Vitamin D Präparate mit Magnesium und Calcium

Im Gegensatz zu schulmedizinischen oder naturheilkundlichen Medikamenten wirken Vitamine und Mineralien nicht direkt gegen Krankheiten. Viele dieser Naturstoffe stellen Kofaktoren bei körpereigenen Prozessen dar. Oft stehen sie in einer engen Wechselwirkung zueinander. Ein Mangel an einem oder mehreren dieser Bestandteile kann einen kompletten Stoffwechselweg blockieren und somit schwerwiegende Konsequenzen haben.

Um seine Funktion im Organismus wahrzunehmen, benötigt Vitamin D3 verschiedene Mitspieler wie Magnesium, Calcium, Vitamin A, Vitamin K2, Zink und Phosphor. Im Folgenden werden die wichtigsten Aufgaben der Vitamin-D-abhängigen Mineralstoffe Calcium und Magnesium erläutert.

Vitamin D und Magnesium

Der Vitamin D Stoffwechsel hängt wesentlich von einer genügend hohen Konzentration an Magnesiumionen ab. Nach der körpereigenen Produktion in der Haut oder der Nahrungsaufnahme aus dem Darm muss der wertvolle Vitalstoff verschiedene Umwandlungsprozesse durchlaufen. Im ersten Schritt erfolgt ein Transport in die Leber. An diesem Vorgang ist das Vitamin-D-bindende Protein (DBP) maßgeblich beteiligt. Um seine Aufgabe zu erfüllen, benötigt DBP Magnesium als Kofaktor.

Der Umbau von Vitamin D3 in die Speicherform 25(OH)D und in das biologisch aktive Vitamin D Hormon (Calcitriol) erfordert bestimmte Enzyme, die ebenfalls auf Magnesiumionen angewiesen sind. Ein ausgeprägter Magnesiummangel schränkt somit den gesamten Vitamin D Stoffwechsel ein. Als Folge kann selbst bei einer hohen Vitamin D3 Konzentration im Blut der Vitalstoff seine Wirkung nicht entfalten. Vor Kurzem entdeckten Forscher einen weiteren Regulationsmechanismus, der bei der Umwandlung von 25(OH)D in das Vitamin D Hormon eine wichtige Rolle spielt.

An diesem Prozess ist das sogenannte Parathormon (PTH) beteiligt. Ein hoher PTH-Spiegel sorgt dafür, dass Calcitriol verstärkt gebildet wird. Die Wirkung des Parathormons hängt wiederum von der vorhandenen Menge an Calcium ab: Je niedriger die Calciumkonzentration im Blut umso mehr Parathormon stellt der Körper zur Verfügung. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Magnesium eine wesentliche Aufgabe bei der Freisetzung von PTH aus den Nebenschilddrüsen hat.

Der hormonelle Regelkreis aus PTH, Vitamin D und Calcium wird somit maßgeblich vom Magnesiumspiegel beeinflusst. Diese Tatsache liefert eine plausible Erklärung für die sogenannte Vitamin D3 Resistenz bei Rachitis. In der Fachliteratur sind mehrere Fälle beschrieben, in denen eine ausgeprägte Mangelsituation bei Kindern nicht durch die Gabe von hochdosiertem Vitamin D zu beheben war. Der Grund für diesen paradoxen Effekt liegt darin, dass die Betroffenen einen unerkannten Magnesiummangel aufwiesen.

Als Folge konnte Vitamin D3 nicht in seine aktive Form Calcitriol umgewandelt werden. Zugleich wurde die Freisetzung des Parathormons unterbunden, was zu einer Verschlechterung der Rachitis führte. Ein Präparat mit Magnesium ist in der Lage, den Vitamin D Stoffwechsel aus dieser Sackgasse zu befreien und eine Normalisierung der hormonellen Regelkreise herbeizuführen.

Calcium und Vitamin D

Bei einer kontinuierlich hohen Zufuhr von calciumhaltigen Nahrungsmitteln gelangt das Mineral selbstständig per Diffusion über die Darmwand ins Blut. Wenn eine calciumarme Ernährung vorliegt, muss unser Organismus den lebenswichtigen Nährstoff aktiv aufnehmen. Dieser Vorgang erfordert die Mithilfe von Calcitriol, Parathormon und Calcitonin. Je höher der Vitamin D3 Spiegel umso mehr Calcium kann unserer Körper resorbieren.

Die beiden Peptidhormone Calcitonin und PTH sind für die Regulation von Phosphat- und Calciumhaushalt zuständig. Vitamin D spielt darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der Steuerung des Calciumstoffwechsels. Einerseits sorgt der vielseitige Vitalstoff für den Transport und den Einbau von Calcium in das Knochengewebe. Ausreichend hohe Konzentrationen an Vitamin D und Calcium sind somit für die Gesundheit unserer Knochen unerlässlich.

Zum anderen reguliert Vitamin D3 gemeinsam mit Calcitonin und dem Parathormon die Ausscheidung des Mineralstoffs über die Nieren. Jeden Tag gelangen rund 800 Milligramm Calcium durch den glomerulären Filter unserer Nieren in den sogenannten Primärharn. Unter diesem Begriff verstehen Biochemiker ultrafein filtriertes Blut, das in der Niere anfällt. Um lebenswichtige Elektrolyte und Nährstoffe vor der Ausscheidung über den Urin zu bewahren, verfügt unser Körper über ein ausgefeiltes System der Rückresorption.

Unter normalen Umständen werden auf diese Weise etwa 790 Milligramm Calcium zurücktransportiert, sodass ein Nettoverlust von 10 Milligramm pro Tag auftritt. Dieses Mineralstoffdefizit müssen wir durch die Ernährung auffangen. Über den Regelkreis Parathormon / Calcitonin / Vitamin D ist unser Organismus in der Lage, die Wiederaufnahme von Calcium aus dem Primärharn zu beeinflussen. Bei einer zu geringen Konzentration im Blut drosselt PTH die Ausscheidung des lebenswichtigen Minerals über die Nieren. Gleichzeitig steigert Vitamin D3 die Produktion von Proteinen, die an der Rückresorption des Calciums beteiligt sind.

Magnesium und Calcium stehen in einem sensiblen Gleichgewicht zueinander

Unsere Skelett hält den Körper aufrecht und schützt die inneren Organe vor Verletzungen. Darüber hinaus dient es als Reservoir für die Mineralstoffe Magnesium und Calcium. Rund 60 Prozent der Magnesiumreserven sind in den Knochen gespeichert und können bei Bedarf an den Blutkreislauf abgegeben werden. Die beiden Mineralien arbeiten bei vielen biochemischen Prozessen Hand in Hand. Mehrere wissenschaftliche Forschungsarbeiten haben nachgewiesen, dass sowohl ein Magnesiummangel als auch ein Calciummangel die Entstehung von Osteoporose begünstigt.

Zwischen Calcium und Magnesium besteht ein empfindliches Gleichgewicht. Das Defizit an einem der beiden Mineralstoffe beeinflusst den Stoffwechsel des anderen. Die isolierte Einnahme eines Calciumpräparats kann deshalb zu einem Magnesiummangel führen. Als Folge kommt es oft zu Calciumablagerungen im Gewebe, in den Gelenken oder in den Nieren. Magnesium sorgt dafür, dass sich Calciumionen nicht in Form von arteriosklerotischen Plaques an den Gefäßwänden ablagern. Bei einem Magnesiumdefizit erhöht sich somit das Risiko einer Arterienverkalkung.

Um bis ins hohe Alter die Gesundheit der Knochen sicherzustellen, müssen dem Körper ausreichende Mengen an Magnesium, Calcium und Vitamin D zur Verfügung stehen. Das Verhältnis (Calcium zu Magnesium) sollte in Nahrungsergänzungsmitteln bei 2 zu 1 oder 1 zu 1 liegen. Da eine Überdosierung riskant ist, verzichten Anwender am besten auf die Einnahme von reinen Calciumpräparaten.

Fazit: Am Anfang einer Vitamin D3 Behandlung empfiehlt sich die Einnahme von Calcium mit Magnesium

Zur Erfüllung seiner vielfältigen Aufgaben in unserem Organismus benötigt Vitamin D zwei wichtige Kofaktoren: Magnesium und Calcium. Weil die drei Nährstoffe in einem engen Verhältnis zueinander stehen, wirkt sich ein Mangel an einem dieser Partner auch auf alle anderen aus. Bei der Einnahme von hochdosiertem Vitamin D3, sollten Anwender deshalb auf eine ausreichende Versorgung mit den beiden Mineralstoffen achten. Zumindest zu Beginn der Behandlung ist ein Präparat empfehlenswert, das neben Vitamin D auch Calcium mit Magnesium enthält.

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