziner depressive Störungen, die in den Herbst- und Wintermonaten auftreten. Abgeleitet von dem englischen Begriff „Seasonal Affective Disorder“ (saisonabhängige affektive Störung) verwendet die Wissenschaft auch den Ausdruck SAD. Eine gedrückte Stimmung, Ängstlichkeit, Energielosigkeit, ein verstärktes Schlafbedürfnis und der Heißhunger auf Süßigkeiten stellen typische Symptome der Winterdepression dar. Kein Wunder, dass die Betroffenen in dieser Zeit an Gewicht zulegen. Ein Mangel an Vitamin D gilt als eine der wesentlichen Ursachen für SAD.

Während der Sommermonate bewirkt das Sonnenlicht die Produktion von Vitamin D3 in der Haut. In den sonnenärmeren Monaten reicht die UV-B-Strahlung nicht aus, um die Herstellung des lebenswichtigen Vitalstoffs anzukurbeln. Die Folge ist ein Defizit an Vitamin D. Eine klinische Studie aus dem Jahr 1999 untersuchte die Wirkung von Vitamin D3 auf die Symptome der Winterdepression. Insgesamt 15 Probanden mit SAD nahmen an der Studie teil. Zu Beginn wurde allen Patienten eine Blutprobe entnommen und die Konzentration an 25-OH-Vitamin-D3 bestimmt.

Während acht Studienteilnehmer eine einmalige Gabe von Vitamin D hochdosiert (100.000 IE) erhielten, wurden die anderen sieben Probanden mit einer Breitband-Lichttherapie behandelt. Eine Woche später erfolgte eine erneute Blutabnahme. Nach der Verabreichung von Vitamin D3 verbesserte sich die Konzentration des Vitalstoffs im Blut um 74 Prozent. Die Behandlung mit UV-B-Strahlung führte hingegen nur zu einer Erhöhung des Vitamin D Spiegels um 36 Prozent. Noch aussagekräftiger war ein Vergleich der Veränderung der Depressionswerte in beiden Gruppen.

Um den Schweregrad der Depression einzuschätzen, kam die sogenannte Hamiltonskala (HAMD) zum Einsatz. Bei diesem Verfahren beurteilt der Studienleiter anhand eines Fragebogens die Ausprägung der einzelnen Symptome. Nach einem Monat hatte sich die Winterdepression in der Vitamin D Gruppe bei allen Probanden deutlich verbessert. Bei den Patienten, die eine Lichttherapie erhielten, fand hingegen keine Veränderung der Hamiltonskala statt.

Die Forschergruppe begründete den Erfolg der Vitamin D3 Behandlung mit der Beseitigung des Vitalstoffmangels. Bei einem schweren Defizit reicht die Lichttherapie nicht aus, um einen genügend hohen Vitamin D Blutspiegel zu erreichen. Die Wissenschaftler folgern aus ihrer Arbeit, dass die Nahrungsergänzung mit Vitamin D3 (hochdosiert) einen geeigneten Ansatz für die Therapie von SAD darstellt.

Der Zusammenhang zwischen Vitamin D und Depression

Mehrere Studien konnten die Wirksamkeit von Vitamin D3 bei Patienten mit Depressionen bestätigen. Obwohl die verwendeten Dosierungen voneinander abwichen, ergab sich eine Gemeinsamkeit: Ab einer Tagesdosis von 400 IE Vitamin D traten positive Veränderungen der Symptome auf. Die genaue Einnahmemenge hängt vor allem vom Schweregrad der Depression und den individuellen Lebensumständen des Betroffenen ab. Die bisher verfügbaren Studienergebnisse zeigen, dass ab einer Vitamin D3 Konzentration von 30 Nanogramm pro Milliliter das Depressionsrisiko signifikant abnimmt.

Das entspricht einer täglichen Einnahmemenge zwischen 2.000 und 3.000 IE. Auf welche Weise Vitamin D gegen Depressionen wirkt, konnte bisher noch nicht aufgeklärt werden. Einige Forschungsarbeiten liefern allerdings erste Hinweise auf den Wirkmechanismus. Studienergebnisse weisen darauf hin, dass ein niedriger Vitamin D3 Spiegel die Entwicklung des Gehirns negativ beeinflusst. Vitamin D übt eine wichtige Funktion bei der Herstellung der Glückshormone Serotonin und Noradrenalin aus.

Darüber hinaus ist der wertvolle Vitalstoff an der Verwertung von Dopamin im Körper beteiligt. Alle drei Botenstoffe haben eine Gemeinsamkeit: Sie hellen die Stimmung auf und rufen ein Wohlgefühl hervor. Der Zusammenhang zwischen Vitamin D und den Glückshormonen des menschlichen Körpers bietet eine gute Erklärung für die antidepressive Wirkung des Biomoleküls. Zukünftige Forschungsarbeiten werden mit Sicherheit für eine Aufklärung der genauen Zusammenhänge sorgen.

Vitamin D3 kann das Auftreten einer Depression in der Schwangerschaft verhindern

Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft und nach der Geburt sind stark verbreitet. In den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaftler deshalb großes Interesse an diesem wichtigen Thema gezeigt. Sie fanden heraus, dass Depressionen vor und nach der Geburt zu schweren Komplikationen für die Mutter, das Neugeborene und die ganze Familie führen können. Vor allem die Gefühlswelt, soziales Verhalten und kognitive Fähigkeiten des Kindes werden durch die Schwangerschaftsdepression der Mutter negativ beeinflusst.

Eine placebokontrollierte Doppelblindstudie aus dem Jahr 2016 untersuchte die Auswirkung einer Nahrungsergänzung mit Vitamin D auf die Entstehung der perinatalen Depression. Unter dem Begriff perinatal verstehen Ärzte den Zeitraum unmittelbar vor der Geburt bis kurz danach. Bei der Studie wirkten insgesamt 169 Frauen mit, die in einem iranischen Krankenhaus betreut wurden. Die Hälfte der Teilnehmerinnen nahm von der 26. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt des Kindes täglich 2.000 IE Vitamin D3 ein. Die andere Gruppe erhielt ein Placebo.

Alle Symptome der Depression wurden anhand einer standardisierten Skala (Edinburgh Postnatal Depression Scale) bewertet. Die Bestimmung erfolgte zu Beginn der Studie, in der 38. bis 40. Schwangerschaftwoche, vier Wochen und acht Wochen nach der Geburt. Das Ergebnis war eindeutig: Ein täglicher Verzehr von 2.000 IE Vitamin D kann das Risiko einer perinatalen Depression deutlich senken. Im Vergleich zu der Kontrollgruppe traten in der Vitamin D3 Gruppe wesentlich weniger Stimmungsschwankungen auf. Aus diesem Grund ist es für Frauen empfehlenswert, während der Schwangerschaft neben anderen lebensnotwendigen Vitalstoffen auch Vitamin D einzunehmen.

Fazit: Hochdosiert kann Vitamin D gegen Depression helfen

Obwohl der Wirkmechanismus von Vitamin D3 bei Depressionen nicht vollständig aufgeklärt werden konnte, liegen verschiedene Hinweise vor. Vor allem der Einfluss des wertvollen Biomoleküls auf den Stoffwechsel der körpereigenen Glückshormone Dopamin, Noradrenalin und Serotonin spielt eine wichtige Rolle. Die Erfahrungen zahlreicher Forschungsarbeiten zeigen, dass Patienten mit Depressionen unter einem ausgeprägten Vitamin D Mangel leiden.

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Ab einem Vitamin D3 Spiegel von 30 Nanogramm pro Milliliter verringert sich das Risiko einer Depression deutlich. Aktuelle klinische Studien weisen auf das große Potenzial des vielseitigen Vitalstoffs nicht nur zur Vorbeugung, sondern auch für die Behandlung depressiver Verstimmungen hin. Unter anderem kann Vitamin D die Symptome bei Winterdepression und einer Depression in der Schwangerschaft lindern.

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