Die Folgen eines Vitamin D Mangels
Inhaltsverzeichnis
- Mögliche Ursachen für einen Vitamin D Mangel
- Anzeichen für einen Vitamin D Mangel
- Gefürchtete Krankheiten als Auswirkungen schwerer Vitamin D3 Mangelerscheinungen
- Anzeichen von Vitamin D Mangel bei Kindern
- Ein Mangel an Vitamin D lässt sich mit einem Test leicht feststellen
- Behandlung der Symptome von einer Vitamin D Mangelerkrankung
- Fazit: Tropfen und Tabletten gegen einen Vitamin D Mangel bei Kindern und Erwachsenen
Laut wissenschaftlichen Studien weist über 90 Prozent der deutschen Bevölkerung einen Vitamin D Mangel auf. Zu Anfang verursacht die Unterversorgung nur unspezifische Beschwerden. Liegt eine ausgeprägte Mangelsituation vor, reichen die Symptome von leichten Störungen bis hin zu schweren Krankheitsbildern. Um rechtzeitig gegensteuern zu können, sollten Betroffene die ersten Anzeichen ernst nehmen.

Mögliche Ursachen für einen Vitamin D Mangel
Normalerweise ist der Mensch nicht in der Lage, mehr als 10 bis 15 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin D3 über die Nahrung im Darm aufzunehmen. Den mit Abstand größten Vitalstoffanteil stellt unser Körper mithilfe des Sonnenlichts selbst her. Wenn die UV-B-Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 280 und 315 Nanometern auf die Oberhaut trifft, werden mehrere biochemische Reaktionen in Gang gesetzt. Im ersten Schritt erfolgt ein Umbau von 7-Dehydrocholesterol (7-DHC) zu Prävitamin D3, das sich sofort in Vitamin D3 umwandelt.
In der Leber verarbeiten körpereigene Enzyme Vitamin D3 zu Calcifediol weiter. Dieses Biomolekül, das auch die Bezeichnungen 25(OH)D und 25 OH Vitamin D3 trägt, stellt die Speicherform von Vitamin D dar. Bei Bedarf baut unser Organismus Calicifediol in das aktive Hormon Calcitriol um. Ein Mangel von 25 OH Vitamin D3 entsteht hauptsächlich dadurch, dass nicht genügend Vitamin D in der Haut produziert wird.
Abhängig vom Hauttyp genügt bei hellhäutigen Nord- und Mitteleuropäern ein täglicher Aufenthalt von 10 bis 15 Minuten in der Sonne, um die Vitamin D Speicher zu füllen. Vor allem bei Frauen, die regelmäßig eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor auftragen, ist die körpereigene Vitamin D3 Produktion eingeschränkt. Amerikanische Forscher der University of Wisconsin fanden die wesentlichen Ursachen heraus, warum bei Erwachsenen oft die Vitamin D Spiegel zu niedrig sind:
1. Geografische Lage
In den Regionen zwischen dem 42. und dem 52. Breitengrad (Barcelona bis Berlin) reicht die Wirkung der UV-B-Strahlung während der Sommermonate aus, um die Vitamin D Herstellung anzuregen. Wer nördlich von Berlin lebt, erhält auch im Sommer nicht genügend ultraviolette Strahlen, sodass es schnell zu einem Mangel von Vitamin D3 kommt. Während der Wintermonate ist in Deutschland die Kraft des Sonnenlichts zu schwach. Der Körper stellt in dieser Zeit die Produktion des Vitalstoffs komplett ein.
2. Lange Kleidung und dauernder Aufenthalt in Gebäuden
Obwohl das sonnige Wetter im Sommer zu Spaziergängen in der Natur einlädt, haben Erwachsene an Werktagen in der Regel keine Gelegenheit dazu. Die meisten Arbeitnehmer verbringen acht bis zehn Stunden pro Tag in Büros oder anderen geschlossenen Räumen. Selbst wenn in der Mittagspause die Möglichkeit besteht, nach draußen zu gehen, kann der Organismus kaum Vitamin D herstellen.
Die übliche Kleidung bedeckt den ganzen Körper, sodass nur die Hände und das Gesicht der Sonne ausgesetzt sind. Da viele Frauen Make-up oder Tagescremes mit Lichtschutzfaktor tragen, ist die Vitamin D3 Produktion noch weiter eingeschränkt. Kinder und Erwachsene sollten deshalb am Wochenende mit kurzen Hosen oder Röcken an der frischen Luft herumlaufen. Das Risiko eines schweren Vitamin D Mangels besteht besonders bei muslimischen Frauen, die ihren Körper im Freien vollständig verhüllen.
3. Hautfarbe
Die Wirkung der Sonnenstrahlung auf den Menschen hängt vom Hauttyp ab. Je dunkler die Hautfarbe umso länger dauert die körpereigene Vitamin D3 Herstellung. Wer eine schwarze Haut hat und in Mitteleuropa lebt, muss sich täglich ein bis zwei Stunden in der Sonne aufhalten. Ansonsten droht ein starker Vitamin D Mangel mit seinen gefährlichen Folgen.
4. Alter
Mit zunehmendem Lebensalter stellt der Organismus zu wenig Vitamin D3 her. Der Grund liegt darin, dass ältere Menschen eine dünnere Haut haben. Dadurch nimmt die Effektivität der körpereigenen Vitamin D Produktion deutlich ab. Im Alter ändert sich oft die Ernährung und der Appetit geht zurück. Darüber hinaus verschlechtert sich die Nahrungsaufnahme im Darm, sodass weniger Vitalstoffe in den Körper gelangen.
Diese Faktoren führen zu einem veränderten Vitamin D3 Stoffwechsel, der eine Mangelsituation verursachen kann. Als Folge treten häufig typische Symptome von Menschen im höheren Lebensalter auf wie Verstopfung, Blähungen, Bluthochdruck, Muskelzucken oder Müdigkeit durch eine ungewohnte Anstrengung.
5. Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor
Aus Angst vor Haut Krebs und Sonnenbrand trauen sich heutzutage Erwachsene und Kinder kaum noch ohne ausreichenden Schutz ins Freie. Da ab einem Lichtschutzfaktor von 8 keine UVB-B-Strahlung mehr die äußere Hautschicht durchdringt, ist ein Vitamin D Mangel vorprogrammiert. Erfahrungen zeigen, dass bei einem Vitalstoffdefizit die Oberhaut besonders empfindlich reagiert und zu Sonnenbränden neigt.
Beheben Betroffene die Mangelsituation mithilfe von Vitamin D Tabletten, verkraftet die äußere Körperhülle den Aufenthalt in der Sonne wesentlich besser. Spätestens dann, wenn sich die Oberhaut leicht rötet, sollte die Dauer des Sonnenbades reduziert werden.
Anzeichen für einen Vitamin D Mangel
Vor vielen Jahren glaubten Wissenschaftler, dass Vitamin D3 vor allem den Aufbau unserer Knochen reguliert. Aktuelle Forschungsarbeiten unterstreichen die entscheidende Rolle, die der lebenswichtige Vitalstoff bei zahlreichen Prozessen unseres Organismus spielt. Vitamin D ist an der Aktivierung von mehr als 2.000 Genen beteiligt und beeinflusst somit die Herstellung einer großen Zahl von körpereigenen Biomolekülen.
Da fast jede unserer Zellen an der Oberfläche Bindungsstellen (Rezeptoren) für Vitamin D3 besitzt, steuert der Vitalstoff grundlegende Funktionen jeder Zellstruktur sowie sämtlicher Organe. Ein länger anhaltender Mangel kann deshalb ernsthafte Folgen für die Gesundheit haben. Ein ausgeprägtes Defizit von Vitamin D wirkt sich vor allem auf das Immunsystem, die Muskulatur, das Nervensystem und das Herz-Kreislauf-System aus.
Als Anzeichen einer Mangelsituation treten folgende Symptome auf:
- allgemeine Müdigkeit, Konzentrationsstörungen
- Leistungsschwäche, Schlafstörungen
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Rückenschmerzen, erhöhte Gefahr von Knochenbrüchen
- Zahnfleischentzündungen (Parodontitis), schlechte Wundheilung
- Abwehrschwäche, häufig wiederkehrende Infekte
- Atemwegserkrankungen
- Muskelzucken, Schmerzen, Krämpfe, Muskelschwäche
- Hautprobleme, Haarausfall
- Nervenschmerzen
- Stimmungsschwankungen, Depression vor allem im Winter
- Kreislaufschwäche
- Bluthochdruck, Herz-Rhythmus-Störungen
- Probleme mit den Augen
Da diese Beschwerden in manchen Fällen andere Ursachen als einen Vitalstoffmangel haben, werden die Zusammenhänge oft übersehen. Im Zweifelsfall lohnt sich eine Blutabnahme beim Arzt oder ein Selbsttest zu Hause. Auf diese Weise lässt sich der Mangel an Vitamin D frühzeitig feststellen. Durch die konsequente Behandlung mit Tropfen oder Tabletten können Betroffene das Defizit schnell ausgleichen. Bleibt der Mangel unerkannt, verschlechtert sich die Situation immer weiter und es kommt zum Auftreten chronischer Erkrankungen.
Gefürchtete Krankheiten als Auswirkungen schwerer Vitamin D3 Mangelerscheinungen
Wenn die ersten Anzeichen wie Schlafstörungen, ständige Müdigkeit, Hautprobleme oder Haarausfall nicht ernst genommen werden, entsteht nicht selten eine ausgeprägte Mangelerkrankung. In der heutigen Zeit unterschätzen viele Ärzte das Risiko einer Vitamin D3 Unterversorgung bei Erwachsenen und Kindern, die zahlreiche Folgeerkrankungen auslösen kann. Obwohl sich der Mangel problemlos anhand der Vitamin D Werte nachweisen lässt, unterbleibt häufig diese einfache Vorsorgeuntersuchung.
Befindet sich dauerhaft zu wenig 25(OH)D im Blut, ist unser Körper nicht in der Lage, das biologisch aktive Hormon Calcitriol in ausreichendem Maße herzustellen. Mit der Zeit werden immer mehr Vitamin D abhängige Prozesse in ihren Abläufen eingeschränkt. Ohne regelmäßige Sonnenbäder oder die Aufnahme größerer Mengen an Vitamin D3 aus der Nahrung drohen schwerwiegende Mangelerscheinungen. Die Auswirkungen auf den Organismus können dramatisch sein.
Zu den Folgen zählen:
- Knochenschwund (Osteoporose) und Knochenerweichung (Osteomalazie, Rachitis)
- Autoimmunerkrankungen (Schuppenflechte, rheumatoide Arthritis, multiple Sklerose, Lupus erythematodes)
- Altersdiabetes (Diabetes mellitus Typ 2)
- Krebs (insbesondere Brust-, Darm- und Lungenkrebs)
- neurologische Erkrankungen (Demenz, Depression, Parkinsonkrankheit, Schizophrenie)
- Autismus und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern
- Fibromyalgie
- Asthma
Ein starker Mangel verursacht weitere Symptome, die viele Ärzte nicht mit Vitamin D3 in Verbindung bringen. Dazu gehören unter anderem trockene Augen, eine ausgeprägte Müdigkeit und immer wiederkehrende Krämpfe. Auch bei extremer Mangelsituation sorgt eine Therapie mit hochdosiertem Vitamin D dafür, dass sich die 25(OH)D Werte nach kurzer Zeit normalisieren.
Erst dann hat der Körper die Möglichkeit, alle notwendigen Biomoleküle für die Stoffwechselprozesse herzustellen. Wenn sich die Krankheit noch nicht zu weit fortentwickelt hat, besteht die Chance auf eine Heilung oder zumindest eine deutliche Linderung der Symptome.
Anzeichen von Vitamin D Mangel bei Kindern
Ein unerkannter Mangel an Vitamin D3 kann bei einem Kind zur gefürchteten Knochenkrankheit Rachitis führen. Aufgrund einer Störung des Kalziumstoffwechsels baut der Körper den wertvollen Mineralstoff nicht mehr in die wachsenden Knochen ein. Als Folge bilden sich Verformungen des Skeletts und Verkrümmungen der Beine aus. Als präventive Therapie erhält heutzutage jedes Baby ein Mittel gegen die Knochenerweichung.
Zu sonstigen Anzeichen von einem Vitamin D3 Defizit bei Kindern zählen Wachstumsstörungen sowie eine erhöhte Neigung zu Knochenbrüchen. Um die Ursachen zu beheben, kommen Tropfen oder Öle mit Vitamin D infrage, die direkt in den Mund des Kindes geträufelt werden. Als Alternative empfehlen viele Ärzte Tabletten gegen Rachitis. Am besten gibt ein Elternteil die Tablette auf einen Löffel und löst sie mit Wasser auf.
Wenn Nebenwirkungen wie Verstopfung oder Blähungen auftreten, sollten die Eltern auf ein anderes Präparat umsteigen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass sich größere Kinder so oft wie möglich an der frischen Luft aufhalten und dabei der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Eine halbe Stunde am Tag genügt, um einem Vitamin D3 Mangel vorzubeugen.
Ein Mangel an Vitamin D lässt sich mit einem Test leicht feststellen
Sind bereits erste Anzeichen für ein Defizit erkennbar, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Ein Test schafft Klarheit, ob der Vitamin D Spiegel zu niedrig ist. Wer den Wert von 25 OH Vitamin D3 im Blut selbst bestimmen will, kann zu Hause einen Selbsttest vornehmen. Die Blutprobe wird anschließend an ein Labor geschickt und dort analysiert. Der Einsender erhält das Ergebnis per Brief oder E-Mail.
Übersicht der 25(OH)D Werte
- extremer Mangel: weniger als 7 ng/ml (17 nmol/l)
- leichter Mangel: unter 20 ng/ml (50 nmol/l)
- Unterversorgung (Insuffizienz): 20 bis 30 ng/ml (50 bis 75 nmol/l)
- normaler Wert: zwischen 30 und 60 ng/ml (75 bis 150 nmol/l)
- hohe Werte: zwischen 60 und 90 ng/ml (150 bis 225 nmol/l)
Wenn ein akuter oder chronischer Mangel vorliegt, empfiehlt es sich, die Ursache zu bekämpfen. Vor allem bei Frauen mit Kinderwunsch und in der Schwangerschaft sollte der Vitamin D3 Status abgeklärt werden. Ein Defizit kann die körperliche Entwicklung verzögern und gefährliche Symptome bei dem ungeborenen Kind auslösen. Das Gleiche gilt für das Baby auch nach der Geburt.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung geht davon aus, dass Erwachsene und Kinder pro Tag etwa 800 IE Vitamin D benötigen. Laut neueren Untersuchungen erweist sich der tatsächliche Bedarf als wesentlich höher. Um den Normalwert von 30 bis 60 ng/ml zu erreichen, braucht der Organismus eines Erwachsenen bis zu 7.000 IE Vitamin D3 täglich. Wenn diese Dosis auf Dauer deutlich unterschritten wird, droht ein Mangel.

Behandlung der Symptome von einer Vitamin D Mangelerkrankung
Ein akuter Vitamin D3 Mangel kann dramatische Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit haben. Das Ziel einer ursächlichen Therapie besteht darin, das Vitalstoffdefizit zu bekämpfen. Um die Ursachen für die Mangelsituation zu beseitigen, erhalten Patienten von ihrem Arzt oder Heilpraktiker hochdosierte Vitamin D Präparate. Wichtig ist, die Medikamente jeden Tag zur gleichen Zeit und in der richtigen Dosis einzunehmen. Mittel gegen Vitamin D3 Mangelerkrankungen führen schneller zum Erfolg, wenn sich die Betroffenen zusätzlich dem Sonnenlicht aussetzen.
Sobald sich der 25(OH)D Wert im Blut normalisiert, nehmen viele der Beschwerden ab. In manchen Fällen verschwinden die Symptome sogar ganz. Weitere Maßnahmen können die Funktion des Körpers unterstützen und das Gesundheitspotenzial erhöhen.
Dazu gehören:
- eine vielfältige, ballaststoffreiche Ernährung
- Einnahme sonstiger wichtiger Vitamine und Mineralstoffe
- mindestens 1,5 Liter gutes Wasser oder Tee trinken
- Darmsanierung zum Aufbau einer gesunden Bakterienflora im Darm
- viel Bewegung an der frischen Luft
- regelmäßige Entspannung
Fazit: Tropfen und Tabletten gegen einen Vitamin D Mangel bei Kindern und Erwachsenen
Ein unerkannter, schwerer Vitamin D3 Mangel gilt als häufige Ursache gesundheitlicher Probleme. Symptome wie Depression, Haarausfall sowie Müdigkeit durch eine leichte Anstrengung können besonders bei älteren Menschen Zeichen einer Mangelsituation darstellen. Um sicherzugehen, empfiehlt sich ein 25 OH Vitamin D3 Test beim Arzt oder zu Hause. Je nach Ergebnis sollten Betroffene das Vitalstoffdefizit durch ein geeignetes Präparat ausgleichen. Mit der richtigen Behandlung verringern sich viele der beobachteten Symptome. Zusätzlich ist es ratsam, die Gründe zu beseitigen, die diese Beschwerden verursachen.
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