Kann die Einnahme von Vitamin D zu Nebenwirkungen führen?
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Im Zusammenhang mit Vitamin D wird häufig vor Nebenwirkungen gewarnt. Die unerwünschten Symptome treten als Folge einer Überdosierung auf, die zu einer Vergiftung (Intoxikation) des Körpers führt. Diese Risiken bestehen allerdings nur dann, wenn Anwender Vitamin D3 in Form von Tabletten oder Kapseln über mehrere Monate extrem hochdosiert einnehmen. Über die Vitamin-D-Produktion in der Haut oder den Verzehr entsprechender Nahrungsmittel ist es nicht möglich, dem Organismus zu schaden.
Viel häufiger als durch hochdosiertes Vitamin D3 selbst entstehen die Nebenwirkungen aus anderen Gründen:
- ein Mangel an wichtigen Kofaktoren wie Magnesium, Calcium oder Vitamin K2
- durch Präparate, die giftige oder unverträgliche Substanzen enthalten
Mögliche Nebenwirkungen von Vitamin D
Wer Vitamin D3 als Selbstanwender oder im Rahmen einer Therapie einnimmt, muss bei der richtigen Dosierung keine Nebenwirkungen befürchten.
Wenn die Präparate über einen längeren Zeitraum hochdosiert verwendet werden (mehr als 40.000 IE pro Tag), besteht die Gefahr, dass der Vitamin D Spiegel zu hoch ist. Die stark erhöhte Konzentration an Vitamin D3 im Blut wiederum bewirkt eine verstärkte Aufnahme von Calcium aus der Nahrung.
Somit sind die auftretenden Beschwerden die Folge einer Hyperkalzämie, die bis zu einer Calciumvergiftung führen kann. Die beobachteten Nebenwirkungen einer falsch dosierten Vitamin D Substitution können von leichten Befindlichkeitsstörungen bis zu schweren Symptomen und Koma reichen.
Zu den wichtigsten Nebenwirkungen von dauerhaften Vitamin-D3-Überdosierungen gehören:
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall oder Verstopfungen
- starke Müdigkeit
- Muskelschwäche
- Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen
- vermehrter Durst und erhöhter Harndrang
- Austrocknung des Körpers
Um Calcium an seinen Bestimmungsort zu transportieren und in die Knochen einzubauen, benötigt unser Körper Vitamin K. Wenn im Blut der Vitamin D3 Spiegel zu hoch ist und gleichzeitig ein Vitamin-K-Mangel vorliegt, lässt sich das Überangebot an Calcium nicht verwerten. Als Folge können Nierensteine oder Verkalkungen in Geweben und Blutgefäßen auftreten. Bei Strandwachen in Israel galten Nierensteine lange Zeit als mysteriöse Berufskrankheit. Erst als eine Studie den Zusammenhang zwischen dem stundenlangen Aufenthalt in der Sonne und einem Defizit an Vitamin K entdeckte, konnte das Geheimnis gelüftet werden.
Wenn Patienten im Rahmen einer Kur oder einer Therapie Vitamin D3 hochdosiert einnehmen, hat das Auswirkungen auf den Magnesiumspiegel. Liegt bereits eine leichte Unterversorgung vor, kann die Vitamin-D-Gabe einen ausgeprägten Magnesiummangel bewirken. Vereinzelt berichten Anwender von Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Herzrasen und Schwindel nach dem Verzehr von Vitamin D3. Bei diesen Symptomen handelt es sich um die Folgen eines Magnesiumdefizits, das durch die Einnahme von Vitamin D ausgelöst wird.
Hautausschlag gehört zu den potenziellen Nebenwirkungen einer Vitamin D Überdosierung
Im Sommer genügt in der Regel ein 10-minütiger Aufenthalt in der Sonne, um den Tagesbedarf an Vitamin D zu decken. Wer zusätzlich hochdosiertes Vitamin D3 in Form von Tabletten, Kapseln oder Tropfen einnimmt, riskiert eine Überdosierung. Unter anderem kann es zu einem juckenden Hautausschlag kommen, der typischerweise in der Armbeuge oder auf dem Handrücken auftritt. Die Hautstellen sind sehr empfindlich und nehmen eine rötliche Färbung an. Darüber hinaus wird die Haut dünner, trocknet aus und beginnt, sich zu schuppen.
Der starke Juckreiz veranlasst die Betroffenen, sich immer wieder zu kratzen. Durch kleine Verletzungen können Bakterien in die Oberhaut eindringen und eine Entzündung hervorrufen. Als Folge kommt es zu einer Verschlimmerung des Hautausschlags, wobei sich kleine Bläschen oder Knötchen bilden. Die Hauterscheinungen treten nicht nur als mögliche Nebenwirkungen einer Vitamin D Therapie auf. In vielen Fällen handelt es sich um allergische Reaktionen auf Sonnencremes oder sonstige Hautpflegemittel.
Im Zweifelsfall sollten die Betroffenen einen Hautarzt konsultieren. Eine klinische Studie aus dem Jahr 2014 konnte nachweisen, dass eine Vitamin D3 Substitution auch über die Haut möglich ist. Um den Vitalstoffspiegel im Organismus zu erhöhen, tragen manche Anwender ein Vitamin D Öl in Form einer Kur auf bestimmte Hautstellen auf. Wenn zu viel Öl verwendet wird, können als Nebenwirkung Hautausschläge, Juckreiz und Nesselsucht (Urtikaria) auftreten. In diesem Fall sollten Betroffene umgehend den Hausarzt aufsuchen.
Nebenwirkungen von Vitamin D3 beim Baby
Auf dem Markt werden einige Vitamin D Präparate auch für Babys und Kleinkinder angeboten. Um ihre Kleinsten vor einem möglichen Schaden zu bewahren, sollten die Eltern bei der Dosierung keine Risiken eingehen. Zur Vorbeugung von Rachitis gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei Säuglingen eine Tagesdosis von 400 IE Vitamin D3 an. Amerikanischen Ärzten zufolge birgt die tägliche Einnahme bis zu 1.000 IE kein Risiko von Nebenwirkungen.
Viele Heilpraktiker und Naturheilärzte empfehlen die Gabe von Vitamin D Tropfen. Nach dem Verzehr kann es in seltenen Fällen zu Blähungen kommen. Wenn das eigene Baby darunter leidet, sollten die Eltern das Präparat sofort absetzen und nach wenigen Tagen mit einer niedrigeren Dosierung fortfahren. Kehren die Beschwerden zurück, ist es sinnvoll, auf ein anderes Produkt umzusteigen oder den Kinderarzt zu konsultieren. Wesentlich häufiger werden Nebenwirkungen bei der Verabreichung von Kombipräparaten beobachtet, die Fluor enthalten.
Fluorid gilt heutzutage als wichtiges Spurenelement, das zudem unsere Zähne vor Karies schützen soll. Bei Fluor und seinen chemischen Verbindungen handelt es sich um starke Gifte, die lange Zeit als Bestandteile von Pestiziden zum Einsatz kamen. Nach der Verabreichung von Fluoridpräparaten besteht vor allem für kleine Kinder die Gefahr einer Vergiftung. Als Symptome der Intoxikation können starke Kopfschmerzen, Unruhezustände, Übelkeit, Erbrechen, Koliken und Durchfälle auftreten.
Die meisten Babys sind nicht in der Lage, größere Mengen an Milchzucker (Laktose) zu verdauen. Der Grund liegt darin, dass die Muttermilch kaum Laktose enthält. Das zum Abbau notwendige Enzym Laktase ist deshalb im kindlichen Organismus nicht vollständig aktiv. Da manche Vitamin D Tabletten aus Milchzucker bestehen, können nach dem Verzehr Bauchschmerzen und Blähungen vorkommen.
Fazit: Nebenwirkungen bei der Einnahme von Vitamin D3 lassen sich leicht vermeiden
Wenn Vitamin-D-Präparate richtig dosiert werden, treten in der Regel keine Nebenwirkungen auf. Bei einer täglichen Einnahmemenge von 1.000 IE und mehr sollten Anwender zusätzlich auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin K achten. Sind trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen Beschwerden nach der Vitamin D3 Einnahme zu verzeichnen, liegt möglicherweise ein Magnesiummangel vor. In diesem Fall empfiehlt sich eine Nahrungsergänzung mit einem Magnesiumpräparat. Bei Kindern sollten auch vermeintliche Vitamin-D-Nebenwirkungen aufgrund von Unverträglichkeiten oder Vergiftungen durch andere Inhaltsstoffe berücksichtigt werden.
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